Wayag

Nach unserer zweiten Nacht auf See erreichten wir im Morgengrauen Wayag, die unbewohnten und unglaublich malerischen Wayag-Inseln sind ein Wahrzeichen von Raja Ampat und für ihre wunderschönen Atolle und Panoramen bekannt. Die großen Boote, mit denen die Tauchtouristen ankommen, ankern am Eingang und im Archipel sind nur kleine Segel- bzw. Motorboote zu finden. Es gibt die Möglichkeit auf zwei Berge zu steigen und den Ausblick zu genießen, was wir natürlich auch gemacht haben. Nach dem steilen Anstieg öffnet sich der Blick über Wayag und es ist einfach nur Atemberaubend!!

On Top of Wayag

Weihnachten feierten wir gemeinsam mit fünf anderen Booten aus Neuseeland, Spanien und Australien; jeder brachte etwas zu essen mit und so hatten wir ein überaus abwechslungsreiches Büffet mit Köstlichkeiten aus den verschiedenen Ländern und ein gemütliches Beisammensein.

Wayag

Wir sind unglaublich viel und lange geschwommen und haben den großen Pool intensiv genossen, keine Quallen und nur kristallklares Wasser. Bei einem Ausflug zur Rangerstation sind wir dann noch mit Blacktip Reef Haien geschwommen, auch etwas ganz neues für meinen Sohn, denn wir waren es von Polynesien schon gewöhnt.

Nach fünf traumhaft schönen Tagen, machten wir uns auf den Rückweg nach Sorong. Wir ankerten ein paar mal und bei der Insel Pulau Gof Besar konnten wir nochmal einen Berg besteigen; na ja Berg ist eher übertrieben aber trotzdem schön.

Pulau Gof Besar

Unser Silvester war etwas vollkommen neues, wir ankerten vor der Stadt Waisai und um kurz vor 22 Uhr hoben wir den Anker und fuhren nach Sorong. Um Mitternacht genossen wir das Feuerwerk ohne Lärm und am Neujahr Morgen waren wir zurück in Sorong.

Nach drei einhalb Wochen musste ich meinen Michael leider wieder nach Deutschland fliegen lassen, doch wir hatten eine fantastisch schöne Zeit zusammen. Wir haben so viel zusammen erlebt, Dinghy Ausflüge gemacht, Sternenbilder angeschaut, Sternschnuppen gesehen und vieles vieles mehr.

Michael ist da !!

Ich glaub es gerade selber kaum und wenn ich nicht nachgeschaut hätte, würde ich es nicht glauben, doch das erste Mal sind wir am 21.11.2023 in Sorong angekommen. Mein Sohn Michael hat mich vor zwei Wochen damit überrascht, dass er uns hier besuchen kommt. WAHNSINN!! Wir haben gleich geschaut, was es den hier so zu sehen gibt und das wirklich Beste soll Wayag ein Archipel in Raja Ampat sein. Natürlich wollten wir Michael ganz langsam an die Seglerei gewöhnen, denn er war vorher noch nicht segeln, aber ich sagte zu Neill, dass ich so gerne einmal über Nacht unterwegs sein möchte, um ihm den sagenhaften Sternenhimmel zu zeigen.

Wir holten ihn am Flughafen ab, wo er nach fast 40 Stunden Reisezeit etwas müde und erholungsbedürftig aussah, er musste sich auch noch an die 35 °C gewöhnen und die Luftfeuchtigkeit von ungefähr 70 % ist auch nicht zu verachten. Aber schlafen stand erst später auf dem Programm, damit er sein Jetlag besser in den Griff bekommt. Die erste kleine Segeltour führte nach Soop und dort schnorchelten wir ausgiebig, ich freute mich so sehr für Michael, dass wir wirklich wunderschöne Korallen und verschiedene Fische sahen. Bei einem Spaziergang über die Insel, lernten wir Martin und seine Familie kennen, die uns dann später auf unserem Boot besucht hatten. Unser Plan war, relativ zügig nach Wayag zu kommen, dort viel Zeit verbringen zu können und dann beim Heimweg keinen Stress zu haben, damit wir locker bis zum Abflug wieder da sind.

Michael ist da !!

Wir hatten richtig Glück mit dem Wind, denn wir segelten mit vollem Genoa und Hauptsegel und Michael war so cool, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. Keine Übelkeit bei stärkeren Wellen und keine Angst bei mehr Wind, vielleicht hat er das von mir :-). Gleich die erste Nacht segelten wir durch und Michael bekam gleich einen schlechten Eindruck, was Übernachtsegeln bedeutet. Der Wind drehte ständig, die Strömung war komisch und stark, doch gegen Morgen ankerten wir in Arborak.

Wir machten zwei Drift Schnorchelgänge, bei einem machte Michael leider auch eine schmerzhafte Erfahrung mit einer Qualle, doch zum Glück war es nach einem Tag schon fast wieder vergessen. Am Nachmittag besuchten wir die Insel, wo es nicht viel zu entdecken gab, außer einer deutsche Familie, die sich furchtbar über die Unterkunft beschwert hat und ihre drei Wochen Aufenthalt dort nicht verbringen wollten. Wir verabschiedeten uns und am nächsten Morgen schnorchelten wir noch am Bootssteg, wo das Wasser kristallklar war und wir fast durch Fische schwimmen mussten. Auf dem Rückweg zu Artemis haben wir dann noch Mantas gesehen, einen aus dem Wasser springen und zwei sind direkt an uns vorbei geschwommen. Wow, so majestätische, giantisch große Tiere so nahe erleben zu dürfen. Nach noch zwei Tage erreichten wir Wayag.

Erster Blick auf Wayag

Pulau Sabuda

Neill erzählte mir, dass unser nächster Halt die Insel Pisang, die übersetzt Bananen Insel heißt, sein wird. Ich wollte die Route machen, konnte aber diese Insel nicht finden, denn in den Karten hat sie den Namen Pulau Sabuda und nur die Einheimischen nennen Sie Insel Pisang. Er hatte diesen Ankerplatz in Zulu Waterways gefunden und wir wollten ihn unbedingt ausprobieren, denn laut Beschreibung ist es eine Aussparung im Rief einer unbewohnten Insel. 

