1 Jahr in Asien

Es ist jetzt ein Jahr her, dass wir in Saumlaki angekommen sind, also dass wir seit einem Jahr in Asien sind. Es ist für mich im Rückblick kaum zu realisieren, was sich in den letzten zwölf Monaten alles getan hat. Wir haben Indonesien bereist, wo wir uns echt daran gewöhnen mussten, wie Popstars behandelt zu werden, denn überall wollten die Einheimischen Bilder von uns und mit Ihnen. Wir waren auf Inseln, die kaum Europäer gesehen hatten und haben Fischer zum Staunen gebracht, weil unsere Artemis aus “Plastik” ist, denn so ein großes Plastikboot hatten sie bis dato nicht gesehen. Wir haben wieder einmal so unglaublich viel Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit erfahren. 

Im November habe ich schon mein größtes Geburtstags- und Vorweihnachtsgeschenk bekommen, indem mein Sohn Michael seinen Besuch für vier Wochen angekündigt hat. Gemeinsam sind wir nach Raja Ampat gesegelt, haben atemberaubende Landschaften gesehen, sind mit Haien und Rochen geschwommen, haben die Unterwasserwelt entdeckt und nicht zuletzt haben wir Weihnachten im Kreise von anderen Seglern verbracht. In der Silvesternacht sind wir nach Sorong zurückgekehrt und haben Michael zum Flughafen gebracht.

Für uns ging es weiter nach Sulawesi und wir kämpften immer gegen den Wind und die Strömungen, wir waren einfach zur falschen Zeit hier. So beschlossen wir, nachdem wir nach Sembalun zum Vulkan Rinjani geradelt sind, unsere Artemis für einen Monat in Lombok zu lassen und nach Deutschland zu fliegen.

Anfang Mai gings zurück und mit dem Wind weiter nach Richtung Singapur, um dort Freunde zu besuchen. Wir waren für ein Wochenende eingeladen und am Ende durften wir sechs Wochen in Singapur verbringen und diese unglaubliche Stadt erkunden, entdecken, genießen und mehr als 700 km dort radeln. Dank unserer Freunde Christin und Michael haben wir dort eine fabelhafte Zeit erleben dürfen und haben wieder neue Freunde gefunden sowie Freundschaften fürs Leben geschlossen. In Johor in Malaysien wussten wir, dass unsere Artemis für diese Zeit sicher in der Cenibong Cove Marina liegt, denn Manager CJ und der Sicherheitsposten Gobal hatten ein Auge auf sie.

Wir verließen Johor mit dem Ziel Langkawi, um uns dort auf unsere Überquerung von Phuket zu den Malediven vorzubereiten. Geplant war im Januar über den Golf von Bengalen zu den Malediven und von dort aus über das Arabische Meer und den Golf von Aden nach Dschibuti. Dann weiter durchs Rote Meer und den Suez Kanal ins Mittelmeer, damit wir im Frühjahr 2025 dort sind. So war unser Plan, doch die Krisensituation im Roten Meer wurde immer brenzliger. 

Diese Nachrichten: “Die Terrormiliz feuerte Raketen auf Tel Aviv. Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon spitzt sich die Lage in der Region zu.  Israels angekündigte „nächste Phase“ im Krieg gegen die Hisbollah im Libanon hat begonnen.”

Die Gewissheit, dass uns keine Versicherungsgesellschaft, nicht einmal als Haftpflichtversicherung versichert, haben uns zu unserem Entschluss kommen lassen, unsere Reise hier in Langkawi zu beenden und unsere Artemis hier zu verkaufen. 

Wir bereiten jetzt unsere Artemis für den Kauf vor, doch was für uns ein großes Glück ist, dass wir weiterhin auf ihr wohnen können und das Archipel Langkawi, das aus 99 kleinen Inseln besteht, entdecken und besegeln können.

