Schön nach zwei Nächten auf See, wieder den Anker zu setzen und keine Nachtwache mehr zu halten und einfach durchschlafen zu können. Wir wollen hier endlich mal am Festland Sulawesi an Land gehen. Bei unserem ersten Spaziergang haben wir gleich zuschauen dürfen, wie ein Hochzeitsgeschenk gebaut wird. Als wir an einem Restaurant vorbei gelaufen sind, wurden wir auf Englisch angesprochen und waren ganz erstaunt. Aul, die Tochter der Restaurant Besitzer studiert Englisch und hat uns gleich zum Essen eingeladen, wir haben zum ersten Mal Krabbe gegessen (komplett am Stück gebraten) und ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich dieses Ding zerlegen soll, doch Aul war uns behilflich und mit vereinten Kräften haben wir das wenige Fleisch der Krabbe gefunden. Aul fragte uns, ob wir ihr Haus bzw. der Familie sehen möchten und natürlich waren wir gleich interessiert. Wir fuhren mit dem Auto immer tiefer in die Insel auf einer Straße, wo die Schlaglöcher fast die Autos verschlucken. In ihrem Elternhaus angekommen war dann die halbe Verwandschaft da, ein Onkel der für die Staatsregierung kandidiert hat unseren gesamten Besuch gefilmt und natürlich gab es Selfies mit jedem.
Aul war so Stolz darauf, uns alles zu zeigen und wir waren so unglaublich dankbar und haben alle Onkel und Tanten, Großmütter und Großväter der Familie besucht und überall Kaffee, Tee und natürlich Kekse dazu bekommen. Für den Abend wurden wir noch zum Volleyball spielen eingeladen, doch da zuvor ein starkes Gewitter den Platz unter Wasser setzte, wurde das Spiel leider abgesagt. Aul wollte auch unser Boot sehen und am nächsten Tag holten wir sie, ihren Onkel und ihre Schwester im Dinghy ab, um unser Boot zu zeigen. Wir sind extra früh aufgestanden, um frische Brownies zu backen, doch leider war Aul so seekrank, das ihr Besuch nach ca. dreißig Minuten schon wieder vorbei war, die Brownies haben wir ihr besser mitgegeben. Zurück an Land war sie wieder fit und wir besuchten gemeinsam das nahe gelegene Schwimmbad – unser erstes Mal schwimmen in einer 100% muslimischen Region, also nix mit Bikini sondern mit T-Shirt und kurzer Hose, wobei die Einheimischen mit Kopftuch, langen Blusen und langen Hosen schwimmen.
Am Sonntag auf dem lokalen Markt konnten wir dann noch frisches Obst und Gemüse kaufen, denn nach den Wetter- und Strömungsvorhersagen sollte es für uns bald weiter nach Lombok gehen. Dort müssen wir bis spätestens 19. Februar unser Visa verlängern lassen, denn die Strafen bei Nichteinhaltung der Zeit sind beträchtlich.