Pulau Sabuda

Unsere atemberaubende Reisegeschwindigkeit mit durchschnittlich einem Knoten war selbst für den Autopiloten nicht geeignet und wir steuerten fast die ganze Nacht über von Hand. Doch im Morgengrauen tauchte die Insel vor uns auf, das Wasser grün, der Strand weiß und Palmen, traumhaft schön. Ein paar Fischerboote waren ebenfalls unterwegs. Ganz langsam und vorsichtig tasteten wir uns vorwärts, ich am Bug, um Ausschau nach Korallen zu halten, Neill hatte den Tiefenmesser im Auge und als der Untergrund etwas heller wurde, ankerten wir in 16 Meter Tiefe.

Am Strand lagen 10 Fischerboote und wir waren weit entfernt, doch bei Niedrigwasser war ein riesiges Rief zu sehen und unsere Distanz war gar nicht mehr so groß. Die Einheimischen wirkten uns zu und riefen uns ein “Selamat Siang”, was Guten Tag bedeutet und wir antworteten ebenso und winkten zurück. 

Am nächsten Morgen genossen wir unser Frühstück im Cockpit und anschließend paddeln wir an Land, mit einer Frisbee und einem Ball ausgestattet wollten wir uns mit den Einwohnern bekannt machen. Wir begannen mit der Frisbee zu spielen und schon waren wir von neugierigen Kindern und Erwachsenen umringt. Jeder wollte mit diesem komischen Ding mit uns spielen und es war super lustig. Fiorika, eine junge Frau, sprach etwas englisch und mit Hilfe von Google Translate erzählte sie uns, dass ca. 30 Personen angefangen vom Baby bis zur Oma, mehr oder weniger eine große Familie, für ca. einen Monat hier auf dieser Insel leben um zu Fischen und Kokosnuss Öl herzustellen. 

Wir gingen am Strand spazieren, wobei uns Fiorika und die Kinder begleiteten, danach wurden wir zu einer Kokosnuss und Kaffee ins Dorf eingeladen. 

Dandi

Mit ca. acht Dorfbewohnern machten wir eine Kanufahrt, sie zeigten uns die anderen Buchten,  wir fuhren ganz nahe an den Felsen entlang und im seichten Wasser folgten wir einem Rochen. Dandi, Fiorikas Mann kletterte flink wie ein Affe die Palmen hoch, um die Kokosnüsse zu ernten und anschließend schwammen wir gemeinsam im glasklaren Wasser. 

Wir fragten ob die Insulaner auch unser Boot anschauen wollten, denn wir haben mittlerweile festgestellt, dass wir für die Einheimischen genauso interessant sind wie umgekehrt. Nachdem unsere Artemis ja nicht so groß ist, vereinbarten wir, dass immer nur vier Leute auf einmal kommen. Irgendwie hat das nicht so geklappt, denn wir waren kaum mit den ersten Besuchern an Bord, war schon ein Kanu mit weiteren acht da, okay, dann eben alle auf einmal. Am meisten hat die Männer unsere Windsteuerung beeindruckt, denn Neill erzählte, dass sie ganz alleine und ohne Motor das Boot steuern kann. Die Satellitenbilder der umliegenden Inseln, die wir zur Navigation verwenden, waren auch sehr interessant. Wir zeigten ihnen auch unseren Fotobücher, unsere Familie und unsere Heimat mit Bergen und Schnee.  Zu Keksen und selbstgemachtem, kühlen Wasser ließen wir es uns gut gehen. 

Unsere Kanufahrt

Am Abend wurden wir zum Lagerfeuer am Strand eingeladen, das extra für uns aufgebaut wurde. Wir brachten Pizza mit und zu den Tönen von einem riesigen Ghettoblaster tanzten und sangen wir alle gemeinsam ums Feuer. Fiorika erzählte uns, dass hier viele Boote ankern würden, aber keine “Weißen” kommen an Land. Wir schrieben in unserem Google Translator, dass wir das sehr schade finden und dass sie so viel verpassen, denn wir genossen die Gesellschaft dieser Menschen.

Das hat sie sehr gefreut und als wir am nächsten Tag den Anker hoben, war das ganze Dorf versammelt und hat zum Abschied gewunken.

Was für ein tolles Erlebnis und auch die Kinder waren überglücklich, dass wir die Frisbee und den Ball da gelassen haben.

Die Inselkinder

3 Wochen in Indonesien

Es ist echt kaum zu glauben, dass wir schon drei Wochen hier sind und bereits 500 Seemeilen gesegelt sind. In unserer tollen Ngiar Beach hat auch ein französisches Boot geankert und seit ewiger Zeit haben wir mal wieder “europäische Segler” getroffen. Wir wurden zum Sundowner eingeladen und haben eine Flasche Wein und Pizza mitgebracht, es wurde ein super lustiger Abend mit Virginie, Patrick und ihrem Sohn Hippolyte. Am nächsten Morgen legten beide Boote ab und wir hoffen Sie in Sorong oder in Raja Ampat wieder zu treffen.

Hier in Indonesien gibt es eher leichte Winde, so dass wir wieder mit unserem Parasailor unterwegs sind. Manchmal ist es unvorstellbar, mit so wenig Wind überhaupt segeln zu können, unsere Windsteuerung (Chiara) spürt den Wind jedenfalls nicht und verweigert ihren Dienst. So steuern wir oft selber oder benützen unseren Autopilot (Steven), was den Nachteil hat, das er eben Elektrizität braucht.