Asien ist für uns immer noch ein Kontinent mit riesigen Gegensätzen: auf der einen Seite sind gibt es kleine Inseln, die kaum Europäer gesehen haben, wo Menschen richtig arm sind und trotzdem alles teilen und zufrieden sind und dann die Plastikmüllverschmutzung im Meer. Auf der anderen ein hochtechnisiertes Land Singapur, wo alles funktioniert, die Technik auf dem aller neuesten Stand ist und kein Schnipsel auf dem Boden liegt und die Touristenhochburgen wie z.B. Bali wo der Tourist nur als wandelnder Geldautomat angesehen wird und das lässt den Flair Asiens einfach verloren gehen.

Wehmütig – Nein, wir haben eine unvorstellbar geniale, fantastische Reise über einen Zeitraum von fast sieben Jahren auf unserem Boot hinter uns. Wir sind fast 35000 Seemeilen gesegelt, auch wenn wir nur zu ¾  um die Welt sind. Wir haben viele neue Freunde gefunden und Bekanntschaften gemacht. Das kann uns keiner nehmen und wir freuen uns darauf wieder mehr Zeit mit unseren Familien und Freunden verbringen zu können und natürlich auch auf neue Abenteuer.

Unsere Artemis

Besuch aus Singapur

Juchu, wir bekommen Besuch aus Singapur, Christine, Maxime und Michael kommen nach Langkawi um uns zu besuchen und mit uns segeln zu gehen. Damit wir Sie direkt vom Hotel abholen können, sind wir schon ein paar Tage vorher los, um die Lage zu checken. Leider ist der Wind momentan ziemlich nicht existent, deshalb hoffen wir, dass wir trotzdem ein bisschen gemeinsam segeln können.

Wir ankern vor der Telaga Harbour Marina, und wollen die Gegend um die Sieben Wells Wasserfälle entdecken. Dort gibt es Wasserfälle, wo man auch schwimmen kann , natürlich müssen wir da hin. Erst an der Straße entlang, durchs Oriental Village, von dort kann man mit der Langkawi SkyCab Seilbahn auf 650 Höhenmeter rauf fahren und dort oben gibt es dann auch noch eine Sky Bridge. Wir marschierten einfach weiter zu den Seven Wells, hier ist der Link dazu.

Hier der Aufstieg

Zuerst gings über solche Treppen hinein in den Regenwald, der bei 32 °C und 80 % Luftfeuchtigkeit echt tropisch war. Wir entschieden uns bis zur Blauen Lagune zu gehen und uns dort in die Fluten zu stürzen. Am Anfang war es echt ziemlich frisch, doch soo schön im Frischwasser zu schwimmen. Neill schwamm direkt unter den Wasserfall, doch das war mir zu kalt. Wir hatten riesiges Glück, denn außer zwei Holländerinnen, war niemand da und die beiden waren schon fast fertig mit im Wasser liegen, so konnten wir ein Bild von uns beiden alleine in der Lagune bekommen.

Blaue Lagune

Am Rückweg machten wir nochmal Halt und Neill spielte mit den Holländischen Mädels auf einer “Wasserrutschbahn” , der Kindskopf hörte, dass man dort rutschen kann und sprang sofort los. Unter im Auffangbecken wurde er dann gehörig durchgezwirbelt und er hatte echt Schwierigkeiten wieder aus dem Sog herauszukommen. Doch er hat überlebt!!!!

Hier seht ihr meinen Kindskopf

Am Samstag gegen 11 Uhr lagen wir vor Anker beim Riz-Carlton, Michael kam uns bei strömendem Regen mit dem Kajak entgegen und wir folgten ihm mit dem Dinghy an Land. Nachdem wir ausgiebig Kaffee getrunken hatten, hörte der Regen auf und es kam auch tatsächlich ein bisschen Wind auf. Also nichts wie los, rein ins Dinghy und Segel hissen, Hauptsegel und Genoa wurden gesetzt und wir segelten!! zwar nicht schnell aber immerhin.

