Lombok mit dem Fahrrad entdecken

Nachdem wir jetzt schon fast zwei Wochen hier in Tanjung sind und gefühlt jedes Teil, was wir in die Hand nehmen kaputt geht, haben wir uns spontan zu einem Kurzurlaub mit dem Fahrrad entschlossen. Dewi, eine sehr hilfsbereite Bekannte hier aus Tanjung meinte, dass wir uns unbedingt Sembalun anschauen sollten, denn es liegt nur ca. drei Autostunden entfernt von Tanjung in den Bergen. Daraufhin meinte ich, dann können wir doch hinradeln, doch sie meinte nur nein, dass geht nicht, es ist viel zu steil, doch etwas nicht gehen gibt es fast nicht für uns und so schauten wir in Alltrails nach einer Route und fanden einen gigantischen Rundkurs durch die Berge. Für die erste Nacht hatten wir uns, auf Dewis Ratschlag, ein für indonesische Verhältnisse wahnsinnig teures Hotel ausgesucht und zwar das Rinjani Lodge in Senaru. Hier soll es außerdem noch einen fabelhaften Wasserfall, den Tiu Kelep geben. Laut unserem Track nur ca. 56 km und nur so um die 1000 Höhenmeter also alles machbar.

Durch die Reisfelder

Wir brachen am Samstag morgen auf und verließen ziemlich bald die Hauptstraße, radelten entlang eines Bewässerungsgrabens durch die Reisfelder. Wir entdeckten Gegenden, die bestimmt kaum ein Tourist vor uns gefunden hat, denn die Einheimischen waren absolut erstaunt über unser erscheinen. Wir folgten den grob schlotterigen Wegen und unserem Track, der, wie sich bald herausstellte nicht der Realität entsprach. Eine Brücke, war wohl dem starken Regen zum Opfer gefallen, was für uns leider bedeutete, runter ins Tal zu fahren und die Höhenmeter dann erneut wieder zu erklimmen. Aber wie sagt Neill immer, wir sind ja jung und fit und das macht uns doch gar nichts aus. Als die zweite Brücke zum Glück notdürftig repariert war, freuten wir uns wie Schnitzel doch das dicke Ende kam am Schluss. Laut unserem Track sollte eine Straße um bzw. durch die Schlucht vorhanden sein, aber leider FEHLANZEIGE !!

So ungefähr sahen unsere Brücken aus

Langsam fing es zu regnen an, was hier auf dem Schotter und Lehm zunehmend gefährlich und rutschig wurde, also jetzt mussten wir wirklich bis ganz runter bis zur Hauptstraße abfahren. Glücklicherweise stoppte der Regen bis wir unten waren und uns überlegten, was wir jetzt machen. Bis zu unserer Unterkunft nach Seranu waren es noch 17 Km und alles Bergauf und mittlerweile war es 18 Uhr geworden und es regnete in Strömen. Wir hatten uns an einem Obststand untergestellt und Wina, die Verkäuferin, besorgte uns einen Truck, der uns und unsere Fahrräder nach Seranu brachte.

In unserem Mega Hotel angekommen, gab es erst einmal eine heiße Dusche bzw. für mich ein heißes Bad, ich glaube das war das erste mal, dass ich ein Vollbad im Freien genossen habe. Ich in der heißen Wanne und zwanzig Zentimeter neben mir der Garten und Regen, echt genial. Nach einem ausgiebigen Abendessen, beschlossen wir, dass wir noch eine zweite Nacht hier in diesem tollen Hotel bleiben werden, damit wir auch den eigenen Pool genießen können.

unser privater Pool

Am nächsten Morgen nahmen wir den Tiu Kelep Wasserfall, der in ca. zwei Kilometer Entfernung lag, in Angriff, eigentlich sind es ja zwei Wasserfälle, einer ganz nah und zum zweiten sollte man sich dann besser einen Guide nehmen. Aber das war wirklich nicht nötig, der Weg war ziemlich gut gewartet und wir mussten nur ein paar mal unsere Schuhe ausziehen und durch den Fluß waten. Als wir den Wasserfall erreichten, fing es dann zum regnen an und zwar tropischer Regen, also wie wenn man Eimer über uns ausschütten würde, doch kein Problem, wir wussten ja, das in unserem Hotel eine warme Dusche auf uns wartet.

Tiu Kelep Wasserfall

Am 26.02. morgens um 8 Uhr zogen wir los nach Sembalun, laut Google nur 33 km, denn wir hatten unsere Lektion gelernt, keine Nebenstraßen mehr zu benützen und ca. 1300 Höhenmeter. Also auf so kurze Strecke soviel Höhenmeter, das bedeutet steil und es war sau steil, manchmal fast senkrecht, doch mit schieben und Schlangenlinien fahren kamen wir oben an. Doch leider war hier alles in dicke Wolken gehüllt, wir suchten unser Hotel, aßen zu Abend und ab in die Falle, den am nächsten Morgen um 7 Uhr gab es Frühstück und der Himmel war wolkenlos und wir konnten den Mount Rinjani in vollen Zügen bestaunen.

Mount Rinjani

Wir radelten noch zum Bukit Selong, einem genialen Aussichtspunkt, von dem aus wir die Felder, wo die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten angebaut werden, bestaunen konnten. Wirklich ein erhabenes Gefühl hier zu stehen und zu wissen, dass der Mount Rinjani auf 3600 Metern liegt, aber der Vulkan ist während der Regenzeit geschlossen, deshalb konnten wir ihn nur von unten anschauen, Gott sei Dank.

Bukit Selong

Dann kam der angenehme Teil, die Abfahrt und nach 60 km machten wir noch einmal eine Rast und blieben über Nacht, als ob wir es gewusst hätten, denn kurz nachdem wir im Hotel waren, fing es wieder zu kübeln an, doch wir waren wieder einmal verschont worden. Die ganze Nacht regnete es mehr oder weniger, doch als wir so gegen 8.45 Uhr los radelten, war es wieder trocken. Wir haben mal wieder wahnsinniges Glück mit dem Wetter gehabt und sind wirklich beim radeln kaum nass geworden und das in der Regenzeit; hoffentlich bleibt uns der Wettergott weiter gnädig.

Wen es interessiert, hier sind unsere Links zur Route:

Lombok Cycling
Day 1: https://www.alltrails.com/de/explore/recording/aktivitat-28-februar-2024-c3c617a
Day 2: waterfall walk
Day 3: https://www.alltrails.com/de/explore/recording/aktivitat-28-februar-2024-d863d5e
Day 4: https://www.alltrails.com/de/explore/recording/aktivitat-28-februar-2024-e9bf14a
Day 5: https://www.alltrails.com/de/explore/recording/aktivitat-28-februar-2024-2c60e40

Alle unsere Bilder von Indonesien sind in Google.

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