Während meiner Nachtschicht mitten im Nirgendwo, hatte ich plötzlich Internet und zwar soviel, dass ich mit meinem Sohn Michael problemlos telefonieren konnte. Die Seekarten hier sind ungenau und oft falsch und so hat Neill in seiner Schicht Satellitenbilder heruntergeladen, damit wir nicht ganz im Blindflug unterwegs sind. Als der Wind dann aufgehört hat, haben wir mal kurz eine “Internet Pause” eingelegt und für drei Stunden in Pulau Gorong geankert, dann ging’s weiter nach Fakfak. Der Ort hier heißt wirklich so und ist laut Internet bekannt für seinen Muskatnuss Anbau.

Wir haben erstmal einen Landspaziergang gemacht, wir sind hier wirklich ein außergewöhnliches Ereignis, denn jeder will ein Foto mit uns haben. Im ersten Ort, wurden wir zu einer ehemaligen Lehrerin geführt, denn Imelda konnte Englisch und sie übersetzte den ca. 20 Kindern, das wir mit einem Boot von Schottland hierher gesegelt sind.

Am nächsten Tag stand Fakfak auf dem Plan, wir wollten mit dem Taxi bzw. Kleinbus dahin und als wir in Uni Pokpok mit unserem Dinghy ankamen, liefen die Kinder uns schon im Wasser entgegen. Einer machte das Dinghy an der Boje fest und als wir an Land fragten, ob es in Ordnung wäre grinste uns der Mann an und meinte: OK. Nach wieder gefühlt zwanzig Fotos mit allen Kindern und Omas, zeigten uns die Leute, wo wir den Bus anhalten konnten. Der Busfahrer kam und los ging’s, erst wollte er keine anderen Fahrgäste mitnehmen, doch wir meinten, dass wäre schon ok und so füllte sich der Kleinbus mit 10 weiteren Leuten.

In Fakfak war eine Veranstaltung im Gange und wir wussten nicht genau was da los war, deshalb sind wir näher ran und haben festgestellt, dass es sich um einen Tanzwettbewerb handelte. Die Musik war gut und als dann ein Twist kam, hab ich natürlich auch zu tanzen angefangen und eine andere Frau hat mich bei der Hand genommen und gemeinsam haben wir dann getwistet, so witzig.

Wir haben den Markt durchstöbert und wieder Obst und Gemüse gefunden, die wir nicht kannten. Auf unserem Rückweg haben wir nochmal beim Fest vorbeigeschaut und die Damen haben gemeint, dass wir zu spät dran wären, den die Tänze seien schon vorbei. Wir beruhigten die Mädels und Neill zeigte ein Video von meiner Tanzeinlage und so kamen wir mit den Frauen ins Gespräch. Sie erzählten uns, dass hier der Jahrestag des Gesundheitsministeriums gefeiert wurde. Wir wurden zum Mittagessen eingeladen und als wir gefragt wurden, ob wir auch “Durian” probiert hatten, wussten wir nicht was sie meinten. Durian auch Stachelfrucht genannt, ist eine Spezialität von der Insel Papua und sofort wurde ein junger Mann losgeschickt um die Frucht zu kaufen, damit wir sie probieren konnten. Sie schmeckt ziemlich intensiv, süß und ist ziemlich fett. Interessant, doch zu unserer Lieblings frucht wird sie nicht werden. Später luden wir die Damen für den nächsten Tag auf unser Boot ein.

Fakfak und seine Menschen

Nach einigen WhatsApp Botschaften war dann klar, dass Dewi, so der Name unserer neuen Bekannte, mit ihrem Mann Ben und ihren Kindern kommt. Neill holte die vier ab und wir konnten ihnen unser Boot zeigen und gemeinsam Kaffee und Kuchen genießen. Ihre Tochter Ariel studiert Bauingenieur, sie spricht super Englisch und es war für uns echt erstaunlich, dass wir die Ersten waren, an denen Sie ihre Sprachkenntnisse ausprobieren konnte. Leider war ihr Sohn Ken seekrank und so mussten wir schnell Adieu sagen.

Mit dem Fahrrad nach Tual

Als wir an Allerheiligen hier an diesem traumhaft schönen Strand ankamen, wollten wir ja eigentlich nach Tual segeln. Doch der Wind hat nicht mitgespielt und deshalb haben wir einfach hier geankert. Neill schaute in Google Maps und meinte, dass wir auch mit dem Fahrrad dort hin radeln können. Bloß, das eigentlich von hier aus keine Straße geht, doch wir haben sogar eine Teerstraße gefunden. Also gesagt, getan; Eine Route gemacht, die Wettervorhersage studiert und los ging’s. Der Wecker klingelte um 6 Uhr und um 8 Uhr saßen wir bereits auf unseren Rädern und genossen endlich mal wieder Radler zu sein.

Unser Startpunkt

Wir fuhren vorbei an den frisch gerodeten Feldern, wo jetzt Bananen, Papaya und Kokosnüsse angebaut werden. Weiter ging es durch kleine Dörfer, wo uns jeder mit “Selamat pagi” (Guten Morgen) begrüßte, wir haben auch einen anderen Radler getroffen, Jan ist Holländer und arbeitet hier in einem Hotel.

Wir sind jetzt wieder in einem Land angekommen, wo Roller das Familienauto sind, nicht selten sind vier bis fünf Leute auf dem Roller, angefangen beim Baby bis hin zur Oma. Je näher wir der Stadt kamen, um so mehr Roller und Kleinbuse waren unterwegs. Wir fuhren über die Brücke, die Tual mit Langgur verbindet und haben den Hafen angeschaut. Es ist echt witzig, das Europäer hier wirklich etwas besonderes sind, denn jeder möchte ein Foto mit uns haben. Alle rufen schon von weitem: “Mister, Mister Foto Foto!”

Hier beim Mittagessen mit der Verkäuferin

Wir gönnten uns einen Kaffee und anschließend inspizierten wir den Supermarkt, um zu wissen, was es hier so alles gibt. Unser Mittagessen haben wir bei einem Stand an der Straße eingenommen: zwei Getränke, einmal gebratene Nudeln mit einem Spiegelei und das alles für 1,80 €. Nach unserem Einkauf machten wir uns auf den Heimweg; klar haben wir noch Tomaten, Auberginen und Bananen auf dem Rückweg gekauft und Neill war dann schon eher etwas überladen. Nach 45 km waren wir zurück an unserem Strand.

