St. Ives, Lands End und Mousehole

Nachdem wir mit der Marina in Padstow Kontakt aufgenommen hatten konnten wir am 22.6.18 in den Hafen fahren, dieser hat wieder eine Schleusentüre, so dass man nur zu Hightide einfahren kann. Ich dachte, das ist eben eine Marina, doch es war ein entzückend kleiner Hafen mit gefühlt tausend Menschen, die alle nur zuschauen wollten, wie Boote anlegen. Wir wussten immerhin schon, dass wir an der Nordmauer Platz 15 Steuerbordseite festmachen sollen. Nur es war das erste mal für mich an einer Hafenmauer festmachen und ich hatte  etwas Bammel davor, aber alles ging gut und wir waren noch nicht fest, da quatschte Neill schon mit den Leuten die oben standen. Wir befreiten unsere Artemis vom Salzwasser und ölten das Holz mit Teak Öl, ja ganz fleißig, dann gingen wir essen und tranken ein Bier an der Hafenmauer – ganz gemütlich.

Am 23.6.18 gings dann nach St. Ives, eigentlich ja nur 30 Nm aber ohne Wind kann das lange dauern. Irgendwann schalteten wir dann doch den Motor an und kamen in St. Ives an, einem riesigen Strand mit Zelt und Musik. Keine Ahnung was da gefeiert wurde, doch es gab ein riesiges Feurwerk. Später bot sich am Himmel ein Schauspiel, was so aussah als wollte er  brennen – WAHNSINN !!!!!

St. Ives
St. Ives

Um 13 Uhr – wegen der Tide, nicht weil wir nicht aufstehen wollen – motorten wir Richtung Lands End (das ist der westlichste Punkt von England) klar war kein Wind aber super sonnig, warm und ich fühlte mich wie im Süden, im Bikini an Bord liegen und endlich nicht mehr frieren müssen.

Nach vier Stunden ankerten wir in Mousehole, einem kleinem Ort mit einer riesigen Hafenmauer und ganz kleinen Gassen. Ich glaub als die Häuser dort gebaut worden sind, hatte jeder ein Boot und kein Auto, denn zwei Autos passen da nicht aneinander vorbei.

Mousehole
Mousehole

Neill ruderte uns an Land, ein bischen Spazieren gehen und ein Bier trinken – so der Plan, aber es gab nur ein Restaurant und leider keine Kneippe, so dass wir auch kein Bier bekamen.

Dann eben zurückrudern und an Bord ein Glas Wein trinken und dabei den Sonnenuntergang genießen, das ist doch  auch nicht schlecht.

Padstow – England

Ja ihr lest richtig, wir sind in England angekommen. Am 21.6.18 (Sonnwend = der längste Tag des Jahres) sind wir um 4.30 Uhr aufgewacht und haben um 5.15 Uhr Milford Haven verlassen.

Da war morgens echt schon viel los, zwei andere Segelboote und drei Fischerboote waren unterwegs. Am Tag vorher, als ich Neill fragte ob es da Fähren gibt, meinte er nee da gibt es nur Öltanker die von bzw. nach Milford Haven fahren, ich sagte zu ihm, dass ist aber kein kleines Schiff und da steht Irish Ferries drauf, wobei Neill kurz in Panik verfiel, denn wir waren mitten in der Tankertrasse unterwegs. Er meinte, sag mir unbedingt, wenn er in unsere Richtung abbiegt und ich meinte nur, dass es für uns sehr gut aussieht, denn ein anderes Segelboot war gefühlt direkt vor dessen Bug. Aber kein Stress für alle, die Fähre bog ab und kein Segelboot wurde überfahren.

Es war wunderschön zwar noch kalt aber am Himmel war bereits die Sonne zu sehen und so konnten wir unsere bisher längste Tour mit geplant 70 Nm angreifen. Nach 10 Nm hatten wir dann keine Begleiter mehr, weder Segelboote noch Öltanker nur ein paar Vögel und die blieben uns Treu. Die riesigen Schornsteine der Ölraffinerie konnten wir ewig sehen doch auch nach 30 Nm waren sie verschwunden.

