Wir sind zwar jetzt schon in Panama, aber natürlich gibt es auch noch ein paar Bilder von Kolumbien zu sehen.
Damit uns das nicht nochmal passiert, hier der gleich der Link zu Panama.
Man könnte auch sagen – Roulette spielen hat Ähnlichkeiten mit segeln, als wir uns am Freitag den 18.10. auf den Weg von Kolumbien nach Panama machten, denn dort kommt uns Neills Sohn Daniel mit seiner Freundin Anna-Lena besuchen, waren die Wetter– bzw. Windvorhersagen mau.😲 Für Freitag war guter Wind in Richtung Panama und die darauf folgenden Tage wechselhaft angesagt. Doch könnte vielleicht irgend jemand dem Wind mal die Vorhersage zeigen und ihm mitteilen, was er zu tun hat😩😩; wir haben schon extra viel Zeit eingeplant für diese Passage von ca. 300 Nautikel Miles doch dass wir an manchen Tagen keine 50 Nm schaffen war uns neu. Ich kann euch sagen, dass ich auf keiner bisherigen Passage soviel die Segel gewechselt hab wie auf dieser; wir starten bei guten Windverhältnissen mit dem Genoa (Vorsegel) und dem Hauptsegel, dann wenig Wind umbauen Parasailor, Null Wind gar kein Segel und dann oft wieder von vorne 🙈🙈 so geht’s seit vier Tagen und manchmal zweifeln wir – ich ja weniger aber Neill – an seinen seglerischen Fähigkeiten. Ach übrigens für alle Nichtsegler – Segeln ist wirklich Sport!!! Was euch meine Oberarme bestätigen können💪💪 denn manchmal hab ich das Gefühl ein kleiner Popeye zu sein.
Bevor wir los segeln wird eine Reiseroute am Computer erstellt, Weg Punkte gesetzt und dann siehst und weißt du wie weit es ist bis zum Ziel ist, das Programm ist so schlau, dass es auch berechnet, wie lange du dafür unterwegs sein wirst bei deiner momentanen Reisegeschwindigkeit😀😀. Eher zum weinen ist dir dann, wenn du bei Null Wind in die Richtung driftest aus der du gerade kommst – das Bild dass ihr hier seht (die gelbe Linie), ist kein EKG Diagramm oder sowas nein, eigentlich sollte es eine mehr oder weniger gerade Linie sein, wo wir segeln doch ihr wisst ja der Wind der Wind das himmlische Kind macht was er will🙄😩.
Auch die unserem GPS Traker verfolgen möchte ich sagen, dass wir nicht voll betrunken durch die Gegend segeln 🙃🙃 auch wenn es auf der Route so aussieht (Vorwärts, Rückwärts, nach oben oder nach unten). Doch am aller besten ist, dass es hier auf dem Meer keine Moskitos oder sonstige “Vampire” gibt 😀😀
Nach 7 Tagen und 394 Nautikel Miles (laut unserer Routenplanung sollten es 284 Nm sein) sind wir doch am 25.10, in Port Linton angekommen; in dieser Zeit sind wir 96 Nm mit dem Motor gefahren was in etwa 18 Stunden entspricht. 😀😁
Ach und unsere Freunde die Schwalben bleiben uns auch treu jeden Tag haben wir mindestens einen Mitreisenden dabei – mich würd nur interessieren, warum unser Boot so attraktiv ist.🙄😆
Wir sind nach Cartagena oder auch genannt die “Perle Kolumbiens” gereist – zwar nicht mit dem Boot, denn das An- und Abmelden bei dem jeweiligen Hafen Kapitän ist hier in Kolumbien etwas Zeitintensiv und vor allem Nerven aufreibend , sondern wir sind von Puerto Velero mit dem Bus dort hin gefahren.