So schön euch in Langkawi zu sehen
Unsere Route

Christine und ich setzten das Hauptsegel und Michael übernahm die Pinne. Als der Wind aufhörte,war schwimmen angesagt und die drei hatten mächtig Spaß im Meer anschließen ging es unter Motor zu einem Abstecher zur Rebak Marina. Am Rückweg übernahm Kapitän Christine das Ruder, Wind kam auf und wir düsten mit 4,3 Knoten dahin, was für ein Spaß. Maxime machte es sich im Dinghy bequem und genoss den Speed. Wir ankerten wieder vor dem Hotel und ließen uns die Plunderteilchen, die sie mitgebracht hatten und unseren selbstgebackenen Apfelkuchen schmecken. Bei einem fantastischen Abendessen ließen wir diesen wunderschönen Tag ausklingen und da in der Wettervorhersage kein Wind prognostiziert war und das Meer total still war, blieben wir am Anker liegen.

Idyllisch und absolut ruhig

Gegen 4 Uhr morgens wurden wir von starkem Wind geweckt, wir checkten den Anker und als unsere Artemis plötzlich seitwärts abwanderte war klar, das wir nicht mehr fest waren. Motor starten und versuchen den Anker zu heben. Neill war am Tiller und ich an der Front, die Wellen waren ca. 4 Meter hoch und ich verschwand in regelmäßigen Abständen unter Wasser, nach langen 30 Minuten hatten wir den Anker an Bord und waren frei, jetzt hieß es vom Land weg zu kommen. Als ich hinter uns schaute, stellte ich fest, dass wir unser Dinghy verloren hatten, wir riefen bei unseren Freunden an und diese machten sich auf die Suche. Am Strand fanden sie unser Dinghy, brachten es in sichere Entfernung zum Meer und vertauten es. Was waren wir erleichtert, als Michael uns um 5.20 Uhr kontaktierte und Bilder vom Dinghy schickte. Bis Tagesanbruch fuhren wir durchs Meer und um 7.30 Uhr lagen wir wieder vor der Telaga Marina vor Anker. Neill legte sich zum schlafen hin, doch ich war noch so voll Adrenalin, dass ich nicht schlafen konnte.

Gegen 11 Uhr waren wir mit Artemis zurück vor dem Ritz-Carlton und zwei Angestellte ruderten unser Dinghy mit zwei Kajaks zu uns. Erfolgreiche Rückkehr zum Mutterschiff, tausend Dank an Michael, Maxime und Christine für ihre Hilfe und Unterstützung. Echte Freunde

Später hat jemand in Rebak gepostet, dass sie in der Marina 40 Knoten Wind hatten, ich möchte gar nicht wissen, wie stark der Wind bei uns war und wir sind froh und dankbar, dass wir dieses Abenteuer ohne Schaden an uns und Artemis überstanden haben.

Unsere Artemis

Die Entscheidung ist gefallen

Jetzt haben wir Langkawi erreicht und hier wird unsere Reise auf unserer Artemis enden. Die Situation mit den Houthis, der Konflikt im Roten Meer nimmt zu und nachdem es auch keine Bootsversicherung gibt, die uns nach den Malediven versichert, sind wir nach reiflicher Überlegung zu der Entscheidung gekommen, unsere Artemis zum Verkauf anzubieten. 

Langkawi

Wir haben gemeinsam den Atlantik und den Pazifik überquert, haben in Tasmanien einen kurzen Abstecher ins Südpolarmeer gemacht und sind jetzt im Indischen Ozean angelangt. Wir haben fünf Kontinente bereist,  überall freundlichen, nette, hilfsbereite Menschen getroffen und Freundschaften fürs Leben geschlossen. Mit 34350 Seemeilen wären wir fast 1,5 mal um die Welt gesegelt, doch in Realität war es eben nur ¾, kein Grund um traurig zu sein. Die letzten 6,5 Jahre waren einfach traumhaft und wir haben sie in vollen Zügen genossen. Unsere Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücken kann uns keiner nehmen und wir sind glücklich und dankbar für dieses Abenteuer. 

