Von Insel zu Insel

Nachdem wir die Magnetic Insel und Great Palm Insel besucht hatten haben wir auf der Orpheus Insel, bei der Orpheus Island Research Station eine wahnsinnig interessante Führung mitgemacht. Genialer weise hatten unsere Freunde Sally und Neville eine Führung organisiert, bei der wir unglaublich viel über Korallen, ihre Schädlinge und ihren Lebensraum erfahren haben. Ich hatte echt keine Ahnung, dass Korallen so empfindlich sind und schon bei zwei Grad veränderter Wassertemperatur Stress bekommen. Wir verließen Orpheus Insel um durch den Hinchinbrook Kanal zu segeln und dem Meer etwas zu entfliehen.

Steg bei Lucinda

Es ging entlang dem endlos zu scheinenden Förderband (es ist der längste Steg in der südlichen Hemisphäre), wo die Schiffe ihre Ladung (Rohzucker) aufnehmen, um nicht nach Lucinda, so heißt der Ort, kommen zu müssen. Hinter Lucinda öffnet sich ein breiter Fluss, der eher an ein Fjord in Skandinavien erinnert als an einen tropischen Regenwald; richtige Berge zogen sich entland des Flusses und dahinter wieder Berge, wirklich unglaublich schön.

Hinchinbrook Kanal

Wir ankerten unter Segel und verbrachten die Nacht hinter einer kleinen Insel im nirgendwo, als wir zu unserer Freude feststellten, das wir hier einen Empfang von 4 G haben wurde der nächste Tag zum Bürotag erklärt und alles anstehende online erledigt.

Gayundah Creek

Mangels Wind war die nächste Etappe, mit nur acht Seemeilen, ziemlich kurz und wir ankerten im Gayundah Creek. Wir hatten diesen mystischen Platz umringt von Bergen, ganz für uns alleine, doch da die Sandfliegen uns fast gefressen haben, verbrachten wir die meiste Zeit drinnen bei geschlossenen Fenstern. Obwohl wir in einer Tiefe von sechs Metern geankert haben, und wir wussten, dass es die Ebbe nur zwei Meter weniger ist, ist es doch ein komisches Gefühl, wenn ca. fünf Meter hinterm Boot die Vögel im Matsch rumlaufen und was noch erschwerend dazu kommt: “Wir jetzt im KROKODIL Gebiet angekommen.” Ein Segler vom Nachbarboot hat uns gesagt, man sieht die Krokodile zwar nicht, doch sie sind da.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zur sagenumwobenen Insel Dunk!! Wie wir schon vor Wochen gehört hatten, soll es eine wunderschöne Insel mit einer genialen Wanderung, einem Cafe und, was für uns Segler glaube ich das mega geilste ist, es soll hier kostenlose warmen Duschen geben !!!!

Wir machten uns auf dem Weg, bepackt mit Duschzeug, Handtücher usw. und erkundeten erstmal die Wanderung. Auf dem Gipfel war noch ein Überbleibsel der Radaranlage vom zweiten Weltkrieg zu erkennen und ein berauschender Blick belohnte uns für den Aufstieg.

Wir umrundeten die Insel und waren begeistert, mit wie viel Aufwand der Weg angelegt war, Stufen in den Berg geschlagen und Felsenformationen mit integriert. Fast hätte ich vor lauter Begeisterung eine sonnenbadende Schlange übersehen, aber zum Glück nur fast. Zurück beim Cafe, inspizierte ich die Duschen und ich konnte es kaum fassen, riesige Duschen mit endlos warmen Wasser. Wir haben das gleich gnadenlos ausgenutzt und auch noch unsere Klamotten gewaschen, was für ein erfolgreicher Tag. Abends gings dann weiter in Richtung Cairns, wir wussten ja schon, dass der Wind eine Pause einlegt und ich wundere mich immer noch, wie Neill bei drei Knoten Wind unsere Artemis zum Segeln bringt, doch er hat es geschafft und nach fast 70 Seemeilen haben wir bei der Fitzroy Insel eine freie Boye gefunden und die letzten 20 Seemeilen nach Cairns für den 15. August aufgespart.

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