Porthmadog und Ffestiniog

Dank schönem Wetter und genialem Wind, der sogar in die richtige Richtung blies, kamen wir doch tatsächlich am 11.6.18, 42 Nm weit. Neill meinte, dass wenn es möglich wäre, würde er gerne nach Porthmadog segeln, denn das bedeutet, dass wir einen Fluß hochfahren müssen. Er schrieb eine E-Mail an den Yachtclub und fragte nach, ob wir ein Pontoon bekommen könnten. Wir bekamen schnell Antwort, dass sie uns nicht weiterhelfen könnten und wir uns beim Hafenmeister melden sollen. Wir wollten anrufen, doch leider war die Verbindung so schlecht, dass wir nichts verstehen konnten, daraufhin schickte Neill eine SMS mit unserer Bitte und der E-Mail Adresse.

Kurz darauf bekamen wir vom Hafenmeister eine E-Mail mit verschiedenen Fragen:  wie tief unser Boot ist, ob es ein Zweikiehler ist und noch andere Dinge wollte er wissen. Wir schrieben zurück und bekamen darauf eine positive Antwort mit einem detaillierten Plan zum Einfahren in den Fluß unter Berücksichtigung von Bojen und GPS Koordinaten, denn man kann nur zur Hightide nach Porthmadog fahren, da die Wassertiefe allgemein dann echt sinkt.

Okay wir warteten bis 18.20 Uhr dann gingˋs los, grüne Boje, rote Boje, rote Boje ……… mit Tiefen kaum über 2,4 Metern (immerhin hat unsere Artemis eine Tiefe von 1,9 Meter) kamen

wir nach Boje Nr. 17 an unserer Mooring Boje an, mitten im Fluß in Süßwasser.

Neill paddelten an Land (ja weil es nur 20 Meter waren, verzichtete er auf den Motor) und wir besuchten den Yachtclub, in dem die Leute echt mega nett sind, wir können hier die Duschen benutzen genauso wie die Waschmaschine und den Trockner.

12.6.18 Heute sind wir mit der Ffestiniog & Welsh Highland Railway Eisenbahn nach Blaenau Ffestiniog gefahren. Das ist eine Schmalspur Dampfeisenbahn die 1830 zum Schieferabbau in Betrieb genommen wurde, es geht durch das Walser Hinterland rauf in die Berge, wo dann die riesigen Berge vom Schieferabbau zu sehen sind, mega beeindruckend.

Ffestiniog
Ffestiniog

Die Strecke steigt so sacht an, dass früher Pferde die leeren Wagen nach oben ziehen konnten und die gefüllten mit Bremsern und den Pferden im Gepäck nach unten rollten dann wurde der Schiefer auf Segelboote verladen und in die ganze Welt verkauft.

Die Stadt ist fast ausschließlich aus Schiefer gebauten Häusern und somit ziemlich grau und es wirkt – zumindest für mich – etwas düster. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Schieferhalden fuhren wir wieder mit der Eisenbahn talwärts, wir unterbrachen die Reise um durch einen kleinen Park zu laufen und mit dem Zug später zurückzufahren.

Doch wegen einem Problem auf der Strecke verzögerte sich die Weiterfahrt um 45 Minuten aber keine Aufregung, es gibt noch Eis zu kaufen und an der Haltestelle gibt es selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Frisch gestärkt gings dann zurück nach Porthmadog.

 

Porth Dinllaen

9.7.18 heute haben wir nach einer erfolgreichen Shoppingtour Holyhead verlassen, erfolgreich deshalb, weil Neill endlich seinen 2,3 Horspower Motor für unser Dingi bekommen hat.

Das bedeutet, dass die Zeiten des Ruderns vorbei sind und wir immer an Land gehen können, egal was die Wellen und Swell machen.

Wir segelten doch wirklich und haben in Port Denllaen geankert, einen wunderschönen Strand an der eine der zehn schönsten Beachbars der Welt zu finden ist – so steht es zumindest im Internet.

Eigentlich wollten wir dort auch etwas essen, aber nach 16 Uhr gibt es nix mehr, ok dann doch zurück aufs Boot und selber kochen.

Die Menschen hier sprechen Walisisch, das hört sich für mich an wie die Elbensprache in Herr der Ringe, und an ein verstehen ist für mich nicht im Traum zu denken.