Jetzt beginnt ein neues Kapitel in unserem Leben und wir freuen uns schon darauf, unsere Familien und Freunde öfter sehen zu können. Wir freuen uns auf die Arbeit, das Leben an Land und natürlich auch auf neue Herausforderungen.

Pulau Pangkor

Wir segeln an der Westküste Malaysias entlang und haben die Insel Pangkor entdeckt. Wir haben einen sehr gut geschützten Ankerplatz gefunden, der uns vor den drohenden Sturm von Norden schützt. Unser Marinamanager aus Johor Bahru, hat uns eine Sturmwarnung geschickt und außerdem waren drei Fähren nach Lankawi aufgebrochen, wobei zwei wieder umgekehrt sind und die dritte auf eine Sandbank gelaufene ist. Da bleiben wir doch lieber hier und erkunden die Insel. Außerdem ist das Internet hier super schnell.

Das Dutch Fort

Wir wandern über die Insel zum Dutch Fort, das ist eine Festung, die Ruinen sind die Überreste eines Außenpostens der Niederländer, die versuchten, den Handel auf der malaiischen Halbinsel zu kontrollieren. Nachdem wir die einzigen Fußgänger sind und es auch keine Gehwege gibt, wissen wir immer sofort, wo es etwas zu sehen gibt, denn dort parken immer die “Rosa Taxis”, die hier auf Pangkor unterwegs sind. Ganz zu schweigen von den vielen Scooters, die hier wie überall als Familienfahrzeuge benützt werden.

Auch kann man Pangkor nicht einfach verlassen, ohne diese felsenfeste Attraktion besucht zu haben.
Geologen aus aller Welt sind sich einig, dass es sich hier um das vielleicht am meisten unterschätzte Monument Malaysias, vielleicht sogar Asiens handelt.
Die Details, wie und warum dieser Felsblock hier liegt, sind noch immer nicht geklärt, doch durch die Schriftzeichen der Vereinigten Niederländischen ostindischen Kompanie auf dem Stein, könnte man davon ausgehen, dass die Niederländer etwas mit diesem Stein zu tun hatten.

Das ist das Wahrzeichen, der Niederländischen Ostindien Kompanie
So breit ist der Spalt

Eigentlich wollten wir ja auch noch zum Bergsteigen gehen, doch wie der Sturm draußen tobt, war es auch in unserer Ankerbucht nicht ruhig und so verbrachten wir den Tag bei Dauerregen und starkem Swell. Gott sei Dank, macht uns das Hin- und Hergeschauckle nicht viel aus.

Dauerregen in Pangkor

Heute an Neills Geburtstag schien die Sonne wieder und wir haben uns zum Spaziergang auf die Westseite aufgemacht. Hier an der Coral Beach, waren die Wellen riesig und wir heilfroh, dass wir nicht hier vor Anker liegen.

Cool mit den Fahrrädern im Wasser

Heute hier – morgen dort

Auf Cape Rachado sind wir doch fast wieder ins Inselfeeling verfallen, doch nun geht’s weiter an der Küste entlang. Nachdem wir ganz genau die Wind- und Strömungsvorhersagen studiert haben, dachten wir uns, schauen wir einfach mal, wie weit wir kommen. Wir segelten über Nacht entlang der Straße von Malakka, das ist eine Meerenge in Südostasien zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra. Sie verbindet zusammen mit der an ihrem östlichen Ende gelegenen Straße von Singapur den Indischen Ozean und das Südchinesische Meer und ist eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Die Navigation ist fast wie in einem Videospiel, wie schnell und wie nahe die riesigen Frachter oder Tanker kommen, sehen wir genau in unserem AIS (Automatic Information System). 

