Barbuda

Was machen wir 1 Woche lang?

Antigua ist genial und wir waren auf verschiedenen Inseln und Buchten doch wir haben noch bis 26.4. Zeit denn dann kommt Neil (ein anderer Cruser) mit Ersatzteilen aus England und wir treffen uns in Falmoth Harbour. Barbuda hört sich gut an – 25 Nm von Antigua entfernt – ok gebongt.

Wir machten uns schlau, was es dort alles zu sehen gibt und fanden folgendes:

– traumhaft lange weiße Sandstrände und türkis farbiges Wasser

– Frigattenvögel in rauhen Mengen

– Hummer – den besten in der Karibik bei Onkel Roddy

Wir segelten nach Barbuda und wenn du Noon Site glauben willst, ist das nur etwas für total erfahrene Skipper – was wir ja mittlerweile auch sind – und ankerten in Cocoa Beach am Prinzessin Di Strand – WOW !!

Kilometer lange weiße Sandstrände, türkis farbiges Wasser und keine Leute. Wir ruderten an den Strand und spazierten dort rum, nur am Wasser entlang, denn weiter oben ist ein Luxus Hotel und dort sind andere “Menschen” nicht erlaubt und werden von der Security weggeschickt – uns haben sie zugewunken und keiner hat uns vertrieben, scheinbar schauen wir ganz vertrauensvoll aus. Ein Privatjet landete auf dem Wasser und ein Amphibien Fahrzeug holte die Gäste direkt im Wasser ab. Ein junger Kanadier wollte uns ein Taxi in die Stadt organisieren, dass nur schlappe 80 US $ kosten sollte – nix für unseren Geldbeutel – und das Hummerlokal Onkel Roddy ist seit dem letzten Hurrikan geschlossen. Zurück an Bord gönnten wir uns ein Glas Wein zum Sonnenuntergang.

20.4. Heute wollen wir in die Stadt; mit dem Dinghy durch das Loch im Sandwall und durch die Lagune nach Codrington – easy – zumindest hört es sich so an, denn am Loch brechen die Wellen vom Meer mit den Wellen von der Lagune und das bedeutet, dass es schäumt und bestimmt 1,5 Meter hohe Wellen sich auftürmen. Wir haben es uns angeschaut, wurden klitsch nass und haben uns spontan umentschieden. In der Mitte der Insel gibt es noch einen Ankerplatz Boat Harbour, dann segeln wir eben dort hin; nach 5 Nm waren wir dort und versuchten hinter einem Riff zu ankern, dem einzigen auf unserer Karte. Ich stand vorne am Bug und hielt Ausschau, was bei dem Wellengang alles andere als einfach war, und Neill steuerte und behielt die Tiefenanzeige im Auge; ich sah Felsen auf der steuerbord Seite und Neill fand Korallenköpfe Backbord. Nein hier bleiben wir nicht also raus und etwas weiter vorne nochmal probieren, puh geschafft. Mit dem Dinghy gings dann an Land, wir hörten schon vom Boot aus die Musik und fanden hier Einheimische beim Grillen und Feiern und ihr werdet es kaum glauben, wir haben sogar Hummer bekommen. Genial – mein erster Hummer und er war einfach nur “Sau guat”, ein Einheimischer hat uns für morgen ein Wassertaxi organisiert, damit wir endlich auch die Stadt anschauen können. Danach segelten wir wieder zurück und wir sind neugierig, was uns morgen erwartet.

Faxit von Barbuda: eine geniale wunderschöne Insel nur gestaltet es sich etwas schwierig vom Boot aus an Land zu kommen.

14. April

Irgendwo müssen wir ja zum sparen anfangen 🤭🤭- ja genau wir haben uns ganz spontan für Klamotten entschieden; abgesehen dass ich in Schottland (14.4.18) wahrscheinlich erfroren wäre😨😨 – würde ich jetzt ein Jahr später in der Karibik schmelzen😎😎; wobei ein bisschen schmelzen gar nicht schlecht wäre.😆😆

Schottland und Antigua

Aber genauso wie unsere Kleidung hat sich auch die Vegetation verändert:

Flechte in Schottland. Korallen in Antigua

Heidi reflects on the differences between 14 April last year (in Scotland) and this year in Antigua.