Wer möchte unsere Route könnt ihr hier sehen.

Und neue Bilder von Indonesien sind hier

Saumlaki – Indonesien

Nach nur 400 Seemeilen haben wir Saumlaki in Indonesien erreicht, wir ankerten von der Stadt und nun begann der Prozess des “Einklarieren”.

Sonnenuntergang in Saumlaki

Zum Glück hatte uns unser Agent den Kontakt mit Bobby vermittelt, der uns bei den ganzen Behördengängen super unterstützt hat. Uns ist eher übertrieben, da mein Neill dies alles ganz alleine meistern musste, denn die Behörden wollten nur den Kapitän im Büro haben und außerdem wäre die Fahrt auf dem Roller zu dritt auch nicht möglich gewesen. So wartete ich daheim auf unserer Artemis, auf den Besuch sämtlicher “Offizieller”, zuerst die Gesundheitsbehörde, dann Einwanderungsbehörde und zu guter letzt die Zollbehörde. Anschließend musste Neill dann wieder in die Büros und gefühlt tausende von Kopien einreichen, unterschreiben und, was in Indonesien wahnsinnig wichtig ist, stempeln. Vorsorglich hatten wir bereits einen Stempel in Australien anfertigen lassen und waren super präpariert. Nach zwei Tagen waren wir dann ganz offiziell im Land, hatten funktionierende SIM Karten und der Besuch vom Hafenmeister konnte mit ein bisschen “Kleingeld” umgangen werden.

Unser Zollteam

Meine Praesens war zum Glück nicht notwendig, denn ich lag einen Tag flach. Bauchschmerzen plagten mich und die Nähe zu unserer Toilette war einfach unumgänglich, doch Unkraut vergeht nicht und am nächsten Tag war ich wieder fit. Wir verließen die Stadt und ankerten ca. fünf Seemeilen außerhalb in der “Hidden Beach” super super schön, kristallklares Wasser und endlich wieder schwimmen ohne Krokodile und andere gefährliche Dinge.

Eingang zur Hidden Beach

Nach zwei Nächten machten wir uns auf den Weg zum nächsten Ankerplatz. Wir wollen in Richtung Norden und haben uns vorgenommen, jedes Windfenster auszunützen was sich uns bietet. Weshalb unsere Routenpläne auch immer Entfernungen von 5 Seemeilen bis zu 100 Seemeilen einschließen.

Wir ankerten vor der Insel Pulau Seira und machten einen Spaziergang zum Dorf, wo wir die Attraktion waren. Wir wurden auf ein Getränk und Gebäck eingeladen und die Verständigung war dank Google Translater auch möglich. Zum abschließenden Gruppenfoto war gefühlt das ganze Dorf anwesend.

Das ganze Dorf

Looking back at two years in Australia

If you want to read this in german

After almost two years here in Australia, it’s really hard for me to say goodbye. 

When we arrived here in Brisbane, Australia, on 11 November 2021, I didn’t know much about this incredibly big, fascinating and beautiful country. I imagined Australia as a red continent with lots of desert, drought and high temperatures, I only wondered when I heard about forest fires in Australia back home. What could be burning in the desert, I thought to myself. 

But after the quarantine at the Grand Chancellor in Brisbane, we went up the river, anchored in the middle of the CBD and met our first long-term friends. A couple from Western Australia who were here awaiting the arrival of their first grandchild, David a Brit was in the army in the Falklands at the same time as Neill and Janie, his wife is a nurse like me and so the chemistry was instant.

During our quarantine period my daughter told me she was getting married and we planned a home stay for six months. Before that, we had to find a suitable place for our Artemis that also suited customs. Bundaberg was the best and cheapest option and so we set off. 

No ocean sailing this time, no we spent Christmas on Tangalooma, New Year on St. Helena and met our next friends. With Chris and Sue we just talked briefly about our shopping list for three months and Neill sent Chris a link to it. A few days later it was a bit windy. They invited us to come and moor at their boat and use their house, which was just incredible and we were very happy to accept the invitation and I can tell you straight away that we have taken advantage of their hospitality a total of three times.  On St. Helena we met Andrew, Olesja and their girls Sofie and Isobel, we gave them one of our business cards and after a few weeks we received an email with an invitation to visit the family. We were picked up and stayed overnight straight away, again the chemistry was right and we used their house as a stopover on our way to Germany to escape the jet lag.

We sailed through Moreton Bay, along the coast, up the Mary River to Maryborough, took a lightning strike off Fraser Island, hiked to Lake Mckenzie on Fraser Island and then reached Bundaberg. There we dry-docked our Artemis and flew to Germany for six months.

When we came back, we had a huge project ahead of us, we renewed our coppercoat, our antifouling. First we sanded everything down, then two coats of undercoat and then three coats of coppercoat! At the same time, Lucy and Paul in Bundaberg were also renewing their antifouling and luckily we met them again and again over the next year and a half. 

Unfortunately, their antifouling was not so good, because when we took both boats out of the water in Hobart, we only had slime on it and on ” Damischer Ridda” that is their boat, huge mussels had grown that could not be removed.

In Bundaberg, sailors told us that there is a Wooden Boat Festival in Tasmania and since our Artemis is not a wooden boat, but also beautiful, it would certainly be something for us. So why not, let’s go to Tasmania; we had no idea how far it was to Tasmania. We sailed along the east coast, stopped in Pittwater, visited Paul and Lucie, luckily found the last buoy there to cycle into the Blue Mountains and visit Catherine.

 A week before Christmas we were allowed to use her house as a base camp for our cycling for five days, not to mention her spa pool behind the house. We invited Catherine to sail to Sydney and spent a week exploring the harbor, Manley and the surrounding area, we had so much fun! The crowning glory was the fireworks on New Year’s Eve, which we watched together right from the boat next to the Opera House. We continued south and Catherine rejoined us on board in Tasmania. 