Alles lief super und wir kamen gut voran, bis in Neills Wache, die Sterne zu verschwinden begannen und die Nacht noch dunkler wurde. Um auf alles vorbereitet zu sein, haben wir das große Vorsegel weggerollt und das kleinere Jib gehisst. Zuerst brachte uns der Wind dieser Squall noch in die richtige Richtung, doch dann mussten wir aufgrund des starken Windes wieder zurück ins tiefere Wasser, wo nur gefühlt 100 andere Tanker und Frachter ankerten. Neill kämpfte tapfer die nächsten 1,5 Stunden gegen Wind und Wellen und bei Tagesanbruch war die Squall vorbei und der Wind ebenfalls weg. Wir ankerten im River Klang im Industriegebiet und am nächsten Tag warteten wir, bis die Strömung im Fluss mit uns war, um dann zum Port Klang zu kommen. Eigentlich fast unmöglich, da die Strömung dann gegen uns hätte sein sollen. Doch wir versuchten es einfach und waren mega erstaunt, dass wir mit 6,5 Knoten an der Seite des Kanals entlang segelten. Schon lustig rechts von uns einer der größten Containerhäfen der Welt mit Frachtern, Tankern, Schleppern und Lotsenbooten.

Die riesigen Kräne heben Container, die von unserer Artemis aus gesehen aussehen wie Legoklötze.  Dann links von uns Einheimische in ihren Fischerbooten und nochmal fünf Meter weiter Affen, die den Strand entlang rennen. 

Wieder einmal wird uns bewusst, dass unsere Artemis mehr ist als ein Boot mit Ruder, Segeln und Kiel. Sie bedeutet Freiheit, uns dorthin zu bringen, wo es keinen Flughafen oder keinen Hafen gibt. 

Die Strömung hilft uns noch ein gutes Stück und der Wind bleibt uns auch treu, so schaffen wir es wirklich 28,5 Meilen zur Insel Pulau Angsta und ankern. Den Leuchtturm auf der Insel haben wir am nächsten Morgen erklommen, leider war der Eintritt verboten, doch am Ende der Insel gab es einen tollen Ausblick auf die andere Seite.

Malakka / Cape Rachado

Wir sind seit zwei Wochen raus aus der Marina und segeln ganz gemütlich an der Westküste Malaysias entlang.

Malakka

Wir haben in Malakka Halt gemacht und uns dort den historischen Teil der Stadt angeschaut, diese charmante Stadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, da sie ein geschichtsträchtiger Handelsplatz ist und über ein reichhaltiges kulturelles Erbe verfügt. Die Jonker Street, die wichtigste durch Chinatown hindurchführende Straße im Stadtzentrum von Malakka, ist für Antiquitätenläden und den Nachtmarkt bekannt. Hier ist wirklich Tourismus angesagt, hauptsächlich sind die Gäste Chinesisch und Indisch, doch ab und zu finden wir auch ein paar Europäer.

Wir nutzen den Wind und segeln ganz geduldig mit 0,9 Knoten durch die vor Anker liegenden Gasschiffe durch. Glücklicherweise kommt etwas mehr Wind auf und wir schaffen es das Cape Rachado zu umrunden. Laut Internet gibt es hier einen gefährlichen Wirlpool, doch wir blieben außerhalb der Boje und haben in der Tanjung Biru Lagun, auch die Blaue Lagune genannt, geankert. So schön, das Wasser ist grün, sauber und wir können endlich mal unser Unterwasserschiff in Angriff nehmen.

Blick über die Bucht und ganz hinten seht ihr unsere Artemis

Heute sind wir zum Cape Rachado Leuchtturm gewandert, er ist der älteste Leuchtturm in ganz Malaysia. Auf der Teerstraße gings bergauf, dann Bergab zum Strand und wieder Berauf zum Aussichtspunkt mit einem genialen Blick auf die Bucht und natürlich auf unsere Artemis.

Nach dieser Anstrengung haben wir uns zur Feier des Tages noch ein Getränk und einen Snack gegönnt.