1 Jahr unterwegs

Kaum zu glauben aber vor einem Jahr sind wir in Nesselwang zu unserem großen Abenteuer gestartet; ja und wer mir damals gesagt hätte, dass ich jetzt in der Karibik bin den hätte ich glatt für einen Märchenerzähler gehalten, denn eigentlich hatten wir vor, den ersten Winter im Mittelmeer zu verbringen. Aber wie schon tausend mal gesagt, segeln und planen sind nicht unbedingt kompatibel, oder manchmal treffen wir unsere Entscheidungen sehr spontan (wie bei unserem Weg nach Madeira) oder unter Berücksichtigung von anderen Terminen (Treffen mit den Engels in Teneriffa ).

Aber niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass die Welt so kunterbunt und vielfältig ist; nach unserem Start in Schottland bis rauf nach Stornoway hab ich oft gefroren und war nass aber die Landschaft war unbeschreiblich schön und die Einsamkeit der Ankerplätze hab ich in England oft vermisst. Wir waren auf den Kanalinseln – ja jetzt weiß ich dass es sie gibt – in Irland, Insel of Man usw. In Chichester haben wir dann Max und unsere Fahrräder mitgenommen und weiter ging es Richtung Frankreich und dann über den Golf von Biskaya nach Spanien, die ganze Küste entlang und weiter nach Portugal. Die Überfahrten zu den Kanaren verlief dann ein bisschen anders als geplant (eigentlich wollten wir ja über Madeira) aber wir sind unbeschadet und wohlbehalten in Teneriffa angekommen und haben uns mit den Engels getroffen.

Am 20.12. verließ uns Max und wir starteten unsere Atlantiküberquerung über Mindelo (Kapverden ) nach Martinique; eine geniale Überquerung mit ruhiger See und traumhaften Sternenhimmeln und jetzt sind wir seit 24.1.19 in der Karibik. Wir genießen das Radeln, schwimmen, treffen Freunde und Bekannte die wir über die letzten 12 Monate kennengelernt haben; ich hätte mir niemals vorstellen können stundenlang englisch zu sprechen, aber egal ob Polen, Skandinavier, Engländer, Franzosen, Ukrainer, Argentinier, Australier, Afrikaner, Italiener – ich hoffe, dass ich jetzt alle Nationalität aufgelistetet habe, die wir kennen gelernt haben – die ganze Welt spricht englisch und es kommt überhaupt nicht darauf an, ob die Grammatik stimmt oder nicht – du musst nur kommunizieren können und es macht irrsinnig viel Spaß.

Ob wir eine Radtour ins Landesinnere unternehmen oder zu Fuß unterwegs sind, wir haben immer einen Plausch mit den Einheimischen und es ist multikulturell und total bunt gemischt, was den Gesprächsinhalt betrifft. Wir bekommen oft zu hören, dass “weiße” Menschen doch nicht laufen, dann antworten wir aber wir sind doch “jung und fit”, dann haben wir die Lacher schon auf unserer Seite.

Ich hoffe, dass ich alle, die meinem Blog lesen ein bisschen mit auf meine Weltentdeckungsreise nehmen kann und euch auch Neugierig gemacht habe auf die große weite kunterbunte wunderschöne Welt.

Ach und segeln hab ich nach ca. 8000 Nautikel Miles auch gelernt.

Antigua

Am 2.4. entschieden wir uns Guadeloupe zu verlassen um nach Antigua aufzubrechen;

Routenplanung : 42 Nm gegen den Wind also ca. 10 Stunden bei einem Durchschnitt von 4 Knoten / Stunde gegen den Wind

Somit gegen Nachmittag los damit wir dann bei Sonnenaufgang am darauf folgenden Tag in English Harbour ankern können; doch da wir ja inzwischen erfahrene Segler sind -😀😀🤭🤭 – legten wir mittags ab um genug Zeitpuffer für die “Windschatten” der Insel einzuplanen und genau die haben wir auch gebraucht, denn wieder haben wir mehr als eine Stunde rumgetümpelt und sind mehr oder weniger rückwärts gedrifftet anstatt zu segeln. Die Entscheidung die Nacht durchzusegeln hat uns dann eine Leine an unserem Segelsack abgenommen, denn es hatte sich ein Knoten gelöst und es flatterte furchtbar übers gesamte Cockpit, wohl oder übel haben wir dann geankert, repariert und sind nächsten morgen um 6 Uhr weiter. Eine rauhe See mit Wellen von der Seite brachte uns schließlich an unser Ziel; wir wurden von einem anderen englischen Boot überholt und wir machten super Fotos von ihnen, danach rief Neill die Briten über Funk und meinte, wenn wir ihre Mail Adresse bekommen, können wir sie schicken – und unsere Mitsegler haben das gleiche von uns gemacht.