We took advantage of every wind window we could to make quick progress towards Eden. Our plan was to make a stopover in Flinders Island in Bass Strait, but the wind meant otherwise once again and so our first stop in Tasmania was Beauty Point on the Tamar River. 

Now we also had our first Bass Strait experience and it was quite windy, a lot of water above us and our Artemis, but at the Port Dalrymple Yacht Club we were able to desalinate crew and boat for free and stay one night for free. At the yacht club we met Stewart, who actually lives in Port Macquarie and is a specialist for solar systems.  We sailed at least half the Tamar River to Launceston and found the only anchorage there, as the tides here are over 3.5 metres difference in height. We visited the Cataract Gorge Reserve and could finally get active as cyclists again, actually we wanted to try out the new bike park in Georgetown with another couple, but the wind was too good to miss the weather window to Hobart. We anchored at Eddystone Lighthouse but the swell was too strong and on we went towards Freycinet, we had a wild ride but at Bryans Beach our anchor hit the water. We sailed to Coles Bay, climbed Mount Amos and, like six other Germans, marvelled at the incredibly beautiful view to Wineglass Bay. To save some way and so that we could still discover Maria Island, we took the shortcut through the Dunalley Canal. Luckily, we met Ivan and Ann on 

their sailboat Laurabada at anchor near Maria Island. Like us, they were on their way to the Wooden Boat Festival and Ivan offered to organise the transfer through the channel for us. Great, a thousand thanks!!! We didn’t know then that we would spend many more brilliant hours with them.

We arrived in Hobart in time for the Wooden Boat Festival and met all our friends again at the parade and afterwards at the festival. Catherine had come and sailed with us once again. Ivan introduced us to John, who himself had sailed around the world with his wife Dee, and we were invited to Kettering. Luckily, because we had a small toilet problem which turned into a drama, but not when you know a Deegan family who can organise and fix anything. After two weeks in Kettering everything was fixed and our Bruny circumnavigation could begin, in Port Arthur we met Claire and Collin. Now the right wind window opened up for Port Davey in the “roaring 40s” and we spent ten days in a fantastically beautiful, unspoilt and secluded area. Unfortunately, our plan to sail further along the west coast to Strahan came to nothing, because the wind just didn’t want to play along. Then back through the D’Entrecasteaux Canal, where Collin spotted us with our Garmin, radioed us and we spent four wonderful days on his farm. We marvelled at Clair’s cottage and had a wonderful, fun evening with great food, lots of laughter and fun. A thousand thanks for that.

Saying goodbye to Tasmania was insanely hard for us, but the increasingly cool temperatures finally made us take off. In Lakes Entrances we left Artemis alone for a week to work as “WFFies” (Work for Food) with James on the farm. Catherine made a small diversions of 400 km, picked us up and we spent an absolutely fantastic week as farmers. We planted trees, fed cows, mowed and did a thousand different things, so brilliant. We were invited to three different birthday parties and did a night fishing with Frank joining us.  Thank you James for this fantastic experience we had on your farm.

 Back in Lakes Entrances we then met a real “Pom”, Andrew had his boat in the marina there and a British flag and so we struck up a conversation. Thanks again to our business card, we received an email and were able to stay in touch and plan our next meeting in Bermagui, where Andrew spontaneously interviewed us for his radio station.

With the whales we moved along the east coast and then reached Moreton Bay again. We were allowed to moor up with Sue and Chris again, for us it was a bit like coming “home”. We met Olesja and the girls for dinner and wanted to meet Andrew in Cairns. The wind shifted, we left and our visit with Anne and Ivan was cut short to an afternoon coffee and dinner. We would have had so much more to tell each other, but in the evening we sailed off, past Fraser Island, Bundaberg, Gladstone. In Pancake Creek we stopped, visited the lighthouse and in Great Keppel Island we finally managed to meet Stuart and his wife Heather, we didn’t have our anchor in the water yet, we already had an invitation for dinner on their boat. We continued through the Whitesunday Islands and on Magnetic Island finally caught up with our “Fraser friends” Sally and Nevil and together we sailed to Palm Island – an Aboriginal settlement – and Orpheus Island. We enjoyed our time together intensively and played extensively again. We then went on to Cairns, where we met Andrew, watched women’s football together and took part in a quiz evening. But since we still didn’t have an answer to our visa extension, it was time to move on, because it was still a long way to Darwin. So we sailed along the Great Barrier Reef around Cape York, on to Thursday Island and then pretty much straight to Darwin. Here we rented a car for the first time in Australia and drove inland, we visited the Litchfield National Park and swam in almost every waterfall and spring we could find. We discovered Darwin and increased our knowledge of crocodiles umpteenfold. We saw these huge lizards up close in and under water at Crocosaurus Cove in Darwin, which was really interesting.

We gave Artemis a tune-up, got a new anchor chain and last but not least cleaned the underwater hull.

We had our appointment with the Border Force to clear out at 8.30 am on 18 October, after which we left Australia.

That was a quick review of our wonderful time in Australia.

We would like to thank all our friends for a wonderful, intense and unforgettable time.

We will never forget how selflessly you took us in and shared everything with us.

We will stay in touch and Germany is not that far away!!!

THANK YOU FOR EVERYTHING !!!  THANK YOU AUSTRALIA !!!

Australien im Zeitraffer

if you want to read this in english

Nach fast zwei Jahren hier in Australien fällt mir der Abschied echt schwer. 

Als wir am 11. November 2021 hier in Brisbane in Australien angekommen sind, wusste ich nicht viel über dieses unglaublich große, faszinierende und wunderschöne Land. Ich stellte mir Australien als roten Kontinent mit viel Wüste, Dürre und hohen Temperaturen vor, ich wunderte mich nur immer, wenn ich daheim von Waldbränden in Australien hörte. Was soll denn in der Wüste brennen? dachte ich mir. 