Richtiges Bergsteigen war angesagt

Hier ist noch die Tour.

Singapur im Rückblick

Jetzt sind wir seit 5 Wochen in Singapur, wir sind mehr als 700 km geradelt und haben wirklich ganz ganz viel angeschaut  und doch gibt es immer noch jede Menge, was wir nicht gesehen haben. 

Es fühlt sich immer noch wie ein Traum an, dass wir die Möglichkeit hatten, diese Zeit bei Christin und Michael in Singapur zu wohnen, tausend Dank an die Beiden.

Singapur

Für mich ist Singapur immer noch unglaublich, so kontrastreich, grün, voll absolut genialen Hochhäusern, Kirchen, Tempeln, Technologie und und….

Ich glaube, dass wir auf unserer Reise keine Stadt gesehen haben, die so viele Parks, Grünanlagen, Regenwälder oder Rasenflächen hat wie Singapur. Fast jedes Gebäude hat seinen Garten mit Bäumen, die “Balkonblumen” sind meistens grüne Kletterpflanzen,  damit die Sonnenstrahlen nicht direkt auf die Wände treffen und somit für eine geringere Temperatur in den Häusern sorgen.

Neill in Aktion

Erstaunlicherweise gibt es hier wirklich in der Stadt auch fantastische Mountainbike Trails, die echt anspruchsvoll sind.

Singapur hat auch sehr viele Tempel zu bieten, ob buddhistische, chinesische oder indische Tempel, ehrlich gesagt, fällt es mir oft schwer den Unterschied zwischen taoistischen und buddhistischen Tempeln zu erkennen aber ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie alle extrem schön, gut erhalten und gepflegt sind. 

Die “Garden by the Bay” sind atemberaubend mit ihren Springbrunnen, künstlich angelegten Teichen und Wasserläufen sowie den “Supertrees”, die Abends beleuchtet und mit Musikshows präsentiert werden. Die meisten Außenanlagen kann man kostenlos anschauen und genießen, nur für die großen Gewächshäuser, den Claud Forest und spezielle Attraktionen  muss man Eintritt bezahlen. 

Garden by the Bay

Auf jeden Fall, bin ich mir auch absolut sicher, dass ich noch in keinem Land bzw. deutscher Stadt so viele deutsche Autos gesehen habe, wie hier, denn hier wimmelt es von Audis, Mercedes, Porsches, VWs und Fords. Natürlich, aber auch Rolls Royce, Ferrari und Lamborghini dürfen nicht fehlen. Ganz zu schweigen, dass es keine Autos gibt, die älter als 10 Jahre sind, denn in Singapur muss ein Auto nach 10 Jahren abgemeldet werden. Abgesehen von Oldtimern, die älter als 35 Jahre alt sein müssen und diese dürfen dann nur maximal 45 Tage pro Jahr gefahren werden. Jeder Autofahrer in Singapur muss ein „Certificate of Entitlement“ erwerben, um ein Auto zu besitzen. Der Stadtstaat verlangt die Zertifikate, um zu kontrollieren, wie viele Autos im Land fahren. Die Kosten können bei hoher Nachfrage in die Höhe schießen und betragen inzwischen rund 72.000 Euro.

Dafür sind die öffentlichen Verkehrsmittel unglaublich zuverlässig, pünktlich und günstig, so dass es hier wirklich viele Leute gibt, die kein Auto besitzen. Leider dürfen keine Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln befördert werden, was die Spaziergangs-Routen für Hunde sehr einschränkt.

Was für mich immer noch etwas befremdlich ist, wenn so viele Menschen mit Masken unterwegs sind, sogar wenn sie alleine im Auto sitzen oder joggen oder spazieren gehen oder Fahrrad fahren. In den öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich die Masken ja noch verstehen, da die Menschen einfach auf sehr engem Raum leben. Denn auf 728 Quadratkilometern leben hier ca. sechs Millionen Menschen. Im Vergleich: Hamburg hat 755 Quadratkilometer Fläche und dort leben 1,2 Millionen Leute, also gerade mal ⅕ der Menschen.