Lleyn
Lleyn

Da für Sonntag 10.6.18 überhaupt kein Wind prognostiziert war, haben wir mal wieder einen Berg Garn Boduan gestiegen, na ja Berg ist vielleicht etwas übertrieben, denn mit 250 Höhenmeter ist das für einen Allgäuer eher ein Hügel und ob ihr es glaubt oder nicht, wir haben keinen Menschen beim wandern getroffen. Oben angekommen gab es eine alte Siedlung bzw. die Grundmauern davon, es war auf jedenfall ein schöner Weg und alles in allem sind wir doch 13 Km und immerhin 317 Höhenmeter gelaufen. Die Aussicht war leider etwas dunstig aber wir haben Felder mit Schafen und Kühen, Wälder und sogar Getreidefelder gesehen. Wir sind jetzt in Wales und die Vegetation ist viel üppiger und die Siedlungen, Dörfer und Städte viel größer und alles sieht bewohnt und belebt aus, kein Vergleich zu Schottland, wo kahle Felsen und einzelne Häuser das Landschaftsbild prägen.

Wales

Am 5.7.18 haben wir die Isle of Man  verlassen. Wir haben noch den Aussichtshügel besucht, ein Eis gegessen und dann hab ich ein Motorrad mit Mindelheimer Kennzeichen gesehen und bin natürlich gleich zum ratschen gegangen. Ein anderes Motorrad, daß daneben stand hatte das Kennzeichen AS und ich wußte nicht was das ist und hab natürlich gefragt, wobei der Oberpfälzer meinte, dass man das doch wissen muss. Es war total schön mal wieder im Dialekt zu ratschen und ohne nach der richtigen Vokabel suchen zu müssen. Von Peel sind wird los und haben bei Port Eren dann geankert und auf dem Weg haben wir nochmal zwei Delfine gesehen, die aus dem Wasser springen und spielen. Am nächsten Morgen ging es durch den Calf Sound (einem kleinen Durchgang zwischen Isle of Man und der Insel Calf of Man) und ob ihr es glaubt oder nicht die ganze Küste entlang haben wir den Sound der Motorräder gehört.

Der Wind war gut dann segeln wir doch gleich nach Wales (sind 40 nm etwa 74 km) und dass bei 4 nm/h sind wir in ca 10 Stunden da. Kein Problem doch am Nachmittag gab es mal wieder eine Flaute, wir dümpeln so vor uns hin und dann ist neben uns plötzlich ein riesiger Fisch, der eine Fontäne ausstößt, wenn ich es euch sage, es war ein Wal bzw. eine ganzer Schwarm (richtig heißt es eigentlich Schule ja das Internet weiß eben alles) denn hinter und vor uns heben sich riesige Tiere aus dem Wasser, echt ein wahnsinns Gefühl mittendrin zu sein, ich hab mich schlau gemacht und laut Internet glaub ich, dass es Buckelwale waren. Plötzlich stinkt es verdächtig und ich frag Neill ob er gepupst hat, doch er versicherte mir das er es nicht war und je mehr Wale Dampf ablassen, kann ich den “Duft” dann richtig gut zuordnen und nach zwei bis drei Minuten sind die Giganten wieder weg. Wir setzten unsere Fahrt nach Wales, leider mit dem Motor fort,  wo wir dann doch um 21.50 Uhr ankamen. Ankern, alles verstauen und nur noch was Essen und ab ins Bett.

Skerries Leuchtturm
Skerries Leuchtturm

Heute sind wir dann nach Holyhead gesegelt, dort war im Winter ein Tornado in der Marina und hat sie irgendwie total ausgelöscht, keine Pontoons mehr, die kleineren Boote sind gesunken und die großen Metall Boote, die nicht sinken können, wurden aufs Land geworfen. Ich hab einen Film davon gesehen echt heftig. Aber nachdem das ja schon lange her ist, dachten wir, denn die Saison steht ja vor der Tür,  dass bestimmt alles wieder repariert worden ist. Wir ganz brav bei der Marina angefragt, ob wir ein Pontoon haben können, darauf bekommen wir als Antwort, wir haben nicht mal eine Marina, aber wir können beim Yacht Club eine Besucher Boje bekommen. Haben wir auch und ein Wassertaxi gibt es auch, dass uns an Land bringt und Neill muss heute nicht mal rudern.

Isle of Man

3.7. und 4.7.18

6 Uhr morgens, kaum Nebel, dann starten wir den Übergang für die Transitstrecke von Belfast.

Gott sei dank, sehen wir soweit um andere Schiffe und Boote zu erkennen, doch je weiter wir fahren, werden wir wieder von Nebel umhüllt.