Wir ankerten neben einem australischen Boot und bekamen gleich hilfreiche Tipp fürs Anmelden und wir konnten die beiden dann zum Rumpunsch einladen und eine gemütlichen Abend verbringen; im Boot vor uns ist ist ein junges Paar aus Argentinien und für Freitag Abend haben wir eine Einladung zum BBQ von Neill und Mandy bekommen, die wir in den Tobago Keyes kennen gelernt haben .

Heute am 6.4. wollten wir es mal wieder mit Radeln versuchen und wenn ich euch sage, außer einem Platten gab es keine Katastrophen, keine abgesoffenen Outboard Motoren, kein Regen einfach gar nichts – Langweilig ?? Eher nicht; wir haben eine wunderschöne Tour mit 27 km und 700 Höhenmeter gemacht und waren mittags um 12 Uhr auf der letzten Burg (von 5) und haben uns ein kühles Bier gegönnt und einen traumhaften Blick über die Bucht genossen.

Aprilscherz oder Freitag der 13.

Eigentlich wollten wir heute nur Radeln gehen, nachdem wir gestern an einer Beachbar die Zusage bekommen haben, dass wir unsere Fahrradtaschen und das Dinghy mit Motor dort lassen können, haben wir uns eine Route zusammengestellt – da alle Radtouren im Internet auf der anderen Seite von Guadeloupe sind, mussten wir selber eine machen. Um 6 Uhr ging der Wecker und wir voll motiviert aus dem Bett Räder zum verladen vorbereitet, da stellten wir fest, dass Neill zwei Platten hat – okay macht nix, reparieren wir an Land, sobald wir draußen waren fing es zum regnen an; also doch gleich Platten repariert – wir fanden spitzige Dornen von unserer letzten Tour in Le Marin. Nachdem der Regen durch gezogen war machten wir uns auf den Weg, wir haben extra zwei Fahrten geplant, damit dass Dinghy nicht total überfüllt ist und wir leichter an Land kommen können. Kaum dass ich aus dem Boot springen konnte, erwischte uns eine Welle von hinten und setzte den Motor unter Wasser . Schei…. Aber wir sind ja positiv haben unsere Rahmen ins Trockene gebracht und auf ging es zur zweiten Runde; wir waren fast wieder zurück am Boot, da verweigerte der Motor seinen Dienst also paddeln aber ausgerechnet heute, haben wir die Ruder auf Artemis gelassen also dann mit den Händen und wir haben es geschafft. Motor vom Dinghy, die restlichen Dinge einpacken und wieder in Richtung Strand. Diesmal ging es besser – wir hatten ja auch keinen Motor drauf – und der Barmann Delton wartete auch schon auf uns, doch wir sagten ihm, dass wir bestimmt noch 30 Minuten brauchen bis wir fertig sind, da zeigte er Neill einen Platz, wo wir unsere Taschen hinlegen können und fuhr los. Langsam kehrte die normale Routine ein und als die Fahrräder Start klar waren, zogen wir uns um. Ich packte unsere Radlschuhe aus, als Neill meinte: ” das sind meine Turnschuhe und mit denen kann ich nicht radeln”. Lange Rede kurzer Sinn, er ist wieder zurück gerudert, hat seine Schuhe geholt und dann starteten wir um 8.40 Uhr und es ging Berg auf und steil Berg auf – meine Schaltung hat dann wieder mal zum streiken begonnen und Neill fuhr dann mit meinem Fahrrad um die Einstellungen selbst vorzunehmen, da ich auf seine Fragen in welche Richtung die Kette springt immer nur mit keine Ahnung geantwortet hab.