Doch nach der Quarantäne im Grand Chancellor in Brisbane sind wir den Fluß hinauf gefahren, haben mitten im CPD geankert und unsere ersten langfristigen Freund getroffen. Ein Paar aus Westaustralien, das hier auf die Ankunft ihres ersten Enkelkindes warteten, David ein Brite war zur selben Zeit wie Neill in den Falklandinseln bei der Armee und Janie, seine Frau ist Krankenschwester wie ich und so stimmte die Chemie sofort.

Während unserer Quarantäne-Zeit erzählte mir meine Tochter, dass sie heiraten werde und wir planten einen Heimataufenthalt für sechs Monate. Vorher mussten wir für unsere Artemis einen geeigneten Platz finden, der auch dem Zoll behagte. Bundaberg war die beste und günstigste Möglichkeit und so machten wir uns auf den Weg. 

Diesmal kein Ozean segeln, nein wir verbrachten Weihnachten auf Tangalooma, Neujahr auf St. Helena und lernten unsere nächsten Freunde kennen. Mit Chris und Sue sprachen wir nur kurz über unsere Einkaufsliste für drei Monate und Neill schickte Chris einen Link dazu. Ein paar Tage später war es ein bisschen windig. Da haben uns die beiden eingeladen, bei ihnen an ihrem Boot anzuraften und ihr Haus zu benützen, das war einfach unglaublich und wir haben diese Einladung sehr gerne angenommen und ich kann euch gleich verraten, dass wir insgesamt dreimal die Gastfreundschaft der beiden in anspruch genommen haben.  Auf St. Helena haben wir dann Andrew, Olesja und ihre Mädels Sofie und Isobel kennengelernt, wir haben ihnen eine unserer Visitenkarten gegeben und nach ein paar Wochen bekamen wir eine Mail mit der Einladung, die Familie zu besuchen. Wir wurden abgeholt und blieben gleich über Nacht, auch hier stimmte die Chemie und wir haben auf unserem Weg nach Deutschland ihr Haus als Zwischenstopp genutzt, um dem Jatlag zu entgehen.

Wir sind durch die Moreton Bay, entlang der Küste, den Mary River nach  Maryborough rauf gesegelt, haben einen Blitzschlag vor Fraser Island abbekommen, sind auf Fraser Island zum Lake Mckenzie gewandert und haben dann Bundaberg erreicht. Dort haben wir unsere Artemis aufs Trockendock gestellt und sind für sechs Monate nach Deutschland geflogen.

Als wir zurückkamen, stand ein Riesenprojekt an, wir erneuerten unseren Coppercoat, unser Antifouling. Erstmal alles abschleifen, dann zwei Lagen Unter Coat und dann drei Lagen Coppercoat! Zur gleichen Zeit haben Lucy und Paul in Bundaberg auch ihr Antifouling erneuert und wir haben die Beiden in den nächsten eineinhalb Jahren zum Glück immer wieder getroffen. Leider war ihr Antifouling nicht so gut, denn als wir in Hobart beide Boote aus dem Wasser nahmen, hatten wir nur Schleim drauf und auf “Damischer Ridda” das ist ihr Boot, waren riesige Muscheln gewachsen, die sich nicht entfernen ließen.

In Bundaberg erzählten uns Segler, dass in Tasmanien ein Wooden Boat Festival stattfindet und da unsere Artemis zwar kein Holzboot ist, doch auch wunderschön, wäre das doch bestimmt etwas für uns. Also warum nicht, auf geht’s nach Tasmanien; wir hatten überhaupt nicht auf dem Schirm, wie weit es nach Tasmanien ist. Wir segelten die Ostküste entlang, machten in Pittwater Halt, besuchten Paul und Lucie, fanden zum Glück die letzte Boje dort, um in die Blue Mountains zu radeln und Catherine zu besuchen. Eine Woche vor Weihnachten durften wir fünf Tage ihr Haus als Basislager für unsere Radtouren nutzen, ganz zu schweigen von ihrem Spa Pool hinterm Haus. Wir haben Catherine zum Segeln nach Sydney eingeladen und eine Woche den Hafen, Manley und die Gegend unsicher gemacht, was hatten wir Spaß !! Krönender Abschluß war dann auch noch das Feuerwerk an Silvester, das wir direkt vom Boot aus neben dem Opernhaus zusammen angeschaut haben. Wir machten uns weiter in Richtung Süden und Catherine ist in Tasmanien wieder bei uns an Board gekommen. 

Wir nutzten jedes erdenkliche Windfenster aus, um schnell nach Richtung Eden zu kommen. Unser Plan war, in Flinders Island in der Bass Strait einen Zwischenstopp einzulegen, doch der Wind meinte es mal wieder anders und so war unser erster Halt in Tasmanien Beauty Point am Tamar River. 

Jetzt haben auch wir unsere 1. Bass Strait Erfahrung gemacht und es war ziemlich windig, ganz viel Wasser über uns und unserer Artemis, doch im Port Dalrymple Yacht Club konnten wir dann Besatzung und Boot kostenlos entsalzen und eine Nacht umsonst bleiben. Im Yachtclub haben wir dann Stuart kennengelernt, der eigentlich in Port Macquarie wohnt und Spezialist für Solaranlagen ist.  Wir segelten zumindest den halben Tamar River nach Launceston und fanden dort den einzigen Ankerplatz, da die Gezeiten hier über 3,5 Meter Höhendifferenz betragen. Wir besichtigten die Cataract Gorge Reserve und konnten endlich wieder mal als Radfahrer aktiv werden, eigentlich wollten wir ja noch mit einem anderen Paar den neuen Bikepark in Georgetown ausprobieren, doch der Wind stand zu gut, um das Wetterfenster nach Hobart zu verpassen. Am Eddystone Lighthouse ankerten wir, doch der Swell war zu stark und weiter ging’s in Richtung Freycinet, wir hatten einen wilden Ritt, doch in Bryans Beach kam unser Anker ins Wasser. Wir segelten zur Coles Bay, bestiegen Mount Amos und bestaunten, wie sechs andere Deutsche, den unglaublich schönen Blick zur Wineglass Bay. Um etwas Weg zu sparen und damit wir noch Maria Island entdecken konnten, nahmen wir die Abkürzung durch den Dunalley Kanal. Glücklicherweise lernten wir vor Anker bei Maria Island Ivan und Ann auf ihrem Segelboot Laurabada kennen, die beiden waren wie wir auf dem Weg zum Wooden Boat Festival und Ivan bot uns an, den Transfair durch den Kanal für uns mit zu organisieren. Super, tausend Dank!! Wir wussten damals noch nicht, dass wir mit den Beiden noch viele geniale Stunden verbringen werden. 