Nach fast zwei Stunden Busfahrt – Gott sei Dank im klimatisierten Bus – erreichten wir Cartagena. Diese Stadt hat eine unglaublich schöne Altstadt und gegenüber einen neuen Teil genannt Bocagrande mit einer Skyline wie San Francisco oder einer anderen Großstadt mit Hochhäusern. Natürlich war unser erster Weg nach Bocagrande um unsere Daten für unsere Handys wieder aufzuladen, anschließend tauchten wir in den Strom der anderen 25 oder vielleicht auch 25000 Touristen 🙈🙈🙈 ein und erkundeten die Altstadt. Hier gibt es wunderschöne kleine Gassen und die Häuser sind sehr bunt und mit viele kleinen Details wie z.B. Türklopfern ausgestattet. Manchmal sind die Verkäufer von Hüten, Schmuck oder sonstigen “Souvenirs” einfach nur lästig – aber wir fanden eine kleine gemütliche Gasse zum Cappuccino trinken mit eigenem Ventilator und ohne lästige Verkäufer.
Die Catedrale sowie die Stadtmauer und die Festung sind massiv und sehr imposant; am Abend machten wir uns dann nach Getsemani einem Stadtteil der Künstler und Straßenmusikern auf. 😊😊Auf dem Plaza de la Trinidad wurden wir von Vorstellungen eines “Michael Jackson” mit “Thriller”, Streetdancern und einem Jongleur – der noch ein bisschen üben muss😲😲 – unterhalten, wir stillten unseren Hunger mit gegrillten Arepas und genossen ein Bier aus der Dose. Plötzlich hörten wir Trommeln – ich kam mir vor wie in Wertach beim Faschingsumzug – wir folgten ihnen und entdeckten eine Trommlergruppe mit einer kulumbianischen Tänzerin richtig cool😀. Nach einem gefühlten Marathonlauf oder bestimmt 20 km rumlaufen in der Stadt -genossen wir unser Hotel, unbegrenzt fließendes warmes Wasser und einen kleinen Swimmingpool. Am nächsten Tag schlenderten wir noch einmal durch die Straßen und machten uns dann wieder auf den Rückweg.
Seltsame Dinge jedlicher Art hab ich die letzten 18 Monate auf dem Meer entdeckt, seien es schwimmende Inseln aus Blättern und Holzstämmen, ganze Teppiche aus Sargassum (Braunalgen).
Doch am verrücktesten sind die Tiere:
– riesige Schulen von Walen (in Irland), die du am Geruch erkennen kannst 😀
– unzählige fliegende Fische die uns meistens zum Frühstück eine ganze Show geboten haben
– Delphine, die so eng nebeneinander schwimmen, dass sie aus der Ferne aussehen wie ein Brett mit vielen Zacken drauf
– riesige Fische die aus dem Wasser springen – keine Ahnung warum, ich als Mädchen vom Land wusste bis vor kurzem überhaupt nicht, dass Fische springen können. 🙈
– Schwalben, die total zutraulich sind und jedliche natürliche Scheu vor Menschen verloren haben. Gestern 11.10. als wir von Santa Marta nach Puorto Valero unterwegs waren hatten wir wieder einen Tramper an Bord diese Schwalbe wollte nicht nur mit segeln, nein sie wollte ins Boot. 🤭🤭Erst saß sie an der Reling, dann hüpfte sie ins Cockpit und schließlich war sie drinnen, erst aufm Wasserkessel und dann zweimal auf unserem Parasailer – ich hab wirklich keine Ahnung warum sie mit Gewalt nach drinnen wollte – aber nachdem wir sie das dritte Mal rausgeworfen hatten, hat sie aufgegeben und ist weg geflogen. Ich bin neugierig ob das unserem Ruf als “Vogeltaxi” schadet bzw. ob wir auf Twitter eine negative Bewertung bekommen.🙈🙈 Doch heute morgen war schon wieder die Erste da, entweder weiß sie noch nix oder alles kein Problem.😊😆
Nachdem wir jetzt lange genug flach geradelt sind haben wir uns heute eine Berg Tour rausgesucht, das Ziel war Minca, ein Dorf oberhalb von Santa Marta im tropischen Regenwald . In einem Kaffee haben wir einen einheimischen Chirurgen mit Familie – aus Amerika, was die Kommunikation deutlich vereinfacht, getroffen und er hat uns gesagt, dass weiter oben eine Wirtschaft mit eigener Brauerei mit dem Namen Finca Victoria ist. Lokales Bier mmmm!!!!!!!und schon stand unser nächstes Etappenziel fest.🤭