Wir wollten zum Vulkan und dort oben gibt es wohl einen See und auch warme Quellen; nach etwas mehr als 1000 Höhenmetern durch den Regenwald erreichten wir die Quellen und stellten fest, dass der weitere Weg – aufgrund des letzten Vulkanausbruches beschädigt und deshalb gesperrt ist. Gut dann ab in die warme Quelle aber ausgerechnet da fing es zu regnen an wie aus Eimern und mir wurde kalt; Neill setzte sich in die Wärme, doch als er ausstieg fing er auch an zu frieren. Eigentlich hatte ich mich total auf das Bad gefreut, denn auf dem Weg durch den Regenwald mit der wahnsinnig hohen Luftfeuchtigkeit waren wir wirklich durchgeschwitzt. Wir warteten bis der Regen nachließ, dann machten wir uns auf den Rückweg und ich kann euch sagen, es war eine geniale Abfahrt und zur Feier des Tages haben wir uns dann einen Mojito in der Strandbar gegönnt.

Doch wir mussten ja wieder zurück mit dem ganzen Zeug; erste Runde mit wenig Gepäck und rudern; alles ins trockene bringen und versuchen, den Motor wieder zu starten – Glück gehabt – zurück an Land die restlichen Farradteile einladen und wieder zurück. Am Rückweg hat es dann Gott sei Dank noch zum regnen angefangen und wir und unsere Räder wurden noch ein bisschen nass. Aber nachdem wir wieder alles getrocknet, verräumt, gewaschen und verstaut haben, können wir uns wieder über eine wunderschöne Radtour freuen. Es wäre ja auch zu einfach, wenn immer alles glatt laufen würde.

Radeln mit Hindernissen

Da wir letztes mal in Le Martin nicht zum Radeln gekommen sind, wollten wir es diesmal nachholen; nachdem wir unser Boot bis zum Anschlag mit Lebensmitteln, Wein, Gas, Diesel, Wasser usw. gefüllt haben (denn hier in Le Marin ist es so günstig wie nirgends) war für Sonntag 24.3. eine Radtour geplant, Neill hat wieder eine Route heruntergeladen und laut Wetterbericht sollte es mittags zum regnen anfangen, deshalb stellten wir den Wecker auf 5.30 Uhr, 😩 machten alles fertig und wollten gerade los, da fing es zum regnen an. So dann warten wir eben – um 10 Uhr sah es so aus, als ob der Regen durch wäre und wir machten uns auf die Socken, doch bis das Dingy beladen, wir an Land sind und alles wieder ausgeladen und zusammen gebaut ist, das dauert seine Zeit. Gott sei Dank konnten wir unsere Fahrradsäcke bei einem freundlichen Franzosen im Boot deponieren, damit sie – hoffentlich – nicht nass werden. Los ging es und nach 200 Meter fing es schon zum regnen an und wir suchten uns das erste Dach zum unterstellen; nach 10 Minuten radelten wir weiter doch nach 1,5 km oder so war es schon wieder vorbei. Langsam wurde ich fast ein bisschen sauer, 😠😠😠wir wollten doch den südlichsten Teil der Halbinsel anschauen. Also weiter ging es und das 3. Mal suchten wir Schutz an einer Tankstelle. Aber dann hat uns unser Glück nicht verlassen und wir konnten eine traumhaft schöne Biketour genießen 🌞; am Meer entlang durch tiefen Sand – da brauchst du keinen Berg, der Sand hält dich fest genug und fordert seinen Tribut – durch Mangroven Wälder, Palmenanlagen, steile Küstenwege, Mondlandschaften und vieles mehr.

Nach 36 km und 360 Höhenmetern waren wir wieder zurück, diesmal haben wir gnadenlos ausgenutzt, dass eine Waschanlage direkt neben unserem Dingy Pontoon war und unsere Räder abgespritzt. Ich glaube, das letzte mal waren sie so sauber in England doch kaum fertig mit Waschen, fing es wieder zum regnen an – wir haben Rast bei Mac Donalds gemacht (natürlich nur wegen des freien WiFi) unsere Bilder hochgeladen und unsere Räder trocknen lassen. Unser Weg zum Boot zurück war dann wirklich eine Punktlandung🤭 – kaum hatten wir alles im trockenen fing es wieder an zu regnen, doch jetzt war es uns ziemlich egal und wir genossen bei einer Tasse Kaffee den Regen und waren absolut glücklich und zufrieden mit unserem Sonntag.😀😀😀