Im Hafen von Singapur

Wir hatten sogar die Möglichkeit, hier in Singapur zu segeln!! Zwar konnten wir nicht unsere Artemis in den Hafen bekommen, doch die “Singapur Sailing Federation” bietet die Möglichkeit, auf einem ihrer sechs Segelboote hier für 40 Minuten kostenlos mitzusegeln. Als wir gefragt haben, ob wir uns für ein Bild ans Steuerrad stellen dürfen, wurden wir gefragt, ob wir im Urlaub hier sind. Dann hat Neill von unserer Reise mit dem Boot erzählt und schon durfte er das Boot segeln. Er hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd, denn in Singapur Harbour zu segeln, war auch auf seiner “To do Liste” gestanden.

Am Ende unserer Ferien konnten wir am 9. August noch den 59. Nationalfeiertag von Singapur gemeinsam mit Christin, Schireen und ihren Familien sowie Freunden feiern. Auf einer großen Leinwand konnten wir die Militärparaden, die fantastischen Darbietungen und zum Schluss noch ein atemberaubendes Feuerwerk genießen. Fürs leibliche Wohl wurde gegrillt und alle hatten, natürlich in den Farben Singapurs – nämlich weiß und rot – , Salate, Würste, Desserts und vieles, vieles mehr vorbereitet. Was für ein wunderschöner Abschluss unserer Ferien in Singapur.

Die riesige Parade und das Feuerwerk am Nationalfeiertag

Wir haben hier in Singapur auch wieder sehr sehr viele freundliche, hilfsbereite und großzügige Menschen kennengelernt und wieder neue Freunde gewonnen. Wenn wir den Namen Singapur hören, werden wir für den Rest unseres Lebens an einen fantastischen wahnsinnig grünen Stadtstaat mit sehr lieben Menschen erinnert werden.

Im Kreise unserer neuen Freunde in Singapur

Coast to Coast Trail Teil 2 mit Bukit Timah MTB Trail

Heute haben wir den Coast to Coast Trail Teil 2 in Angriff genommen. Um 7.30 Uhr war Abfahrt und am Anfang gings leider sehr viel an der Hauptstraße entlang, doch als wir das Park Conector Netzwerk erreichten, waren die Wege wieder breit und schön.

Nur die Hochhäuser erinnern an die Großstadt

Eigentlich geht die Route auch nicht bis an die Küste, sondern nur bis zum Jurong River und endet dort bei den Lake side Garden, gegenüber liegen dann der Chinesische und der Japanische Garten. Leider waren die beiden Gärten wegen Bauarbeiten gesperrt, doch der Blick auf die andere Seite war auch schon toll.

Chinesischer Garten

In dieser Ecke von Singapur, haben die Einheimischen wieder die Möglichkeit einen kleinen Schrebergarten zu mieten, neugierig wie wir sind, haben wir eine Gärtnerin angesprochen und sie hat uns erzählt, dass sie alle zwei Jahre wieder einen Antrag stellen müssen. Ihr Beet war so fruchtbar, dass sie uns gleich eine ganze Ladung von Thai-Basil geschenkt hat aus dem wir heute Abend noch ein Pesto zaubern werden.

Unsere Gärtnerin

Auf dem Rückweg haben wir dann noch den Bukit Timah, den Dary Farm und den Riffle Rang Natur Park Mountain Bike Trail mitgenommen, ganz schön anspruchsvoll mit Wurzelwerk, Felsen und Treppen. Hat mal wieder wahnsinnig Spaß gemacht, wir haben zwar geschwitzt wie die Wilden und doch sind wir immer wieder erstaunt, dass wir noch trailen können.