Egal dank Radar, Sea me und AES können wir Bojen und alles andere soweit erkennen, dass wir weiter motoren können, da es leider immer noch keinen Wind gibt. Ich lese mein Buch zu Ende, denn Steven (unser Autopilot) macht seine Aufgabe hervorragend und Neill überwacht die Instrumente, das heißt für mich Standby.

So nach ca. sechs Stunden Motorboot spielen,  sehen wir plötzlich LAND – Boote, Bojen he wir sehen die Sonne wieder und sind so ca. eine Stunde vor den Isle of Man. Neill fragt, ob wir Platz im Hafen von Peel bekommen können und der Hafenmeister wirkt etwas gestresst, er meinte wenn wir im äußeren Hafen sind sollen wir uns nochmal melden.

Gesagt getan, wir fragen nach ca. einer Stunde vom äußeren Hafen nochmal nach ob es geht und wir bekommen einen Platz. Peel hat einen Hafen mit Sell, das bedeutet, dass man nur  bei High Tide einfahren kann, dann bei Low Tide wir das Sell (wie eine Art Staumauer) geschlossen und das Wasser bleibt im Hafen.

Als wir reinfahren ist wahnsinnig viel los, eine Liveband spielt, gefühlt tausende von Menschen und enorm viel Motorräder. Der Hafenmeister steht auf der Brücke und schreit uns irgendetwas zu, dass wir bei dem Höllenlärm natürlich nicht verstehen – dann nochmal per Funk – er weißt uns dann ein und meint, dass er total geschafft sei und wir fragen ist es an jedem Sonntag so, da meinte er nein nur am – Mad Sunday – denn ab diesem Tag wird für eine Woche lang  auf der gesamten Insel das weltbekannte TT Motorradrennen ausgetragen. Natürlich seid ihr auch deswegen gekommen, fragte er und wir meinten o das wussten wir nicht – so ein Zufall.

Mittlerweile weiß auch ich, dass das TT Motorradrennen eines der härtesten aber auch  gefährlichsten Rennen ist, da die Teilnehmer auf normalen Landstraßen fahren und jedes Jahr leider auch Menschen ihr Leben dabei verlieren.

Peel Kathedrale
Peel Kathedrale

Wir haben uns den Ort angesehen und überall war Party mit wahnsinnig vielen Menschen, in einem Pub haben wir das Beiwagen Rennen angeschaut und ein junger Mann erzählte uns, dass morgen das Motorradrennen ist.

Heute sind wir  mit dem Bus nach St. John gefahren und haben uns einen Platz an der Rennstrecke gesucht, wir haben am Radio gehört, wie das Rennen gestartet wurde – eine Rennaufsicht erklärte uns, dass die Starter mit einem Schlag auf die Schulter gestartet werden – und kurz darauf waren sie auch schon bei uns. Wir standen kurz nach einer Kurve und es war wahnsinnig interessant aber auch irre laut, über den Funk der Rennaufsicht hörten wir, dass eben ein Fahrer gestorben sei, damit war mir die Lust vergangen, wir machten uns auf den Rückweg und besuchten noch die Burg Peel Castle.

Wirklich ein Irrer Event doch dass jedes Jahr Menschen dabei sterben – am Ende des Tages waren es sogar zwei – ist für mich nicht nachzuvollziehen. Aber der Kick über Landstrassen zu jagen, wo normalerweise immer mit Gegenverkehr zu rechnen ist muss wohl besonders sein.

Für jeden so wie er es will.

The Fog

Tatsächlich haben wir einen Tag später unsere Bestände in Ballycastle aufgefüllt haben geduscht gewaschen und los gehtˋs Richtung Isle of Man. (29.5.18)

Abgelegt und was glaubt ihr was jetzt kommt, genau wie der Titel schon sagt, Nebel.

Grau, dicht und das blödeste daran ist, dass wir einfach nix sehen. Okay wir fahren, dann segeln wir aber es ist alles wahnsinnig anstrengend, da du so aufpassen musst. Plötzlich schwimmt eine Ente oder Möwe oder sonst irgendetwas neben dir, hab ich jetzt etwas überfahren oder ??????

Wir entschlossen uns einen Ankerplatz anzufahren und abzuwarten. In der Nacht hat es geregnet und wir konnten tatsächlich eine Stadt mit Lichtern sehen und dann können wir morgen weiter, aber um 7.30 Uhr wieder alles voll mit dickem Nebel.