St. Vincent

Am 16.3. haben wir uns auf den Weg nach St. Vincent gemacht; schnell mal 10 Nm gegen den Wind – denkste denn aus 10 wurden dann 22,5 Nm und wir waren mit tacken beschäftigt. Kaum zu glauben, dass wir sogar unseren Motor einschalten mussten, um gegen die Strömung und den Wind wenigstens mit 2 Knoten voran zukommen, endlich haben wir unser Ziel erreicht👋 und da wir schon seit fast drei Monaten nicht mehr beim radeln waren, stand das ganz oben auf unserer Wunschliste. Doch in der Nacht fing es zu regnen an und wollte einfach nicht mehr aufhören; gegenüber unserer Ankerstelle ist eine alte Burg mit 255 Stufen und wir hatten uns fest vorgenommen, dass wir diese besteigen wollen. Rüber rudern und rauf – so der Plan; die letzten Regenwolken hatten sich verzogen und los gings; so ca. auf halbem Weg zog ein neuer Schauer durch und wir kamen wie die getauften Mäuse auf der kleinen Insel an – Gott sei Dank ist es nicht kalt aber wenn der Wind um die Ecken pfeift ist es trotzdem frisch.🙈

Frisch geduscht kamen wir am Boot an und am Abend spielten wir Phase 10. Laut Wettervorhersage soll es am 18.3. auch noch regnen, also no nix mit radeln, dafür einkaufen und wandern. Auf dem Rückweg sahen wir einen Catamaran mit einer bayerischen Flagge – wir gleich hingerudert und nachgefragt wo sie denn herkommen. Münchner und das gleich sechs und zwei oder drei Kölner – voll nett; sie haben uns auf ihr Boot eingeladen und wir sind total versumpft; bei Kaffee und anschließendem Cocktails gab es sehr viel zu erzählen und ob ihr es glaubt oder nicht es war sooooo schee wieder mal “bayrisch” zum schwätzen. Es war schon dunkel als wir uns auf den Heimweg machten und somit haben wir nichts mehr fürs radeln vorbereitet.

19.3. 6 Uhr aufstehen; frühstücken, Reifen aufpumpen, Rucksäcke herrichten, Fahrräder ins Dinghi, zum Strand rudern und um 7.45 Uhr saßen wir im Sattel – endlich wieder und wir können es immer noch. 🤭 Neill hatte einen Track heruntergeladen, der uns in die Berge führte; erst auf die Hauptstraße – ich muss immer noch total aufpassen, dass ich nicht auf der falschen Straßenseite fahre – dann ging es auf Nebenstraßen auf Beton steil nach oben. Wir waren so froh, dass wir so früh gestartet sind, denn es wurde ganz schön warm (28 Grad) als wir oben ankamen gab es eine Brotzeit und dann ging es bergab, eigentlich kein Problem aber aufgrund der zwei Regentage waren die Trails so rutschig und schlüpfrig, dass es zum laufen schon eine Herausforderung war. Irgendwo haben wir dann wohl eine Abzweigung verpasst und so mussten wir durch den Regenwald über hohe Treppen und schlüpfrigen Wurzeln wieder nach oben klettern, als wir unten ankamen waren wir total verschwitzt und konnten unser Glück kaum fassen, dass wir ein Schild zu einer Quelle fanden. Und wieder hatten wir kein Shampoo dabei, 😩😩nach 24 km und 650 Höhenmetern kamen wir wieder zurück zum Strand. Dort haben wir unsere Räder auseinander gebaut und uns ein Bier gegönnt, anschließend hat Neill uns wieder zum Boot zurück gerudert und wir waren wieder total happy unsere Räder mit dabei zu haben und Teile von Inseln zu sehen, die anderen Touristen bestimmt verborgen bleiben.

