Entlang bzw. durchs Great Barrier Reef 

Nach einer Woche Stadtleben – wobei die Annehmlichkeiten wie täglich spazieren zu gehen, duschen mit endlos warmem Wasser, natürlich auch nicht zu verachten sind 😉 – haben wir uns zur Green Island, dem Eingang zum Great Barrier Reef versetzt 👍. Als wir ankamen waren fünf Touristen Boote da, doch zum Sonnenuntergang waren wir ganz allein.

Green Island, im Great Barrier Reef

Es ist so unglaublich schön, in einem Atoll inmitten des Meeres an einer Boje zu hängen und zu wissen, dass zu beiden Seiten Reef wachsen und dabei noch 4G Internetverbindung besteht. Leider sind die Korallen nicht mehr gesund, sie sind ausgebleicht und kommen mit den erhöhten Wassertemperaturen nicht klar. 

Wir haben aber auch gelesen, dass es wohl ganz normal ist, dass die Korallen von Zeit zu Zeit absterben und dann später wieder als Nährboden für neue Korallen dienen. 

Wir wollten hier ja eigentlich Artemis Unterwasserschiff sauber machen, doch hatten wir dafür zu viel Wellen. Ein Segler in Cairns hat uns erzählt, dass er sein Boot immer in den Low Isles putzt, klares Wasser 👍, keine Krokodile 👌( und wenn, werden Schilder am Strand aufgestellt, sodass wir es gleich sehen können) und die Quallen sind im Winter auch nicht soo schlimm 😉. Also dann Leinen los und 35 Seemeilen weiter. 😘

Kurz vor Sonnenuntergang fanden wir die letzte freie Boje und genossen bei einem Glas Wein die Stimmung der Tropen 😎⛵️. Für den nächsten Morgen war Unterwasser Pflege für Artemis angesagt, wir warteten bis ein paar Touristen Boote ihre Gäste ins Wasser beförderten und dann ging es los 😜. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diese Arbeit nicht besonders mag 🫣, denn all die kleinen Lebewesen die wir vom Schiff abreiben, schwimmen im Wasser und auf dem Neoprenanzug und in meinen Haaren 😜. Doch dieses Mal hatten wir eine geniale Idee: eine Plastiktüte über die Haare, dann ein Bandana drüber und so blieben die kleinen Tierchen außen und nicht in meinen Haaren 👍. Wir waren schon gespannt, wie Artemis unten aussieht, denn seit sechs Monaten hatten wir keine Möglichkeit mehr zu schauen, entweder waren Haie, Quallen oder Krokodile im Wasser und das war es uns nicht wert. Zum Glück war nur entlang der Wasserlinie etwas Bewuchs und der ließ sich problemlos abschaben, keine Barnikel 👌👌 perfekt. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber dieser Job ist echt wahnsinnig anstrengend und zurück an Bord haben wir uns eine Kaffeepause verdient. Am Nachmittag hat Neill dann ein bisschen gearbeitet und ich habe vorgekocht und einen Kuchen 🎂 gebacken, denn zum Sonnenuntergang wollten wir uns auf den Weg in Richtung Thursday Island machen.  440 Seemeilen sind es bis dahin und wir segeln bis wir eine Pause wollen oder brauchen 😉. 

Wir segeln wirklich entlang dem Great Barrier Reef und manchmal sind wir auch von beiden Seiten von Reefs umgeben. Trotzdem sehen wir kaum etwas , ja wirklich, es ist zur Zeit Halbmond und so haben wir kaum Gezeiten, sodass das Reef die ganze Zeit unter Wasser ist.  Nur wo ab und zu eine Insel zu sehen ist, können wir das Reef erahnen. 

Bild von https://www.flickr.com/photos/sackerman519/4251357083/

Unsere Route verläuft im Schiffs Kanal, da dies der einzig sichere Weg hindurch ist 👍.  Wieder einmal sind wir zutiefst von Captain Cook’s Leistung beeindruckt, wie er es geschafft hat, ohne Karten hier durch zu kommen.

Eines unserer vielen Frachtschiffe

Wir begegnen riesigen Frachtschiffen, die wir auf unserem neuen AIS super gut sehen können. Es werden die Entfernung und Art des Schiffes, die Richtung, die Geschwindigkeit, die Größe angezeigt und wann wir uns treffen werden und in welcher Entfernung.  Wir sehen nur vereinzelt Segelbooten, denn die Passatwinde sind hier so stark in Richtung Süd / Südwest,  so dass die Segler kaum dagegen ankommen.  Also, wer nach Norden segelt, wie wir, geht nach Darwin, Indonesien oder Papua-Neuguinea. 

Hier gibt’s auch eine Bathurst Bay und eine Flinders Island, was mich sehr an Tasmanien erinnert 😀 und nur schlappe 1970 Seemeilen entfernt ist – Wahnsinns Entfernungen. Zur Zeit läuft es mega gut und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei mehr als fünf Knoten 👍😉.

Die Gezeiten hier bei Cape York sind mit ca. 5 Knoten ziemlich stark  und wir sind genau zum falschen Zeitpunkt hier angekommen, so haben wir um 2 Uhr morgens in der Blackwood Bay vor Mount Adolphus Island geankert 👍. Um die richtige Zeit zu wählen, hätten wir drei Stunden später wieder den Anker heben müssen 😜 und so haben wir uns ganz spontan für einen Ruhetag entschieden 👌😄. Schlafen 😴 😴  ohne Unterbrechung, das war auch mal wieder wunderbar und wir haben es ausgiebig genossen 👍😀. Am nächsten Morgen nutzten wir die steigende Ebbe, um die 26 Seemeilen bis Thursday Island zu segeln. Kaum waren wir aus der Bucht, spürten wir schon die Strömung und die Inseln flogen nur so an uns vorbei, Monday Isles, Horn Island und noch viele weitere kleine Inseln. Das Meer ist türkisblau und die Wellen kommen direkt von hinten und wir machen mit etwa ¼ Genoa eine Geschwindigkeit von 7 Knoten. Wir ankern an Horn Island, gegenüber von Thursday Island, denn der Ankerplatz ist hier viel besser und wir werden morgen mit der Fähre rüber fahren, denn die Strömung ist zu stark für unser Dinghy. 

Entlang an den vielen kleinen Inseln

Nach 446 Seemeilen, also 826 km, haben wir Cape York, die Spitze Australiens, umrundet und unseren Anker gegenüber von Thursday Island geworfen. Nicht schlecht, oder??

Hier seht ihr, wo wir sind

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