Irgendwann waren nur noch wir inmitten eines großen Ozeans, es war das erste Mal für mich, dass nirgends Land zu sehen war, aber es machte mir überhaupt keine Angst, denn der Himmel war blau, die Sonne warm und freundlich und das Meer blau und grün und mitten zwischen England und Wales waren echt noch Vögel. Die müssen einfach bestimmt 30 – 40 Nm fliegen echt wahnsinnig.

Padstow
Padstow

Nach 15,5 Stunden und 82 Nm haben wir dann Padstow erreicht, das ist eine Stadt an einem Fluß gelegen und das bedeutet, dass wir wieder nach Bojen und Tidetabellen einfahren konnten. Wir ankerten und gegen Mittag gehtˋs dann in den Hafen zum Landgang.

England wir kommen

Nachdem wir Porthmadog verlassen haben gings weiter gegen Süden, wir ankerten in New Quay und Fishguard (16.6.18). Eigentlich wollten wir am Sonntag wieder weiter aber die Wettervorhersage meinte, dass der Wind immer gegen uns sei und so entschlossen wir uns einfach noch eine Nacht zu bleiben.

Das heißt dann Landgang für uns und Spazierengehen für mich  – ja Bewegung das ist genial. (das ist echt etwas was mir an Bord etwas fehlt, einfach so in der Gegend rumzulaufen) Eigentlich mag Neill nicht spazieren gehen doch er schlägt sich tapfer und dank GPS können wir auch immer nachschauen, wie weit und wie viel Höhenmeter wir gemacht haben.

Fishguard
Fishguard

Wir sind den ganzen Küstenweg abgelaufen und haben auch noch einen Coop gefunden, denn etwas zum essen brauchen wir immer.

Am Montag war der Wind dann heftig – laut Vorhersage 5 oder 6, dass bedeutet dann etwa Windgeschwindigkeiten von 17 – 27 Knoten und leider auch einem gehörigen Wellengang.

Ich bin echt wahnsinnig froh, dass mein Magen echt viel aushält und ich hoffe, dass es noch ewig dauert, bis mir zum “kotzen” ist und ich keinen Spaß an rauf und runter mehr hab.

Außer uns waren nur zwei Delphine und kaum andere Boote unterwegs, wir ankerten in Whitsand Bay, wo uns durch die starken Wellen von der Seite leider eine unruhige Nacht bevorstand.

Wie gerädert gings dann am 19.6.18 weiter mit Regen, Nebel und leider keiner Sonne nach Milford Haven, unterwegs waren zwei Öltanker vor anker, die darauf warteten in Milford Haven, wo die größte Erdölraffinerie in ganz UK ist, ihre Ladung aufzunehmen. Die nächste Etappe geht nach England, das ist eine weite Strecke und dafür sollte der Wind gut sein, somit gab es nochmal einen Ruhetag, denn für Donnerstag, da  sind sich mal alle Wettervorhersagen einig – soll der Wind aus der richtigen Richtung kommen.

Milford Haven
Milford Haven

Und was glaubt ihr – genau, ich bekam nochmal einen Spaziergang durch den Süden von Wales mit vielen grünen Wiesen, riesigen Feldern, Vieh (und nicht nur Schafe) und auch viel Wald geschenkt.

Jetzt gehtˋs dann früh ins Bett, denn geplant haben wir, dass es um 6 Uhr losgeht.

Castell Harlech

13.6.18 Damit ich Wales nicht nur als Küstenland mit Sandstränden kennen lerne, haben wir die Burg Castell Harlech besucht, eine riesige super gut erhaltene bzw. restaurierte Burgruine aus dem 13 Jahrhundert angeschaut. Riesige Türme und meterdicke Wände erinnern an eine längst vergangene Zeit, außer uns waren noch gefühlt 100 Schüler, die sich genau wie wir jeden Winkel und jeden Turm angesehen haben. Wir mussten nur zum Schluss kein Bild von der Burg zeichnen – Glück gehabt.

Castell Harlech
Castell Harlech

Zurück in Porthmadog haben wir unsere Vorräte wieder aufgefüllt, den eigentlich sollte es am Donnerstag wieder weitergehen, doch laut der Wettervorhersage kommt ein großer Sturm – Hektor – und so haben wir einfach nochmal für eine weitere Nacht verlängert.

Der Sturm war wirklich heftig, sogar wir bekamen hier – obwohl Porthmadog sehr geschützt liegt- teilweise Windstärken von 27 Knoten zu spüren und wir waren richtig froh über unsere Entscheidung noch zu verlängern.

