Als ich aufwachte, regnet es, schade dachte ich was trockenes Wetter doch ausmacht, man steht lieber auf, zieht sich an und startet in den Tag, scheinbar bin ich wieder eingeschlafen, denn als der Wecker klingelte regnete es nicht mehr. Also aufstehen, frühstücken und zur Insel Rum segeln.
Alles klappte wirklich tadellos, wir setzten das Jip und nach kurzer Zeit wechselten wir auf das Genoa, dieses mal versuchte ich mich beim einholen und es klappte echt super. Neill kann eben doch viel besser in den Wind fahren als ich. Kurz bevor wir da waren holte ich das Genoa ein und wir fuhren dann, auf den zweiten Versuch, denn unser Motor wollte nicht gleich starten, nach Loch Skresort zum ankern.
Ich hatte solche Lust auf etwas Süßes, dass ich mich mit einem Kuchen versuchte, versuchte deshalb, da ich keine Waage und kein Rezept an Bord hab, spannend !!
Auf der Insel Rum gibt es ein Schloss, dass wir uns anschauen wollten, denn die Besitzer hatten es verlassen, ohne etwas mitzunehmen und so ist es noch unverändert. Wir machten an der Infotafel halt um uns einen Überblick über die kleine Insel Rum zu verschaffen, die witzigerweise immer einen Wolkenhut auf ihrem höchsten Berg trägt und somit irgendwie ihr eigenes Wetter hat. Wir tranken einen Kaffee im Ortscafe und Neill kam gleich mit der Bedienung ins Gespräch.
Wir machten einen Spaziergang entlang dem markierten Weg, an verschiedenen Croften (das sind Kleinstlandwirtschaften, die sich oft eigenständig versorgen) vorbei. Auf dem engen Weg trafen wir die Eigentümer und sie erzählten uns dass sie vor 2012 hier dieses Land gekauft haben und sich als Aussteiger selbst versorgen. Wen es interessiert, kann auf deren Homepage http://croft3.co.uk nachlesen was sie so machen. Sie haben Solarpanelen und einen Windgenerator mit denen erzeugen sie ihren Strom; Elektrogeräte gibt es bei Ihnen aber keine, doch es gibt Internet. Wir hatten schon Richtfunkantennen gesehen und sie erzählten uns, dass der Internetbetreiber Ian heißt und ganz in der Nähe wohnt.
Wir gingen weiter und natürlich besuchten wir Ian von Hep-Net um ein bisschen zu fachsimpeln, nach sehr informativen Gesprächen gingˋs für uns weiter, denn ich wollte unbedingt noch auf einen kleinen Gipfel, der einen wunderschönen Ausblick versprach. Nach 2,5 km und mindestens 200 Höhenmetern hatten wir Gipfel bzw. das Ende des befestigten Weges erreicht.
Von oben zog der Nebel runter und wir machten uns auf den Rückweg, das bedeutet für mich ins Dingi sitzen und mich zum Boot zurück paddeln lassen.
Jetzt den Kuchen probieren!!! Er war gar nicht schlecht, aber wie heißt es so schön, Hunger ist der beste Koch.
Und wieder ist ein ereignisreicher, spannender Tag vergangen mit unbeschreiblichen Bildern, Momenten und neuen Menschen. Ich denke mir, eigentlich müsste ich einen Film drehen, um euch dieses Land zu zeigen mit all seinen Kontrasten und Unterschieden, einfach toll.
Ja und morgen gehtˋs nach Loch Nevis.