Auch das ist Singapur, Dary Farm Trail

Wenn es interessiert, das ist unsere Tour

MacRitchie Nature Trail

Heute waren wir mal nicht mit dem Fahrrad sondern zu Fuß unterwegs, denn hier am MayRitchie Reservoir ist das radeln verboten. Wir machten uns extra früh um 7 Uhr auf den Weg, damit wir die etwas kühleren Temperaturen ausnutzen konnten, echt mal richtig schön, durch den Regenwald zu wandern.

wunderschöne Morgenstimmung

Entlang dem Reservoir durch den Windsor Nature Park erklommen wir den Tree Top Walk, das ist vielleicht eine der schönsten Aussichten auf eine Grünfläche in Singapur. Die ca. 250 m lange freistehende Hängebrücke bietet einen unglaublichen Blick über den tropischen Regenwald und die vielen riesig hohen Bäume. Begleitet von Eichhörnchen, Echsen und massenweise Joggern genossen wir unsere Tour durch dieses 20 km lange Netz von Wegen und Stegen, das sich durch einen über 2000 Hektar großen Wald um den MacRitchie Stausee schlängelt.

Die Hängebrücke

Nach fünf Stunden, einem ausgiebigen Einkehrschwung und natürlich langen Gesprächen mit den Einheimischen waren wir wieder daheim. Wir sind auch nur 14,4 km gewandert, doch bei ca. 30 °C und 98 % Luftfeuchtigkeit ist das doch für uns “Ältere Leute” auch nicht ganz schlecht und wir sind jedesmal erstaunt, wie fit wir doch sind.

Wenn es euch interessiert, hier ein Link zu unserer Tour.

Coast to Coast Trail Teil 1

Jetzt sind wir schon drei Wochen in Singapur, sind bereits viel geradelt und haben auch schon viel angeschaut und gesehen. Der Coast to Coast Trail, der vom Osten in den Westen Singapurs geht, steht noch auf unserer To do Liste. Wir haben immer wieder diese Schilder gefunden, doch dann den Weg auch gleich wieder verloren. Jetzt haben wir uns die Route heruntergeladen und nachdem wir so ca. in der Mitte von Singapur wohnen, haben wir den Trail in zwei Teile aufgeteilt.

Eine dieser Säulen

Zum Auftakt war es ganz schön schwierig, denn genau dort wo unser Track verlief, war eine riesige Baustelle, so dass wir ständig ausweichen und Umwege fahren mussten. Doch bei dieser Gelegenheit haben wir auch wieder wunderschöne buddhistische Tempel, die Tian Gong Tan Tempel, entdeckt. Wie wir erfahren haben, wurden diese Tempel vor ca. 40 Jahren in einen anderen Teil der Stadt versetzt, um dem Wohnungsbau Platz zu machen. Die Steinskulpturen und Säulen in den Tempeln sind so filigran gefertigt und die meisten sind in China oder in Taiwan gefertigt worden.

Als wir dann auch endlich auf das PCN (Park Connector Netzwerk) gestoßen sind, fuhren wir wieder durch super schön angelegte Parkanlagen und entlang einem Fluss, dem Sungei Punggol der später in einen Kanal, den Punggol Waterway führt. Wenn Neill es nicht nachgelesen hätte, würde ich immer noch glauben, dass dies ein natürlicher Flussarm wäre, an den die Hochhäuser gebaut wurden. Wieder einmal sind wir überrascht, wie die Städteplanung hier funktioniert und wie sich das Zusammenspiel von Natur, Technik und Wohnungsbau auswirkt.

Unser Endpunkt war dann der Coney Island Park, diese Insel ist ebenfalls ein Nationalpark, in dem die Wege, Bäume und einfach alles super gepflegt ist.

Nach einer Stärkung machten wir uns auf den Heimweg und unsere Tour war dann auch fast 50 km lang und bei ca 95 % Luftfeuchtigkeit auch ein wenig Schweiß treibend. Den zweiten Teil, wollen wir dann nächste Woche in Angriff nehmen.