Nach der Teerstraße ging es dann ins Gelände, die Straße war zwar breit aber viele Gesteinsbrocken, Schlamm und Absätze und dazwischen Radler, Mopeds die als Taxi gerufen werden können, Autos und sogar ein kleiner Lastwagen war unterwegs. Von wegen Rechtsverkehr jeder fährt einfach da, wo die Straße am besten ist und das ist dann manchmal echt schwierig, wenn alle auf der vermeintlich besseren Straßenseite fahren wollen. Bei den Wasserfällen Pozo Azul schauten wir auch vorbei aber da heut Sonntag ist, hatten auch die Einheimischen diese Idee und da war der Teufel los. Auf diesem Weg dürfen nur Fußgänger, Mopeds und Radler fahren. Auf dem Rückweg hatten wir Glück, denn eine Oma wurde als Sozia auf ein Moped verfrachtet und das dauerte ein bisschen, so konnten wir ein ganzes Teilstück ohne viel Verkehr ausnutzen.😀😀
Als wir in der Brauerei angekommen sind hatten wir uns eine richtige Brotzeit und natürlich ein Bier verdient, klar probierten wir die verschiedenen Sorten aus, doch nach zwei mussten wir leider aufhören denn der Rückweg stand ja noch bevor und mittlerweile hatte es zu regnen angefangen. Wir sind ja nicht aus Zucker und so traten wir in einer Regenpause den Rückweg an – klar wurden wir patch nass, aber Regenzeug an und weiter. Als wir nach 58 km und 1600 Höhenmetern wieder in Santa Marta angekommen sind, waren wir nur noch dreckig und mittlerweile wieder trocken und müde, denn unser Tag hat schon um 5 Uhr morgens begonnen 😴😴. Ein toller Tag mit vielen neuen Eindrücken und neuen Menschen, wenn ihr unsere Route sehen möchtet, klickt einfach auf hier.
Sonntag ausklarieren und abends sind wir noch zu Elisabeth und Wim auf das Boot Bengt zum Essen eingeladen aber Montag früh 6 Uhr ist der Wecker gestellt und dann sind wir wieder Segler.😆 Ich wach auf als Neill sagt, dass er von unserer Windvane das Ruder festbinden muss, denn es scheppert; dann hör ich dieses “SSSSSS” wer kennt das nicht MOSKITOS; der Wind hat aufgehört und dann kommen diese Mistviecher sogar übers Wasser aufs Boot, es ist 3.30 Uhr morgens und ich mein, dann lass uns doch gleich losfahren, denn ob wir hier wach liegen und von Blutsaugern attackiert werden und nicht schlafen können macht auch keinen Unterschied. Anker heben und los – der Wetterbericht hat für die nächsten drei Tage unbeständigen Wind von allen Richtungen vorher gesagt aber spätestens am Donnerstag kommt der Wind zurück und wir haben ja auch unseren Parasailor, der auch bei wenig Wind segelt. ⛵Montags haben wir gleich zweimal den Parasailor auf- und wieder abgebaut aber immerhin sind wir 100 Nautikel Miles gesegelt dafür wars am Dienstag dann eher flau oder mau. Kein Wind und wenn ich sag kein Wind mein ich auch kein Lüftchen oder ähnliches, nein nein Null, nix, nada einfach gar nichts.😩😩 Also dann Segel verstauen und warten …..plötzlich bekommen wir Besuch, ein Vogel keine Ahnung was das für einer ist, aber er fühlt sich sehr wohl bei uns an Bord, denn er ist den ganzen Nachmittag und Abend da. Ich schau zu ihm ans Vordeck und muss dann gleich mal energischen Worte mit unserem Passagier wechseln, denn da wo er die ganze Zeit gesessen hat, war auch schon Schei… da. Später pfludert eine junge Schwalbe direkt in unseren Segelsack, ruht sich aus und ist wieder weg um kurz drauf mit einer weiteren Schwalbe aufzutauchen. Die Beiden sind witzig, machen es sich gleich im Hauptsegel gemütlich; nach 30 Minuten schau ich nach weil ich sie nicht mehr sehen kann doch die sind bestimmt 15 cm tief ins Segel gekrochen und schauen mich glückselig an; kurz darauf kommt noch eine dritte Schwalbe aber die übernachtet wohl an der Railing, denn sie findet die anderen genauso wenig wie ich.