Besuch aus England

Nein ihr kein Deschavu und ich hab auch nicht zu tief ins Glas geschaut, 🙈Nein, wir sind wieder in Bequia – wir treffen uns dort mit Dave und Nicola, Freunden aus England, die hier Urlaub machen und uns Tauchermasken und Ersatzteile fürs Boot mitgebracht haben. Dave ist ein erfahrener Segler und für Nicola war es das 1. Mal, dass sie auf einem Segelboot war und zum segeln ging; sie kamen mit dem Taxi von Friendship Bay und Neill holte sie am Steeg mit dem Dinghi ab. Geplant war nach Petit Nevis zu segeln, dort Mittag zu essen, zu schwimmen und wieder zurück. Aber Segeln und planen🙄🙄 – genau das sind zwei Welten, die aufeinander treffen; wir hoben den Anker, motoren raus, da gab unser nagelneuer Motor ein Warngeräusch – zuwenig Öl – kann nicht sein, da Neill morgens den Ölstand überprüft hatte und mehr als genug drin war. Okay, Motor aus und Segel setzten, Dave steuerte unsere Artemis, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte und Neill fragte Nicola, ob sie auch mal versuchen möchte. Ganz zaghaft übernahm Sie den Tiller und was soll ich euch sagen, Sie ist ein echtes Naturtalent, denn sie konnte hervorragend den Kurs halten und hatte auch mächtig Spaß dabei. Der Wind blies uns leider immer weiter weg von Petit Nevis sodass wir nach zwei Stunden Plan B in Angriff nahmen und zurück nach Por Elizabeth segelten. Lunch gab’s unterwegs und da wir unseren Motor nochmal testen wollten, verzichteten wir auf viele Tacks und was soll ich euch sagen, der Motor sprang an, als ob nichts gewesen wäre. Auf Nachfragen bei Yanmar sagten die uns, das wir einfach weiter fahren sollen und falls das Problem nochmal auftritt, der 50 Stunden Kundendienst vorher gemacht werden soll.

Als wir wieder am Anker waren, ging es erstmal ins Wasser und hinterher verwöhnten wir die beiden mit Tinkers Kaffee (Kaffee mit Baileys ) und zum Dinner gingen wir gemeinsam in Jaks Restaurant, dort gab’s Büfett und Live Musik – echt cool aber um uns unterhalten zu können, mussten wir uns fast anschreien.

Am nächsten Tag testeten wir die neuen Tauchermasken und ich kann euch sagen, mega klasse toll. Am Rand des Anker Platzes ist ein Felsen und unter den Steinen wimmelt es nur so von Fischen, Seeigeln, Seeeiern und sogar einen Rochen haben wir gesehen. Es macht wirklich unglaublich viel Spaß die Unterwasser Welt zu entdecken und dabei nicht ständig das Gefühl zu haben ab zu saufen. Danke nochmal unseren Kurieren.😘😘

Am 15.3. haben wir Dave und Nikola dann in Friendship Bay besucht; wir sind hingesegelt und haben direkt vor ihrem Hotel geankert, sind rüber geschwommen und ich bin mir fast wie ein Bond Girl vorgekommen; aus dem Wasser steigen und direkt an der Strandbar einen Drink nehmen🍹🍹 – ich sag euch das hat was. Nach einem ausgiebigen Ratsch mit den beiden verabschiedeten wir uns, schwammen zurück an Board und verließen den Strand, da wir in diesem Swell nicht bleiben wollten und motorten die 15 Minuten nach Petit Nevis und ankerten dort.

Granada

Eigentlich wollten wir St. Vincent und die Grenadinen nicht verlassen, aber weil wir Anfang März einen Freund in Bequia treffen, hätte unser Visum fürs Boot eh nicht gereicht, deshalb entschlossen wir uns am 26.2. ein neues Land Granada zu erkunden. ?Nachdem wir uns in in Carriacou wieder registrieren haben lassen, machten wir in Ronde Island einen Stop und ankerten ganz allein neben einem Unterwasservulkan – Kick-èm-Jenny, der als aktiver submariner Vulkan gilt; letzte Eruption Juli 2015. Wir versuchten an Land zu rudern, doch die starke Brandung machte uns einen Strich durch die Rechnung, also dann eben nur schwimmen und was besonders für Neill total unfassbar war, dort hatten wir kein Internet;? dann ging es weiter downwind nach Prickly Bay – wir hatten entlang des Festlandes immer wieder Beschleunigungszonen sodaß unsere Chiara keine Chance hatte zu steuern, was für uns hieß selber ran an den Tiller.?