Jetzt haben wir wieder alles gewaschen, sind geduscht und bereit für neue Abenteuer.

Porthmadog und Ffestiniog

Dank schönem Wetter und genialem Wind, der sogar in die richtige Richtung blies, kamen wir doch tatsächlich am 11.6.18, 42 Nm weit. Neill meinte, dass wenn es möglich wäre, würde er gerne nach Porthmadog segeln, denn das bedeutet, dass wir einen Fluß hochfahren müssen. Er schrieb eine E-Mail an den Yachtclub und fragte nach, ob wir ein Pontoon bekommen könnten. Wir bekamen schnell Antwort, dass sie uns nicht weiterhelfen könnten und wir uns beim Hafenmeister melden sollen. Wir wollten anrufen, doch leider war die Verbindung so schlecht, dass wir nichts verstehen konnten, daraufhin schickte Neill eine SMS mit unserer Bitte und der E-Mail Adresse.

Kurz darauf bekamen wir vom Hafenmeister eine E-Mail mit verschiedenen Fragen:  wie tief unser Boot ist, ob es ein Zweikiehler ist und noch andere Dinge wollte er wissen. Wir schrieben zurück und bekamen darauf eine positive Antwort mit einem detaillierten Plan zum Einfahren in den Fluß unter Berücksichtigung von Bojen und GPS Koordinaten, denn man kann nur zur Hightide nach Porthmadog fahren, da die Wassertiefe allgemein dann echt sinkt.

Okay wir warteten bis 18.20 Uhr dann gingˋs los, grüne Boje, rote Boje, rote Boje ……… mit Tiefen kaum über 2,4 Metern (immerhin hat unsere Artemis eine Tiefe von 1,9 Meter) kamen

wir nach Boje Nr. 17 an unserer Mooring Boje an, mitten im Fluß in Süßwasser.

Neill paddelten an Land (ja weil es nur 20 Meter waren, verzichtete er auf den Motor) und wir besuchten den Yachtclub, in dem die Leute echt mega nett sind, wir können hier die Duschen benutzen genauso wie die Waschmaschine und den Trockner.

12.6.18 Heute sind wir mit der Ffestiniog & Welsh Highland Railway Eisenbahn nach Blaenau Ffestiniog gefahren. Das ist eine Schmalspur Dampfeisenbahn die 1830 zum Schieferabbau in Betrieb genommen wurde, es geht durch das Walser Hinterland rauf in die Berge, wo dann die riesigen Berge vom Schieferabbau zu sehen sind, mega beeindruckend.

Ffestiniog
Ffestiniog

Die Strecke steigt so sacht an, dass früher Pferde die leeren Wagen nach oben ziehen konnten und die gefüllten mit Bremsern und den Pferden im Gepäck nach unten rollten dann wurde der Schiefer auf Segelboote verladen und in die ganze Welt verkauft.

Die Stadt ist fast ausschließlich aus Schiefer gebauten Häusern und somit ziemlich grau und es wirkt – zumindest für mich – etwas düster. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Schieferhalden fuhren wir wieder mit der Eisenbahn talwärts, wir unterbrachen die Reise um durch einen kleinen Park zu laufen und mit dem Zug später zurückzufahren.

Doch wegen einem Problem auf der Strecke verzögerte sich die Weiterfahrt um 45 Minuten aber keine Aufregung, es gibt noch Eis zu kaufen und an der Haltestelle gibt es selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Frisch gestärkt gings dann zurück nach Porthmadog.

 

Porth Dinllaen

9.7.18 heute haben wir nach einer erfolgreichen Shoppingtour Holyhead verlassen, erfolgreich deshalb, weil Neill endlich seinen 2,3 Horspower Motor für unser Dingi bekommen hat.

Das bedeutet, dass die Zeiten des Ruderns vorbei sind und wir immer an Land gehen können, egal was die Wellen und Swell machen.

Wir segelten doch wirklich und haben in Port Denllaen geankert, einen wunderschönen Strand an der eine der zehn schönsten Beachbars der Welt zu finden ist – so steht es zumindest im Internet.

Eigentlich wollten wir dort auch etwas essen, aber nach 16 Uhr gibt es nix mehr, ok dann doch zurück aufs Boot und selber kochen.

