Endlich nach fast sechs Monaten habe ich meine Tochter wieder getroffen und es war so mega toll.
Zuerst stand unsere Zusammenkunft hier unter keinem guten Stern. Julias Flug kam mit einer Stunde Verspätung in Barcelona an, so daß sie ihren Anschlußflug nach Lissabon nicht mehr erreichen konnte und dann fast 7 Stunden am Flughafen gefangen war und dann erst um 21.30 Uhr (Gott sei dank ist es in Portugal erst 20.30 Uhr) in Lissabon eintraf. Ich war gegen 13 Uhr am Flughafen um keine Minute dieser kostbaren Tage zu verpassen. Aber dann war sie da und wir wollten nur unsere Rucksäcke loswerden, unsere Unterkunft beziehen und etwas zu essen bekommen – kurz gesagt in ein Taxi steigen und los. Theoretisch aber leider haben am Dienstag und Mittwoch die Taxifahrer gestreikt und wir mussten uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln begnügen; dank Google Maps auch fast alles kein Problem; kurz vor unserem Ziel hatte Julias Handy den Akku aufgegeben und somit hatten wir auch keinen Zugriff auf unseren Cood zur Wohnung. Wir fanden eine nette kleine Kneipe, wo wir etwas zu essen und zu trinken und auch noch Strom für Julias Handy bekamen, die nette Wirtin wies uns um 23 Uhr daraufhin, dass sie jetzt schließen würden und wir kamen nach fünf Minuten in unserem Quartier an.
Julia hatte uns eine total süße, kleine Wohnung, die den passenden Namen “My little House” hat, gebucht; sie war unterm Dach und es war dort richtig heiß und für große Menschen – und unter groß verstehe ich Leute über 1,60 m Körpergröße – eine kleine Herausforderung, denn stehen konnten wir beide nur in der Mitte.
Total müde und überglücklich ließen wir uns dann ins Bett fallen – Julia war mittlerweile fast 20 Stunden auf den Beinen, doch sie hielt sich wacker.
Auf dem Programm für Mittwoch stand Sideseeing in Lissabon. Wir frühstückten – dank Tripadvisor günstig und total lecker – dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Cristo Rei eine riesige Jesus Statue, die sehr an die Statue in Rio angelehnt ist, daneben ist eine riesige Brücke, die an die Golden Gate Bridge in San Franzisco erinnert. Leider kann man diese Brücke nicht zu Fuß überqueren und wir mussten uns einen Bus suchen doch ein älterer Herr hat uns sprichwörtlich an die Hand genommen und uns die Haltestelle gezeigt.
Wir besichtigten die Statue und genossen den Blick auf Lissabon und zurück fuhren wir mit der Fähre, dann liefen wir weiter zur Basiclica da Estrela, Cverto do Carme und vielen mehr. Wir hatten uns auch vorgenommen mit der Straßenbahn Linie 28 zu fahren, weil man dann auch sehr viel von Lissabon zu sehen bekommt – doch das wollten wir erst am Donnerstag. Nach bestimmt 15 km auf und ab durch die Stadt mit ihren wunderschönen kleinen Gassen, steilen Treppen und rutschigen Kopfsteinpflastersteinen hatten wir uns ein gutes Essen verdient. Wir fanden ein gemütliches Restaurant in unserer Wohnungsnähe und ließen bei Fisch vom Grill und einer Flasche Wein den ereignissreichen Tag Revue passieren – wir haben viel gequatscht, gelacht und uns gegenseitig erzählt was sich die letzte Zeit alles ereignet hatte.
An diesem Abend kamen wir nicht so spät zurück, doch wir gingen nur hoch zum lüften und setzten uns – bei angenehmen Temperaturen und einer leichten Briese – wieder in den Park nahe unserer Wohnung um noch ein bisschen zu ratschen.
Donnerstag: wir machten uns früh auf den Weg um die angenehmen Temperaturen zu nutzen (ca. 22 Grad); wir liefen zur Straßenbahn Nr. 28 und staunten nicht schlecht, denn auch andere waren schon früh unterwegs und so mussten wir drei Trams fahren lassen, bis wir dran waren. Wir hatten Glück und bekamen den letzten Sitzplatz, so dass wir viele Bilder machen konnten und wir stellten fest, dass wir am Tag zuvor schon halb Lissabon zu Fuß gesehen hatten, die engen Gassen und viele viele Treppen. Wir genossen unsere 24 Stundenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, die wir so geschickt gekauft haben, dass wir am Freitag auch noch zum Flughafen damit fahren konnten. Wir haben Sideseeing abgehackt und uns noch ein bisschen Shopping gegönnt, aber leider hat Julia nix passendes gefunden; wir haben uns noch ein schönes Lokal in der Fußgängerzone gesucht und Fisch und portugisische Spezialitäten geschlemmt.
Auf dem Heimweg gab es noch zum Abschied einen Caipirinha in dem Restaurant wo wir am ersten Abend noch Strom und etwas zu essen bekommen haben. Müde und auch schon ein wenig traurig, weil ich Julia am nächsten Morgen wieder hergeben musste, gingen wir ins Bett.
Am Freitag morgen machten wir uns früh auf den Weg zum Flughafen, denn Julias Flieger ging schon um 9.50 Uhr und nachdem sie dieses mal ja geplant 3,5 Stunden Zwischenstopp in Madrid hatte, wussten wir dass ein langer Tag vor ihr lag. Das Abschied nehmen viel uns beiden sehr schwer und ich glaube dass ich weiter nix dazu schreiben muss.
Danke liebe Julia für die tollen Tage.
Wenn ihr noch ein paar Bilder von dieser wunderschönen Stadt sehen wollt, dann folgt dem Link