Von Prickly Bay sind wir nach St. Georg, der Hauptstadt von Granada, mit dem Bus gefahren; voll witzig denn die Kleinbusse fahren die Straße entlang hupen und wenn du winkst, hält er an und wenn du raus willst gibst du dem Fahrer ein Zeichen und er hält an – mega cool; wir sind durch ein Wohngebiet gedüst und der Fahrer hat die ganze Zeit gehupt damit jeder weiß “He der Bus ist da”. Die Hauptstadt war nicht sonderlich spannend und am Sonntag hatten alle Geschäfte zu, wir schauten uns die Burg und das Hafen Viertel an. Dort lag ein Partyboot und die Jugend wartete auf den Einlass – manchmal ist es echt unglaublich ” wieviel Frau in wie wenig Stoff passt” – aber die Mädel haben einfach ein ausgeprägtes Selbstvertrauen.?? Nachdem wir mit einem Irischen Paar noch ein Bier getrunken hatten machten wir uns auf den Heimweg und segelte am 4.3. weiter; unser nächster Halt war Halifax Harbour eine kleine Ankerstelle und wir staunten nicht schlecht, als uns eine englische Familie begrüßte, die wir schon zweimal auf den Kanaren getroffen hatten. Wir wurden abends auf ihr Boot eingeladen und trafen dort weitere Cruiser aus England und sogar Deutsche aus Dresden.

Heute 5.3. sind wir zu den Concord Falls gelaufen – endlich mal wieder ein bisschen sportlich betätigen – denn zum Fahrrad fahren waren die letzten Inseln immer zu klein und der Verkehr hier ist ehrlich gesagt nicht zum radeln bestimmt???. Nach knapp 5 Km erreichten wir den Wasserfall; erst entlang der Hauptstraße und dann eine kleine steil ansteigende Teerstraße durch den “Urwald” – Bananenbäume, bunte Blumen, Bambussträucher und vieles mehr, total schön.

Endlich erreichten wir den Wasserfall und konnten es kaum glauben, dass außer uns kein Mensch da war – also schnell umziehen, Badesachen an und rein ins erfrischend kühle Süßwasser – so cool.?? Nach unserer Badeeinlage haben wir uns am Kiosk ein Bier gegönnt und die Lady hat uns erklärt, dass an normalen Tagen so ca. 300 Besucher vorbei kommen aber heute sei wohl ein ruhiger Tag – Glück für uns und kurz vorm Sonnenuntergang waren wir wieder daheim auf unserer Artemis.

Union Island

Seit 18.2. sind wir auf Union Island, erst waren wir in Clifton Harbour zum einkaufen und jetzt sind wir einmal um die Insel zur Chatham Bay gesegelt, einer traumhaft schönen kleinen Ankerstelle.

Als wir ums Eck kamen, sagte Neill zu mir, das Boot sieht aus wie ein Rustler und wir nahmen es ganz genau unter die Lupe und siehe da, es war wirklich ein Ruster 36 – das gleiche Boot wie unsere Artemis – und auf ganz englische (vornehme ) Art fuhren wir vorbei und Neill rief den Leuten an Board zu: “Nice Boot” und wir bekamen als Antwort “same as you”; wir haben sie zum Kaffee eingeladen und Neill hat sofort in der Ruster Owner Liste nachgeschaut, wem das Boot gehört. Ich war am Ankerball aufhängen und hörte Neill lauthals lachen und als ich fragte warum, meinte er, dass glaubst du nie – darauf ich – warum heißt der Eigner auch Neill und Neill meinte, nein besser er heißt Hogarth. Unglaublich, es gibt zwei Rustler 36 deren Besitzer Hogarth heißen und diese beiden Boote treffen sich – am Ar… der Welt – Wahnsinn oder.??

Die Bucht ist voll schön mit Pelikanen – ich glaub ich hab noch nie einen in echt gesehen, vielen Fischen und Wasserschildkröten und später werden wir wohl wieder versuchen, etwas durch unsere “alte” Taucherbrille zu sehen ohne dass wir ersaufen. Aber die neuen Tauchermasken sind schon bestellt und werden Anfang März eingeflogen per Kurier – Verbindungen sind einfach das halbe Leben.??