Whitehead im Nebel
Whitehead im Nebel

Langsam tasten wir uns wieder eine Bucht vor und so geht das jetzt schon den dritten Tag, wir hören Nebelhörner von riesigen Schiffen und liegen jetzt in einem Segelclub in Whitehead kurz vor Belfast, warten und hoffen dass der Nebel sich soweit verzieht, dass wir wenigstens über die große Transitstraße von Belfast kommen.

Wir sind in Irland – We’ve reached Ireland

Endlich sind wir in Irland angekommen und somit kann unser Fotoalbum von Schottland geschlossen werden.
Aber wer möchte, kann natürlich unsere Bilder weiterverfolgen, denn es gibt bereits ein Album für Irland.
Alles liebe

https://photos.app.goo.gl/CWXGaS0XzW7UGSYF3

Now that we have left Scotland and reached Ireland, we have started a new photo album. The address is above.

Heidi und Neill

Auf nach Irland

27.5.18

Geplant ist morgen abend in Irland – wo genau ist noch nicht sicher – zu sein, duschen, einkaufen, Essen gehen und  ein Guinness trinken so der Plan. Nachdem uns die Strömung nach Irland mitzieht, mussten wir erst mittags genauer gesagt um 13.30 Uhr los, dann hatten wir nach einer unruhigen Nacht mit vielen Swells die Möglichkeit lange auszuschlafen und dann die knapp 20 Seemeilen zu meistern.

Planmäßig gings los, Segel gesetzt und Chiara in Betrieb genommen, echt cool, doch eigentlich brauch ich eh nichts mehr schreiben, plötzliche Flaute, kein Wind also Kaffee trinken und abwarten, nur dass wir in einer TSS (Autobahn für Schiffe) saßen und man dort eigentlich schnellstmöglich durchgefahren sein sollte.

Da nach 45 Minuten noch kein Wind da war entschlossen wir uns zu motoren und zwar nach Rathlin, vorbei an wunderschönen Küsten mit riesigen Leuchttürmen, Schafen und alles was noch dazugehört und das Beste daran mit Sonne.

Wir sahen Rathlin, eine sehr idyllisch gelegene kleine Stadt mit einer riesigen Hafenmauer und einem kleinen Hafen. Der Vorteil, wenn man mit Null Wind in eine Marina einfährt ist, dass du alle Zeit der Welt hast zu schauen und zu überlegen auf welcher Seite die Fender und die Taue anzubringen sind und dann ganz gechillt anzulegen.Coool, endlich duschen, ich hab mich echt riesig auf eine warme Dusche und Haare waschen gefreut, als wir in die Marina einfuhren roch alles nach Grillen – Hunger – doch  erst erkunden wo die Duschen und WC sind und wo wir uns anmelden müssen. Erledigt dann Zeug zusammenpacken und gefühlt ewig unter einer warmen Dusche mit Platz verbringen – Herrlich !!

Rathlin Island - Irland
Rathlin Island – Irland

Sauber, hungrig und total mega gut gelaunt machten wir uns auf den Weg zur Bar, endlich draußen sitzen, jetzt Essen, doch leider waren wir zu spät und es gab nix mehr – aber zwei Guinness ersetzten fast ein Abendessen und am Nachbartisch saßen Musiker mit Gitarre und einer Querflöte und fingen an zu spielen und zu singen – Irische Volkslieder oder so dann kam eine Frau, die eine Fidel dabei hatte, packte aus und spielte mit – einfach so.

Zu uns an den Tisch setzte sich eine junge Frau, sie kommt aus Freiburg und wird Ende des Jahres hier nach Rathlin ziehen und sie erzählte uns, dass diese Woche ein Festival stattfindet,deshalb die vielen Musikanten und die vielen Leute. Rathlin ist ein Ort mit 150 Einwohnern, einem Chor, einer Theatergruppe und jeder kennt jeden, so hat uns Elisabeth erzählt.

Gut gelaunt aber doch müde verließen wir den Pub, ja jetzt waren wir drinnen,  denn wegen der Mücken ist nach Sonnenuntergang kein Mensch mehr draußen anzutreffen.

 

Östlicher Leuchtturm mit Führung

28.5.18

Ausschlafen, frühstücken einkaufen und dann haben wir uns in der Tourist Information darüber informiert, was wir unternehmen können. Die freundliche Angestellte meinte, dass wir zum östlichen Leuchtturm laufen können und wegen des Festivals ist er auch geöffnet und eine Führung wird ebenfalls angeboten. Dann machten wir uns in T-Shirt und kurzer Hose auf den Weg.