Ich sitze hier im Cockpit und genieße den Neumond🌛, die imposante Milchstraße und die tausenden von Sternen – ich hatte fast vergessen, wie schön das ist. Ich hoffe, dass der Wind uns morgen wieder findet oder wir ihn 😂😂und wir nicht auf Donnerstag warten müssen; aber neugierig bin ich, wie viel von unseren “Gästen” morgen früh noch da sind.🤭
1.15 Uhr und ich spüre Wind auf geht’s Neill wecken und Segel setzen – mit mehr oder weniger Erfolg, denn der Wind kommt und geht und selbst unser Parasailor hängt am Mast wie ein nasser Sack. Also dann wieder alles runter und abwarten; das Meer ist total ruhig und ohne Wind ist es echt richtig heiß, also nutzen wir die Flaute für ein Bad im größten Swimmingpool den ich kenn😆😆, ein paar Delfine schwimmen auch total gelangweilt an uns vorbei und nur ein ganz kleiner hüpft aus dem Wasser um uns zu zeigen, was er schon kann.🤭
Jetzt zu unseren Gästen: Morgens waren es noch zwei Vögel einmal der große Schittivogel und ein kleine ganz zerzauste Schwalbe, die keinen gesunden Eindruck machte, sie flatterte auf dem Deck rum und gegen Mittag saß sie bei uns im Cockpit – irgendwie wollte sie wohl nicht alleine sein. Wie aus dem Nichts waren dann die anderen beiden Schwalben auch wieder da, als ob sie die Dritte suchen würden, aber diese war im wahrsten Sinne des Wortes vom Stängel gefallen.😭😭 Die anderen beiden tranken noch ein bisschen Wasser und machten sich auf den Weiterflug. Irgendwann kam der Wind zurück und mit ihm auch der große Vogel – ich hab ja nix gegen den aber der verscheißt uns das ganze Deck und auf unserer Mastspitze hat er unseren Windmesser demoliert, aber versuch mal einen ungebetenen Vogel zu vertreiben.😠😠😠 Manchmal wäre eine Schrotflinte echt nützlich.
Was für eine Nacht😲😲; wir entschlossen uns den Parasailor auch nach Sonnenuntergang zu segeln. Gegen halb zwölf drehte der Wind und dann wurden die Segel gewechselt und ich ging ins Bett. So um 2 Uhr zog ein Gewitter auf mit Windstärken von bis zu 28 Knoten🌩️ – der Windmesser hat das zumindest angezeigt – Blitz, Donner richtig wild und nach 1 Stunde war alles vorbei und der Wind ist auch gleich schlafen gegangen, so dümpeln und driften wir in Richtung Santa Marta.😊 Glücklicherweise kam der Wind wieder zurück und mit ihm auch genau Vögel; dieses mal waren es ein Fischadler ja ein richtiger Greifvogel mit scharfen Krallen landete auf unserem Bimini (Sonnensegel) und wieder drei Schwalben und auch wieder ein Gewitter mit starkem Wind, Blitz und Donner. Nach fast 300 Nautikel Miles mussten wir doch für die letzten 12 Miles noch den Motor einschalten, da wir gegen die starke Strömung und den Wind ankämpfen mussten und zum Rückwärts fahren hatten wir gegen Mitternacht keinen Nerv mehr. Aber am 4.10. um 4.30 Uhr waren wir glücklich und Sau müde in Santa Marta Kolumbien angekommen.