Die Menschen hier sprechen Walisisch, das hört sich für mich an wie die Elbensprache in Herr der Ringe, und an ein verstehen ist für mich nicht im Traum zu denken.

Lleyn
Lleyn

Da für Sonntag 10.6.18 überhaupt kein Wind prognostiziert war, haben wir mal wieder einen Berg Garn Boduan gestiegen, na ja Berg ist vielleicht etwas übertrieben, denn mit 250 Höhenmeter ist das für einen Allgäuer eher ein Hügel und ob ihr es glaubt oder nicht, wir haben keinen Menschen beim wandern getroffen. Oben angekommen gab es eine alte Siedlung bzw. die Grundmauern davon, es war auf jedenfall ein schöner Weg und alles in allem sind wir doch 13 Km und immerhin 317 Höhenmeter gelaufen. Die Aussicht war leider etwas dunstig aber wir haben Felder mit Schafen und Kühen, Wälder und sogar Getreidefelder gesehen. Wir sind jetzt in Wales und die Vegetation ist viel üppiger und die Siedlungen, Dörfer und Städte viel größer und alles sieht bewohnt und belebt aus, kein Vergleich zu Schottland, wo kahle Felsen und einzelne Häuser das Landschaftsbild prägen.

Wales

Am 5.7.18 haben wir die Isle of Man  verlassen. Wir haben noch den Aussichtshügel besucht, ein Eis gegessen und dann hab ich ein Motorrad mit Mindelheimer Kennzeichen gesehen und bin natürlich gleich zum ratschen gegangen. Ein anderes Motorrad, daß daneben stand hatte das Kennzeichen AS und ich wußte nicht was das ist und hab natürlich gefragt, wobei der Oberpfälzer meinte, dass man das doch wissen muss. Es war total schön mal wieder im Dialekt zu ratschen und ohne nach der richtigen Vokabel suchen zu müssen. Von Peel sind wird los und haben bei Port Eren dann geankert und auf dem Weg haben wir nochmal zwei Delfine gesehen, die aus dem Wasser springen und spielen. Am nächsten Morgen ging es durch den Calf Sound (einem kleinen Durchgang zwischen Isle of Man und der Insel Calf of Man) und ob ihr es glaubt oder nicht die ganze Küste entlang haben wir den Sound der Motorräder gehört.

Der Wind war gut dann segeln wir doch gleich nach Wales (sind 40 nm etwa 74 km) und dass bei 4 nm/h sind wir in ca 10 Stunden da. Kein Problem doch am Nachmittag gab es mal wieder eine Flaute, wir dümpeln so vor uns hin und dann ist neben uns plötzlich ein riesiger Fisch, der eine Fontäne ausstößt, wenn ich es euch sage, es war ein Wal bzw. eine ganzer Schwarm (richtig heißt es eigentlich Schule ja das Internet weiß eben alles) denn hinter und vor uns heben sich riesige Tiere aus dem Wasser, echt ein wahnsinns Gefühl mittendrin zu sein, ich hab mich schlau gemacht und laut Internet glaub ich, dass es Buckelwale waren. Plötzlich stinkt es verdächtig und ich frag Neill ob er gepupst hat, doch er versicherte mir das er es nicht war und je mehr Wale Dampf ablassen, kann ich den “Duft” dann richtig gut zuordnen und nach zwei bis drei Minuten sind die Giganten wieder weg. Wir setzten unsere Fahrt nach Wales, leider mit dem Motor fort,  wo wir dann doch um 21.50 Uhr ankamen. Ankern, alles verstauen und nur noch was Essen und ab ins Bett.

Skerries Leuchtturm
Skerries Leuchtturm

Heute sind wir dann nach Holyhead gesegelt, dort war im Winter ein Tornado in der Marina und hat sie irgendwie total ausgelöscht, keine Pontoons mehr, die kleineren Boote sind gesunken und die großen Metall Boote, die nicht sinken können, wurden aufs Land geworfen. Ich hab einen Film davon gesehen echt heftig. Aber nachdem das ja schon lange her ist, dachten wir, denn die Saison steht ja vor der Tür,  dass bestimmt alles wieder repariert worden ist. Wir ganz brav bei der Marina angefragt, ob wir ein Pontoon haben können, darauf bekommen wir als Antwort, wir haben nicht mal eine Marina, aber wir können beim Yacht Club eine Besucher Boje bekommen. Haben wir auch und ein Wassertaxi gibt es auch, dass uns an Land bringt und Neill muss heute nicht mal rudern.

