Am Montag den 27.09.2021 um 8 Uhr haben wir Huahine verlassen. Ein tränenreicher Abschied von Elisabeth und Wim (SY Bengt), denn unsere Reise geht jetzt in verschiedene Richtungen, bei ihnen nach Chile und bei uns nach Australien. Daniel (SY Ellin) werden wir irgendwann in Australien oder Neuseeland wieder treffen, gesetz den Fall, dass er Französisch Polynesien jemals verlässt 🤣🤣. Wir setzten die Segel und segelten mit Hauptsegel und Genoa in Richtung Raiatea, als wir dort vorbei waren, wurden die beiden Vorsegel ausgepolt. Es sieht aus wie ein Schmetterling und ist genial zum Downwind segeln. Laut Wetterbericht soll die nächsten Wochen konstant Ostwind sein 😲🤣 lassen wir uns überraschen 🤗🤗.
Am ersten Tag kamen wir super voran mit 118 Seemeilen in die richtige Richtung 👍und am zweiten lief es genau so gut. Die einzige Insel, die im Weg ist, war Maupihaa und die zog uns magisch an. Doch mein Kapitän manövrierte uns perfekt drumherum und jetzt gibt es die nächsten 500 Meilen kein Hindernis mehr auf unserer Route, dem wir ausweichen müssen. Davo, unser dritter Mann, macht wieder das Wetter Routing für uns und so können wir uns beruhigt zurück legen und uns auf seine Informationen verlassen 👍. Schön zu wissen, dass er immer ein Auge auf uns und das Wetter hat 😘. Unsere Bananen, von denen wir gleich Stauden weiße eingekauft haben, fangen langsam an reif zu werden und so wie es aussieht, nicht alle auf einmal 👍👍(hoffentlich 🙈).
So verliefen unsere ersten Tage völlig ruhig und entspannt. Unsere Windvane Chiara segelte uns durch den Ozean ⛵. Neill passte die Kursänderungen den Wind Verhältnissen an und nach fünf Tagen, am 1.10., wechselten wir die Segel zurück zum Hauptsegel und Jib. Der Wind war konstant stark, doch in der Nacht musste ich Neill wecken, eine Squall mit Windstärken von 30 Knoten und mehr schüttelte uns durch und auch Chiara brauchte Hilfe😲😲. Da der Wind immer noch sehr kräftig war, entschieden wir uns, die Flagge an unserer Windvane zu wechseln. Ich machte mich ans Werk, während Neill steuerte. Als ich fertig war, kontrollierte ich alles und entdeckte mit Entsetzen😱😱, dass an Chiara eine Schraube abgebrochen war und eine Strebe, die mit dem Boot verbunden ist ins Wasser hängt. Lautstark schrie ich: “Scheiße” und Neill fragte mich was passiert sei. Ich versuchte es zu erklären und gemeinsam überlegten wir, was wir machen können. Provisorisch fixierten wir die Strebe mit einem Seil, doch eine vernünftige Lösung war das nicht und auf keinen Fall konnten wir Chiara mehr benutzen. Daraufhin mussten wir selber steuern und dass für die nächsten 2500 Seemeilen 😲😲 unmöglich. Neill hatte sich vor Reisebeginn intensiv mit der Routenplanung beschäftigt und wusste, dass wir in der Nähe von Pamerston Reef (nur 35 Seemeilen entfernt) waren.