PS: alle anderen Segler, die ich gefragt hab ob das normal ist, dass man so viele Vögel an Bord hat meinten, dass sie keine hatten und es keinesfalls normal ist.
Ihr werdet es kaum glauben, aber so wie es aussieht, werden wir am Montag, den 30.9. Aruba verlassen und nach Kolumbien weiter segeln. Nachdem wir jetzt fast drei Monate hier verbracht haben – abgesehen von unseren Ferien im Allgäu – dachtet ihr wahrscheinlich, dass wir gar nicht mehr weiter segeln. Aber auch ich hatte in den letzten Wochen das Gefühl, dass Aruba mich fest saugt wie eine Klette und nicht mehr los lassen will. Doch jetzt scheint fast alles zu funktionieren, abgesehen vom Wassermacher für den wir eine neue Membrane brauchen;
Nach soviel Erneuerungen, Reparaturen und Verbesserungen am Boot, freue ich mich jetzt riesig darauf wieder unterwegs zu sein und Neues zu entdecken. Kolumbien soll wunderschön sein und ich hoffe dass wir an unserem ersten Ziel auch zum Radeln kommen, wir werden sehen.
Hätte mir jemand vor einem Jahr erzählt, dass Elektrizität spannend und interessant ist!!! da hätte ich ihn ausgelacht und jetzt schreib ich sogar einen Blog darüber.
Alle Elektrizität die uns an Bord zu Verfügung steht, wird aus Wind, Sonne oder Wasser gewonnen – außer wenn der Motor läuft, der lädt die Batterien ebenfalls. Als wir in Ardfern gestartet sind, hatten wir eine kleine Solarpanele und einen älteren Windgenerator, in England bei Neills Schwester haben wir dann zwei neue 80 Watt Solarpanelen und einen neuen Windgenerator gekauft, der über ein Steuergerät mit den Batterien verbunden ist und jetzt kannst du genau sehen, wieviel Ampere die Sonne und der Wind produzieren. Ich bin regelrecht zu einem “Srom Junkie” geworden, denn oft sitzt ich da und bin einfach neugierig, was gerade passiert, dann geh ich runter und schau auf die Anzeige. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wieviel Unterschied es macht, wenn du die Solarpanele immer nach der Sonne ausrichtest, plötzlich springt die Anzeige von 3 oder 4 Amp. Leistung auf 6 oder 7 und das bedeutet, dass du deutlich mehr Strom produzierst und dass bedeutet wiederum, dass du sogar den Kühlschrank einschalten kannst, denn der alleine braucht schon 3 Amp, um zu kühlen. Wir haben auch einen Wassergenerator an Bord, der beim Segeln hinterm Boot hergezogen wird und den wir auch wenn wir vor Anker sind zu einem 2. Windgenerator umbauen können. Nachdem wir hier auf Aruba einen neuen Kühlschrank eingebaut haben, der natürlich viel weniger Strom benötigt haben wir uns auch noch einen Wassermacher gekauft. Mit der Energie, die wir vom Kühlschrank sparen, können wir – rechnerisch, wie es dann in Wirklichkeit aussieht werden wir sehen – zwischen 5 – 10 Liter Trinkwasser pro Tag machen. Und falls wir irgendwann all unsere bestellten Sachen bekommen und endlich nach Kolumbien weiter segeln werde ich euch mehr darüber berichten können.
Ich hab mir wirklich nie Gedanken über Strom gemacht, denn daheim wenn es dunkel ist machst du das Licht an, schaltest die Waschmaschine ein, wenn du dran denkst aber nicht wenn du genügend Energie hast – verrückt. Jetzt bin ich so alt geworden ohne jegliches Gefühl für Elektrizität und jetzt lerne ich jeden Tag neue Sichtweisen und Perspektiven kennen – ich bin neugierig, wie sich das auf mein “Stromverhalten” nach einem Leben auf dem Boot auswirkt.