Isle of Man

3.7. und 4.7.18

6 Uhr morgens, kaum Nebel, dann starten wir den Übergang für die Transitstrecke von Belfast.

Gott sei dank, sehen wir soweit um andere Schiffe und Boote zu erkennen, doch je weiter wir fahren, werden wir wieder von Nebel umhüllt.

Egal dank Radar, Sea me und AES können wir Bojen und alles andere soweit erkennen, dass wir weiter motoren können, da es leider immer noch keinen Wind gibt. Ich lese mein Buch zu Ende, denn Steven (unser Autopilot) macht seine Aufgabe hervorragend und Neill überwacht die Instrumente, das heißt für mich Standby.

So nach ca. sechs Stunden Motorboot spielen,  sehen wir plötzlich LAND – Boote, Bojen he wir sehen die Sonne wieder und sind so ca. eine Stunde vor den Isle of Man. Neill fragt, ob wir Platz im Hafen von Peel bekommen können und der Hafenmeister wirkt etwas gestresst, er meinte wenn wir im äußeren Hafen sind sollen wir uns nochmal melden.

Gesagt getan, wir fragen nach ca. einer Stunde vom äußeren Hafen nochmal nach ob es geht und wir bekommen einen Platz. Peel hat einen Hafen mit Sell, das bedeutet, dass man nur  bei High Tide einfahren kann, dann bei Low Tide wir das Sell (wie eine Art Staumauer) geschlossen und das Wasser bleibt im Hafen.

Als wir reinfahren ist wahnsinnig viel los, eine Liveband spielt, gefühlt tausende von Menschen und enorm viel Motorräder. Der Hafenmeister steht auf der Brücke und schreit uns irgendetwas zu, dass wir bei dem Höllenlärm natürlich nicht verstehen – dann nochmal per Funk – er weißt uns dann ein und meint, dass er total geschafft sei und wir fragen ist es an jedem Sonntag so, da meinte er nein nur am – Mad Sunday – denn ab diesem Tag wird für eine Woche lang  auf der gesamten Insel das weltbekannte TT Motorradrennen ausgetragen. Natürlich seid ihr auch deswegen gekommen, fragte er und wir meinten o das wussten wir nicht – so ein Zufall.

Mittlerweile weiß auch ich, dass das TT Motorradrennen eines der härtesten aber auch  gefährlichsten Rennen ist, da die Teilnehmer auf normalen Landstraßen fahren und jedes Jahr leider auch Menschen ihr Leben dabei verlieren.

Peel Kathedrale
Peel Kathedrale

Wir haben uns den Ort angesehen und überall war Party mit wahnsinnig vielen Menschen, in einem Pub haben wir das Beiwagen Rennen angeschaut und ein junger Mann erzählte uns, dass morgen das Motorradrennen ist.

Heute sind wir  mit dem Bus nach St. John gefahren und haben uns einen Platz an der Rennstrecke gesucht, wir haben am Radio gehört, wie das Rennen gestartet wurde – eine Rennaufsicht erklärte uns, dass die Starter mit einem Schlag auf die Schulter gestartet werden – und kurz darauf waren sie auch schon bei uns. Wir standen kurz nach einer Kurve und es war wahnsinnig interessant aber auch irre laut, über den Funk der Rennaufsicht hörten wir, dass eben ein Fahrer gestorben sei, damit war mir die Lust vergangen, wir machten uns auf den Rückweg und besuchten noch die Burg Peel Castle.

Wirklich ein Irrer Event doch dass jedes Jahr Menschen dabei sterben – am Ende des Tages waren es sogar zwei – ist für mich nicht nachzuvollziehen. Aber der Kick über Landstrassen zu jagen, wo normalerweise immer mit Gegenverkehr zu rechnen ist muss wohl besonders sein.

Für jeden so wie er es will.

The Fog

Tatsächlich haben wir einen Tag später unsere Bestände in Ballycastle aufgefüllt haben geduscht gewaschen und los gehtˋs Richtung Isle of Man. (29.5.18)

Abgelegt und was glaubt ihr was jetzt kommt, genau wie der Titel schon sagt, Nebel.