Pünktlich zum Wooden Boat Festival trafen wir in Hobart ein und trafen alle unsere Bekannte bei der Parade bzw. anschließend auf dem Festival wieder. Catherine war gekommen und segelte noch einmal mit uns. Ivan machte uns mit John bekannt, der selbst mit seiner Frau Dee schon um die Welt gesegelt war, und wir wurden nach Kettering eingeladen. Zum Glück, denn wir hatten ein kleines Toilettenproblem, das sich zu einem Drama entwickelte, doch nicht wenn man eine Familie Deegan kennt, die alles organisieren und reparieren kann.

Nach zwei Wochen Kettering war alles repariert und unsere Brunny Umrundung konnte beginnen, in Port Arthur haben wir dann Claire und Collin kennengelernt. Jetzt tat sich das richtige Windfenster für Port Davey in den „roaring 40s“ auf und wir verbrachten zehn Tage in einer traumhaft schönen, unberührten und abgeschiedenen Gegend. Aus unserem Vorhaben, weiter an der Westküste entlang nach Strahan zu segeln, ist leider nichts geworden, denn der Wind wollte einfach nicht mitspielen. Dann eben zurück durch den D’Entrecasteaux Canal, dort hat uns Collin mit unserem Garmin entdeckt, angefunkt und wir haben dann vier wundervolle Tage auf seiner Farm verbracht. Wir  haben Clair‘s Cottage bestaunt und einen wunderbaren, lustigen Abend mit tollem Essen, viel Lachen und Spaß erlebt. Tausend Dank dafür.

Der Abschied von Tasmanien viel uns wahnsinnig schwer, doch die immer kühler werdenden Temperaturen ließen uns schließlich reis aus nehmen. In Lakes Entrances ließen wir Artemis dann für eine Woche allein, um als „WFFies“ (Work for Food) bei James auf der Farm anzuheuern. Catherine machte eine kleinen Umweg von 400 Km, holte uns ab und wir verbrachten eine absolut fantastische Woche als Farmer. Wir pflanzten Bäume, fütterten Kühe, Mähten und machten tausend verschiedene Sachen, so genial. Wir wurden zu drei verschiedenen Geburtstagsfeiern eingeladen und haben eine Nacht geangelt, wobei Frank auch dabei war.  Danke James für diese fantastische Erfahrungen, die wir auf deiner Farm machen durften.

Zurück in Lakes Entrances lernten wir dann einen echten „Pomm“ kennen, Andrew hatte sein Boot in der Marina dort und eine britische Flagge und so kamen wir ins Gespräch. Wieder dank unserer Visitenkarte bekamen wir eine Mail und konnten in Kontakt bleiben und unser nächstes Zusammentreffen in Bermagui planen, wo uns Andrew dann ganz spontan noch für seinen Radiosender interviewt hat.

Mit den Walen zogen wir die Ostküste entlang und erreichten dann wieder Moreton Bay. Bei Sue und Chris durften wir wieder anlegen, für uns war es ein bisschen wie „nach Hause“ kommen. Olesja und die Mädels trafen wir zum Essen und Andrew wollten wir in Cairns treffen. Der Wind drehte, wir brachen auf und unser Besuch bei Anne und Ivan verkürzte sich auf einen Kaffee am Nachmittag und ein Abendessen. Wir hätten uns noch so viel zu erzählen gehabt, doch abends segelten wir los, vorbei an Fraser Island, Bundaberg, Gladstone. In Pancake Creek machten wir Halt, besichtigten den Leuchtturm und in den Great Keppel Island schafften wir auch endlich Stuart und seine Frau Heather zu treffen, wir hatten unseren Anker noch nicht im Wasser, da hatten wir schon eine Einladung zum Abendessen auf ihrem Boot bekommen.

Weiter ging’s im Eiltempo durch die Whitesunday Islands und auf Magnetic Island haben endlich unsere „Fraser Freunde“ Sally und Nevil eingeholt und gemeinsam sind wir nach Palm Island – einer Aborigine Siedlung –  und Orpheus Island gesegelt. Wir haben unsere gemeinsame Zeit intensiv genossen und wieder ausgiebig gespielt . Für uns ging’s dann weiter nach Cairns, dort haben wir Andrew getroffen, gemeinsam Frauenfußball geschaut und an einem Quizabend teilgenommen. Doch da wir noch keine Antwort auf unsere Visaverlängerung hatten, hieß es Tempo machen, denn bis Darwin war es noch ein weiter Weg. So segelten wir entlang dem Great Barrier Reef um Cape York, weiter nach Thursday Island und dann ziemlich direkt nach Darwin. Hier haben wir zum ersten Mal in Australien einen Leihwagen gemietet und sind ins Landesinnere gefahren, wir haben den Litchfield Nationalpark besucht und sind in gefühlt allen Wasserfällen und Quellen geschwommen, die wir finden konnten. Wir haben Darwin entdeckt und unser Wissen über Krokodile um ein Zigfaches erweitert. Wir haben diese riesigen Echsen im Crocosaurus Cove in Darwin aus nächster Nähe im und unter Wasser begutachtet, was wirklich wahnsinnig interessant war.