Chat ein holländischer Architekt, der sich mit seiner Familie auch auf Weltumsegelungstour befindet, hat uns erzählt, dass er vor seiner Reise Niedrig Energiehäuser designt hat, doch wenn er zurück kommt, wird er Häuser planen, die Energie produzieren. Ich bin gespannt, ob es Menschen gibt, die diese Mehrkosten tatsächlich investieren um langfristig etwas für sich und die Umwelt zu tun.
Jetzt haben wir uns auch noch eine Nähmaschine gekauft um einen Sonnenschutz zu nähen und verschiedene kleine Projekte hab ich mittlerweile schon geschafft, wie z.B. eine Werkzeugrolle und einen Sonnenschutz für unseren Tiller.
Wenn wir eine neue Insel oder ein neues Land erreichen, ist es für uns immer spannend und aufregend zugleich alles zu erkunden und zu entdecken.🌴🌴
Wir sind jetzt fast zwei Monate auf Aruba und langsam komme ich mir schon sehr einheimisch vo; z.B. gefühlt sind wir die einzigen zwei Radler, die trotz Hitze mit Helm auf unseren Drahteseln unterwegs sind. Schon von weitem winken uns die Lastwagenfahrer und die Kleinbusse kommen uns mit Lichthupe entgegen ob wir jetzt wirklich alle kennen – glaub ich nicht aber sie kennen uns. 😊😊Wir können jedem “Fremden” den Weg erklären, denn ortskundig sind wir sicherlich – ich hab nur mal so grob überschlagen aber wir sind hier in Aruba bestimmt mehr als 500 km geradelt; das ist nicht so schwierig denn allein in die Stadt sind es etwa 6 km und auf dem Rückweg haben wir dann immer schön Gegenwind.🚲🚲
In der chandlery ( wie ich zu sagen Pflege: dem “Linder” der Segler und jetzt für alle, die mit Linder nichts anzufangen wissen – der Eisenwarenhändler für Segler) gibt es kostenfreien Kaffee für Kunden und manchmal kommt es vor, dass wir nichts kaufen, aber trotzdem einen Kaffee trinken. Die Angestellten freuen sich, wenn wir zur Tür reinkommen und meinen, dass die Hunde uns schon angekündigt haben. Ich hab keine Ahnung warum die Wachhunde bei uns Radlern abgehen wie “Schmieds Katz” aber so wissen alle, dass wir da sind.🤭🤭
Was ich an dieser Karibischen Gelassenheit am meisten liebe ist, dass jeder und ich meine wirklich jeden egal wie eilig er es hat, Zeit für einen Smalltalk hat; ein Späßchen macht oder einfach nur den Kunden vor ihm anlächelt. Da kann man dann die Unpünktlichkeit oder Ausreden für nicht eingehaltene Termine fast vergessen; ich glaube, dass wir uns da wirklich eine Scheibe davon abschneiden sollten.🍀
Nach 16 Monaten Meer, verschiedenen Ländern haben wir zwei Wochen im schönen Allgäu verbracht. Höchste Priorität war für mich, meine Kinder zu sehen und möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen – was uns auch gelungen ist. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön es ist Freunde, Familie, Kollegen und alte Bekannte zu sehen, ich hatte das Gefühl nie weg gewesen zu sein. Radeln, ratschen, spielen und vieles vieles mehr stand auf dem Programm und leider hab ichs nicht geschafft mich mit allen zu treffen doch die Welt ist rund und wir treffen uns irgendwann oder irgendwo.
Ob Berg- oder Radtour, Spielen, oder einfach nur lange Gespräche und nicht zu vergessen Feiern – wir haben alles sehr intensiv erlebt und genossen; schneller wie ich es glauben konnte waren die zwei Wochen vorbei und wir traten den Rückflug nach Hause an.
DANKE !! Für die tolle Zeit mit euch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!