Grau, dicht und das blödeste daran ist, dass wir einfach nix sehen. Okay wir fahren, dann segeln wir aber es ist alles wahnsinnig anstrengend, da du so aufpassen musst. Plötzlich schwimmt eine Ente oder Möwe oder sonst irgendetwas neben dir, hab ich jetzt etwas überfahren oder ??????

Wir entschlossen uns einen Ankerplatz anzufahren und abzuwarten. In der Nacht hat es geregnet und wir konnten tatsächlich eine Stadt mit Lichtern sehen und dann können wir morgen weiter, aber um 7.30 Uhr wieder alles voll mit dickem Nebel.

Whitehead im Nebel
Whitehead im Nebel

Langsam tasten wir uns wieder eine Bucht vor und so geht das jetzt schon den dritten Tag, wir hören Nebelhörner von riesigen Schiffen und liegen jetzt in einem Segelclub in Whitehead kurz vor Belfast, warten und hoffen dass der Nebel sich soweit verzieht, dass wir wenigstens über die große Transitstraße von Belfast kommen.

Auf nach Irland

27.5.18

Geplant ist morgen abend in Irland – wo genau ist noch nicht sicher – zu sein, duschen, einkaufen, Essen gehen und  ein Guinness trinken so der Plan. Nachdem uns die Strömung nach Irland mitzieht, mussten wir erst mittags genauer gesagt um 13.30 Uhr los, dann hatten wir nach einer unruhigen Nacht mit vielen Swells die Möglichkeit lange auszuschlafen und dann die knapp 20 Seemeilen zu meistern.

Planmäßig gings los, Segel gesetzt und Chiara in Betrieb genommen, echt cool, doch eigentlich brauch ich eh nichts mehr schreiben, plötzliche Flaute, kein Wind also Kaffee trinken und abwarten, nur dass wir in einer TSS (Autobahn für Schiffe) saßen und man dort eigentlich schnellstmöglich durchgefahren sein sollte.

Da nach 45 Minuten noch kein Wind da war entschlossen wir uns zu motoren und zwar nach Rathlin, vorbei an wunderschönen Küsten mit riesigen Leuchttürmen, Schafen und alles was noch dazugehört und das Beste daran mit Sonne.

Wir sahen Rathlin, eine sehr idyllisch gelegene kleine Stadt mit einer riesigen Hafenmauer und einem kleinen Hafen. Der Vorteil, wenn man mit Null Wind in eine Marina einfährt ist, dass du alle Zeit der Welt hast zu schauen und zu überlegen auf welcher Seite die Fender und die Taue anzubringen sind und dann ganz gechillt anzulegen.Coool, endlich duschen, ich hab mich echt riesig auf eine warme Dusche und Haare waschen gefreut, als wir in die Marina einfuhren roch alles nach Grillen – Hunger – doch  erst erkunden wo die Duschen und WC sind und wo wir uns anmelden müssen. Erledigt dann Zeug zusammenpacken und gefühlt ewig unter einer warmen Dusche mit Platz verbringen – Herrlich !!

Rathlin Island - Irland
Rathlin Island – Irland

Sauber, hungrig und total mega gut gelaunt machten wir uns auf den Weg zur Bar, endlich draußen sitzen, jetzt Essen, doch leider waren wir zu spät und es gab nix mehr – aber zwei Guinness ersetzten fast ein Abendessen und am Nachbartisch saßen Musiker mit Gitarre und einer Querflöte und fingen an zu spielen und zu singen – Irische Volkslieder oder so dann kam eine Frau, die eine Fidel dabei hatte, packte aus und spielte mit – einfach so.

Zu uns an den Tisch setzte sich eine junge Frau, sie kommt aus Freiburg und wird Ende des Jahres hier nach Rathlin ziehen und sie erzählte uns, dass diese Woche ein Festival stattfindet,deshalb die vielen Musikanten und die vielen Leute. Rathlin ist ein Ort mit 150 Einwohnern, einem Chor, einer Theatergruppe und jeder kennt jeden, so hat uns Elisabeth erzählt.

Gut gelaunt aber doch müde verließen wir den Pub, ja jetzt waren wir drinnen,  denn wegen der Mücken ist nach Sonnenuntergang kein Mensch mehr draußen anzutreffen.