Wir haben Artemis auf Vordermann gebracht, eine neue Ankerkette besorgt und zu guter Letzt noch das Unterwasserschiff sauber gemacht.

Unser Termin mit der Border Force zum Ausklarieren hatten wir für den 18. Oktober um 8.30 Uhr, anschließend verließen wir Australien.

Das war im Eiltempo ein kleiner Rückblick über unsere traumhaft schöne Zeit in Australien.

Wir möchten uns bei all unseren Freunden für eine wundervolle, intensive und unvergessene Zeit bedanken.

Wir werden niemals vergessen, wie selbstlos ihr uns bei euch aufgenommen und alles mit uns geteilt habt.

Wir bleiben in Kontakt und Deutschland ist gar nicht so weit weg!!

DANKE FÜR ALLES!!!

DANKE AUSTRALIEN !!!

Darwin Ade!!

Jetzt ist es soweit, wir haben das Dinghy festgemacht und warten auf die Border Force um auszuklarieren. Alle Formalitäten erledigt, noch die Papiere nach Indonesien mailen und los. Wir nutzen die auslaufende Tide und freuen uns, dass wir sogar Wind haben. Die ersten 30 Seemeilen rocken nur so dahin, dann stoppt die Strömung und wir gehen exakt dahin zurück wo wir hergekommen sind. Wir segeln zum zweiten Mal an einem vor Anker liegenden Gasschiff vorbei und witzeln, was die Besatzung wohl über uns denkt.

Die Strömung dreht, wir drehen uns, alles kein Problem denn nach fünf Wochen in Darwin wissen wir, wenn die Land- bzw. Meeresbrise kommt 🤪 glaubten wir. Doch die Windrichtung änderte sich absolut willkürlich, unplanmäßig und vollkommen sinnlos.

Neill überlegt einen neuen Plan: Wir gehen wieder durch die Gezeiten Schleusen wie bei unserer Ankunft. 

Am Gastanker vorbei die 3  😁 😁 

Ich überspringe einfach einen Tag und eine weitere Gastanker Umrundung. Schweren Herzens muss der Motor eingeschaltet werden 😔 aber wir kommen ans Schleusentor, werden eingesaugt, Plan läuft! Plötzlich aus dem Nichts Gegenwind mit 15 Knoten 😨😨

“Wind über Tide” nicht gut, bei Vollgas 1 Knoten und 2 Meter Swell. 

Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei und wir motoren auf das nächste Tidelgate zu. 

So sah unser Trak aus

Neill macht ein Nickerchen und ich Motorsegle mit 7 Knoten dahin 👍⛵️.

Übermotiviert glaube ich schon, dass wir jetzt segeln können, als die nächste Windfront uns trifft. Neill muss jetzt von Hand steuern und unsere ganze Kalkulation wird über den Haufen geworfen, wieder Wind über Tide. Jetzt kommt uns noch ein Fischerboot entgegen!!😳 Ich am Funk erklär unser Anliegen, wie wir aneinander vorbei kommen doch der Fischer meint:” Ma’am, I can’t see you 😱😱 not on AIS or visual “. Gefühlt Stunden später hat er uns doch noch gesehen und wir waren aneinander vorbei.

Der Wind ließ nach und unser Autopilot konnte wieder seinen Dienst übernehmen. Was unseren Zeitplan betraf, konnten wir nur hoffen, dass wir nicht zu spät dran waren und wieder mit 4 Knoten zurückgesaugt werden. Gott sei Dank lief jetzt alles gut, keine neuen Katastrophen mehr.

Wir mussten jetzt nur noch einmal durch eine Gezeiten Schleuse und dann Ozean 👌😊 Herrlich! 

Nach 24 Stunden, das ist unser absoluter Rekord, schalteten wir unseren Motor aus! RUHE 👌😊👍

Jetzt sind es nur noch 180 Seemeilen und irgendwann werden wir ankommen, Davo unser Wetterrouter sieht nicht viel Wind, aber wir haben es geschafft, AUSTRALIEN zu verlassen.

Litchfield National Park

Wir haben diese Karte vom Park in der Pizzeria gesehen und so konnten wir unseren nächsten Tag ziemlich gut planen.

Karte vom Litchfield National Park
Magnetic Termite Mountains

Wir starteten bei den Magnetic Termite Mountains und waren echt vollkommen vom Hocker, als wir sahen, dass diese Termitenhügel nicht wie überall in Australien große Berge sind, nein diese hier sind nordsüdlich ausgerichtet und haben die Form eines Grabsteines, schräg oder?

Hier ein ganz normaler Termitenhügel

Nächster Badestop war bei den Florence Falls, zwei Wasserfälle und wieder ein wunderschönes Pool davor. Ich bekomme es immer noch nicht in meinen Kopf: WIR SIND HIER IN DEN NORTHERN TERRITORY, also alles ist dürr, kaum Vegetation, eben wie man es sich vorstellt und in den Nationalparks gibt es einen Wasserfall nach dem anderen.

Die verlorene Stadt hätte uns auch interessiert, doch mit unseren kleinen Auto und ohne Allrad war das leider nicht möglich.

Unser nächstes Ziel waren die Wangi Falls, hier gibt es auch einen kleinen Rundweg mit 4 km, wir umrunden praktisch den gesamten Wasserfall und am Schluss belohnen wir uns mit dem kühlen Nass.

Wangi Falls

Ich glaube so sauber haben wir uns schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gefühlt und geschwommen sind wir jetzt auch genug. Auf dem Weg zurück nach Darwin haben wir dann auch noch unser erstes Buschfeuer gesehen, Gott sei Dank war es ein kontrolliertes Feuer, aber ich möchte es mir nicht vorstellen, ein Richtiges aus der Nähe zu sehen.

Ein Buschfeuer ganz aus der Nähe

Nach zwei einhalb Tagen und 1000 km später kamen wir etwas erschöpft wieder in der Marina an, doch unser Landausflug hat sich super gelohnt.