Dann startete der Notruf! 😲 Ich übernahm das Ruder und Neill betätigte die SOS Taste an unserem Garmin und 10 Minuten später hatten wir schon Kontakt mit den Neuseeländischen Behörden.👍 Neill schilderte unsere Situation und fragte um Genehmigung um in Pamerston eine Boje zu benutzen und eine Reparatur vorzunehmen, denn dort hinter dem Riff wären wir vom zwei Meter hohen Swell geschützt. Nach zwei einhalb Stunden hatten wir die Genehmigung 🙏🙏, Gott sei Dank. Die Polizei Station meldete sich bei uns über Funk und meinte, dass wir dort bei den Bojen in 20 Meter Tiefe ankern können 🙈😲. Unmöglich denn wir haben nur 45 Meter Ankerkette 😳😵, daraufhin meinte Eduard, der Polizist, dass die Bojen seit geraumer Zeit nicht mehr gewartet wurden und wir auf eigene Gefahr festmachen können. Nach vier Versuchen bei 25 Knoten gegen den Wind waren wir endlich um 16.30 Uhr fest und fix und alle 😩. Eduard wollte wissen, was den kaputt wäre und wie wir es reparieren wollten. Neill erklärte es ihm und versprach ihn auf dem laufenden zu halten. Wir vereinbarten über Funk in Kontakt zu bleiben. Jetzt begutachten wir den Ausmaß des Schadens und überlegten uns, unsere Vorgehensweise.
Wir hatten einen Schlachtplan und am nächsten Morgen machten wir uns an die Arbeit🤔. In der Nacht war wohl ein Sturm über das Riff gezogen und Eduard wollte sich erkundigen ob es uns gut geht, doch wir konnten am Funkgerät nur Rauschen hören. Doch die Boje war fest und wir konnten uns ausgeschlafen ans Werk machen. Zum Glück stand noch ungefähr zwei Millimeter von der abgebrochenen Schraube raus, so dass wir die Strebe richtig positionieren konnten danach alles super fest mit Dyneema Leinen fixiert und so sollte es wieder funktionstüchtig sein 🙏🙏.
Da wir die letzten zwei mal beim Motor starten ein kleines Problem hatten 🙈😩, versuchten wir das auch noch gleich zu beheben. Neill fand ein loses Erdungskabel am Motor und vorsorglich legten wir noch eine zweite Leitung 👍. Nachdem wir, hoffentlich, alle Reparaturen erfolgreich durchgeführt hatten, gefüllte Wassertanks hatten und frisch geduscht waren verließen wir um 17.15 Uhr, also nach etwas mehr als 24 Stunden 👌👌 Pamerston. Wir bedankten uns bei allen, die es uns ermöglicht hatten hier unsere Reparatur durchzuführen, trotz Covid. 🙏🙏🙏
Mit fünf Knoten segelten wir dahin und ich kann euch sagen, dass ich so unglaublich froh war, dass wir unsere Windvane wieder benutzen konnten 👍👍. Ich hatte richtig Muskelkater vom steuern und das schon nach drei Stunden 🙈 und am Dienstag haben wir einen “Ruhetag” gemacht, nur gelesen, gespielt und gefaulenzt 😁 jetzt konnten wir ja wieder, da Chiara für uns steuerte. Doch wie es zu erwarten war, macht der Wind mal wieder Pause.
Unsere Bananen sind jetzt doch alle zusammen reif 😵 also dann machen wir eben Chutney, Marmelade und natürlich Bananenbrot 👍. Nach vier Stunden schälen, schnippeln und kochen hatten wir ca. 1,5 kg Chutney (wir haben noch Wassermelonen und Äpfel dazugeben), 1 kg Marmelade und ein Bananenbrot. Jetzt kann nichts mehr verschimmeln und wir müssen nur alles aufessen bevor wir in Australien sind. Aber das ist wahrscheinlich das kleinste Problem 🤣🤣 denn seit zwei Tagen ist der Wind deutlich schwächer geworden und wir machen nur so ca. drei Knoten. Doch wir beklagen uns nicht, wir bewegen uns immer noch in die richtige Richtung und gestern haben wir auch irgend etwas im Wasser gesehen. Wir wissen nicht, ob es ein Wal, ein Hai oder ein Delphin war, wir haben nur etwas graues ca. fünf Meter langes an unserer Artemis vorbei schwimmen sehen 😉.
Nachdem wir die letzten drei Tage nur rumgedriftet sind hat in der Nacht um 2.30 Uhr der Wind etwas zugenommen und wir sind doch sage und schreibe 43 Seemeilen gesegelt bevor wir wieder Flaute hatten 😵😩. Schauen wir wie lange wir noch bis Australien brauchen 😳😳.
Fortsetzung folgt 🙈🤣🤣