Aber erst muss ich euch noch von einem lustigen Zeitgenossen namens Patrik (alle nennen ihn Paddy) erzählen, er hat ein Floß gebaut, so groß dass eine Badewanne drauf Platz hat und es heißt SS Dirty Ass, er heizt mit Holz und Peet und die ersten Mädels saßen auch schon drin, mit Bikini, Zigarette und Kaffee. Echt witziger Typ, er hat an seinem Auto seitlich einen Blumenkasten mit Stiefmütterchen angeschraubt und auf dem Dach möchte er noch einen Kartoffelacker anlegen. Er hat einen Vollbart, ist immer irgendwie Öl verschmiert aber macht den Eindruck  der glücklichste Mensch der Welt zu sein.

East Lighthouse - Rathlin Island
East Lighthouse – Rathlin Island

Am Leuchtturm angekommen, waren ausser uns nur drei andere Menschen da, die waren aber in Eile und wollten nicht warten, weshalb  wir zu Beginn der Führung wirklich alleine mit dem Führer waren, er hat wirklich diesen Beruf ausgeübt und er hat uns wahnsinnig viel über die Geschichte, die Stromversorgung des Leuchtturms und vieles mehr erzählt und nach mehr als einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg.

Damit wir heute nicht zu spät zum Essen kommen, gingen wir gleich in den Pub. Auf dem Weg dahin überholte uns ein seltsames Gefährt, unten angetrieben von 6 Fahrrädern und oben auf einer kleinen Bühne, saßen und spielten vier Musiker.

Ein sehr sonniger, wunderschöner Tag geht zu Ende und morgen werden wir, da die Voraussagen für Wind die nächsten Tage eher schlecht sind zum westlichen Leuchtturm wandern und eventuell abends noch unser Boot zum Ankern versetzten, denn wegen des Festivals, haben wir zwei Nächte zum Preis von einer bekommen.

 

Coll, Jura und Islay

24.5., 25.5. und 26.5.18

Nach einem langen aber wunderschönen Tag haben wir doch nach über 50 Seemeilen die Insel

Coll erreicht, in Gunna geankert und wieder einen traumhaften Sonnenuntergang erlebt.

So arbeiten wir uns Tag für Tag von den Outer Hebrides zurück Richtung Süden und wenn ich es euch sage, wir haben eine zweite Frau an Bord, Juhu !!Sie heißt Chiara – den Namen hab ich ausgesucht und sie ist die Windvane (für Nichtsegler, also für mich und zwei drei andere ist sie der Autopilot zum segeln). Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung wie sie genau funktioniert, ich weiß nur dass ein Windruder ein Ruder im Wasser bewegt und sie dadurch sehr gut den Kurs halten kann.  

Das Wetter ist wunderschön und es sind sehr viel Segelboote unterwegs und wir sehen Ort, wo wir schon gewesen sind.  Der Wind treibt uns und plötzlich sind sie da, wie aus dem nichts vier Delphine schwimmen neben uns, spielen miteinander  – zumindest sieht es so aus – fangen, wow ich kann euch sagen dass war echt mega cool, doch so schnell wie sie da waren, waren sie auch wieder weg. Wir ankerten, wieder nach über 50 Seemeilen, in Loch Tarbert auf der Insel Jura, in den Büchern steht dass dies eine total wilde, geschützte Bucht ist und man sie unbedingt besuchen sollte – wir sind da schon etwas verwöhnt, denn wir sind ja schon auf dem Rückweg von den Outer Hebrides – aber sie ist wirklich schön und witzigerweise liegen so ca. 15 Meter über dem Meer wie Steinfelder. Neill erzählte, dass vor der Eiszeit dort oben wohl der Strand gewesen sein muss. Hört hört.

Isle of Gunna
Isle of Gunna

Am 26.5.18 durchquerten wir den Sound of Islay, dass ist eine 11 Meilen langer Durchgang zwischen den Inseln Jura und Islay und wenn du zur falschen Zeit an der Enge bist, schiebt dich die Strömung in die falsche Richtung. Okay, berechnen und früh aufstehen, das hieß in unserem Fall 3.30 Uhr !! Der Mond steht noch am Himmel, aber die Sonne kannst du schon hinterm Berg durch rote Dämmerung erkennen. Frühes Aufstehen hat schon etwas, aber jeden Tag muss das nicht sein.

Wir waren zum richtigen Zeitpunkt dort und die Strömung schob uns mit 11 Knoten durch den Sound – echt stark- dann Segel setzen und na wen wunderts, kein Wind mehr da. Egal ich will jetzt frühstücken und dann sehen wir weiter. Nach einem gemütlichen Frühstück kommt der Wind zurück und weiter gehts. Wir fahren an gefühlt tausendenden Whiskey Destillerien vorbei und klar denk ich gleich an Gremmel, mach ein Bild und schick es ihm. Eigentlich wollten wir zur Insel Gigha und dort ankern, aber die Wettervorhersage machte uns mit starkem Wind und Swell Warnung einen Strich durch die Rechnung, dann eben Port Ellen. Nachdem wir schon so früh los sind, waren wir um halb eins auch schon da, kein Problem, dann gehen wir in die Stadt, duschen, trinken ein Bier usw. usw.

Haha alle Pontoon sind voll und die Marina auch, okay dann gehen wir eben ankern, duschen nicht und trinken unseren Wein an Bord. Und morgen gehtˋs nach Irland !!!!!!!

Delfinen

22.5. und 23.5.18

Nachdem wir am Montag nur durchs kalte, verregnete Schottland gesegelt sind, mach ich gleich am Dienstag weiter. Wir haben einen wunderschönen Ankerplatz gefunden und am Dienstag morgen weckte uns gleich die Sonne. Es war zwar kalt, aber was doch ein bisschen Sonne ausmacht, wieder auf das offene Meer, Segel hissen und los gehtˋs, nur mit dem einen Unterschied, dass du nicht den Hals einziehen  musst, weil es so kalt ist, sondern die Sonne herrlich warm auf die Haut scheint. Das ist glaub ich segeln – bitte lacht mich nicht aus, aber mittags, wars tatsächlich so warm, dass ich meine dicke Jacke aufgemacht hab und später sogar ausgezogen. Dann rumliegen, lesen und die Wärme der Sonne genießen.

Später meinte Neill, hey Heidi schau doch mal ein Delphin und dann hab ich doch wirklich meinen ersten frei schwimmenden Delphin gesehen, nicht springend sondern nur einfach so dahin schwimmend, cool.

Castlebay - Isle of Barra
Castlebay – Isle of Barra

Unser Ziel war Castlebay auf der Insel Barra, eine wunderschöne kleine Stadt mit einer Burg direkt im Hafen, es sieht ein bisschen so auf wie am Reschensee, wo der Kirchturm im Wasser steht, nur dass es hier eine ganze Burg ist. Eigentlich wollten wir ankern, doch plötzlich bekommen wir einen Funkspruch: “ das blaue Boot in Castlebay Hafen” ich sag zu Neill ich glaub, der meint uns und Neill antwortete. Unser freundlicher “Aufpasser” saß in einem großen Motorboot im Hafen und meinte, dass wo wir ankern wollten viele Ketten liegen und wenn wir wollten, könnten wir seine Boje direkt davor benutzen. Wir bedankten uns und parkten mal eben um, Dingi aufpumpen und an Land rudern – wie jedes mal wenn wir einen Landgang planen.

Wir schauten bei dem Motorboot vorbei und Brian erklärte uns, dass wir gerne seine Boje benützen können, denn er ist jetzt eine Woche weg; er schippert 12 Deutsche von Oben nach Stornoway dazwischen noch verschiedene Sehenswürdigkeiten und er kommt erst am Samstag abend wieder zurück. Da die Wind- und Wettervorhersagen für Mittwoch sehr wenig Wind prognostizierten, planten wir einen Landgang und spazieren gehen und am Nachmittag noch umzuziehn in die Vatersay Bay direkt ums Eck, wo es einen herrlichen Sandstrand gibt.

Wirklich wir fahren in die Bucht ein und es erstreckt sich ein weißer Sandstrand mit Dünen, grünem und kristallklarem Wasser.

Karibik Feeling echt genial, wir springen ins Dingi um einen Strandspaziergang zu machen. Wir laufen die Straße entlang, denn es gibt auch einen Landweg wo die Insel Vatersay und Barra durch eine Aufschüttung miteinander verbunden sind, aber nachdem wir gefühlt noch eine Ewigkeit zu laufen gehabt hätten, gab ich mich schließlich mit dem Blick auf den Causeway zufrieden. Zurück an Bord, Dingi verstauen, denn morgen wollen wir weiter Richtung Coll.

Vatersay Bay
Vatersay Bay