Jetzt sind wir seit 5 Wochen in Singapur, wir sind mehr als 700 km geradelt und haben wirklich ganz ganz viel angeschaut und doch gibt es immer noch jede Menge, was wir nicht gesehen haben.
Es fühlt sich immer noch wie ein Traum an, dass wir die Möglichkeit hatten, diese Zeit bei Christin und Michael in Singapur zu wohnen, tausend Dank an die Beiden.
Für mich ist Singapur immer noch unglaublich, so kontrastreich, grün, voll absolut genialen Hochhäusern, Kirchen, Tempeln, Technologie und und….
Ich glaube, dass wir auf unserer Reise keine Stadt gesehen haben, die so viele Parks, Grünanlagen, Regenwälder oder Rasenflächen hat wie Singapur. Fast jedes Gebäude hat seinen Garten mit Bäumen, die “Balkonblumen” sind meistens grüne Kletterpflanzen, damit die Sonnenstrahlen nicht direkt auf die Wände treffen und somit für eine geringere Temperatur in den Häusern sorgen.
Erstaunlicherweise gibt es hier wirklich in der Stadt auch fantastische Mountainbike Trails, die echt anspruchsvoll sind.
Singapur hat auch sehr viele Tempel zu bieten, ob buddhistische, chinesische oder indische Tempel, ehrlich gesagt, fällt es mir oft schwer den Unterschied zwischen taoistischen und buddhistischen Tempeln zu erkennen aber ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie alle extrem schön, gut erhalten und gepflegt sind.
Die “Garden by the Bay” sind atemberaubend mit ihren Springbrunnen, künstlich angelegten Teichen und Wasserläufen sowie den “Supertrees”, die Abends beleuchtet und mit Musikshows präsentiert werden. Die meisten Außenanlagen kann man kostenlos anschauen und genießen, nur für die großen Gewächshäuser, den Claud Forest und spezielle Attraktionen muss man Eintritt bezahlen.
Auf jeden Fall, bin ich mir auch absolut sicher, dass ich noch in keinem Land bzw. deutscher Stadt so viele deutsche Autos gesehen habe, wie hier, denn hier wimmelt es von Audis, Mercedes, Porsches, VWs und Fords. Natürlich, aber auch Rolls Royce, Ferrari und Lamborghini dürfen nicht fehlen. Ganz zu schweigen, dass es keine Autos gibt, die älter als 10 Jahre sind, denn in Singapur muss ein Auto nach 10 Jahren abgemeldet werden. Abgesehen von Oldtimern, die älter als 35 Jahre alt sein müssen und diese dürfen dann nur maximal 45 Tage pro Jahr gefahren werden. Jeder Autofahrer in Singapur muss ein „Certificate of Entitlement“ erwerben, um ein Auto zu besitzen. Der Stadtstaat verlangt die Zertifikate, um zu kontrollieren, wie viele Autos im Land fahren. Die Kosten können bei hoher Nachfrage in die Höhe schießen und betragen inzwischen rund 72.000 Euro.
Dafür sind die öffentlichen Verkehrsmittel unglaublich zuverlässig, pünktlich und günstig, so dass es hier wirklich viele Leute gibt, die kein Auto besitzen. Leider dürfen keine Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln befördert werden, was die Spaziergangs-Routen für Hunde sehr einschränkt.
Was für mich immer noch etwas befremdlich ist, wenn so viele Menschen mit Masken unterwegs sind, sogar wenn sie alleine im Auto sitzen oder joggen oder spazieren gehen oder Fahrrad fahren. In den öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich die Masken ja noch verstehen, da die Menschen einfach auf sehr engem Raum leben. Denn auf 728 Quadratkilometern leben hier ca. sechs Millionen Menschen. Im Vergleich: Hamburg hat 755 Quadratkilometer Fläche und dort leben 1,2 Millionen Leute, also gerade mal ⅕ der Menschen.
Wir hatten sogar die Möglichkeit, hier in Singapur zu segeln!! Zwar konnten wir nicht unsere Artemis in den Hafen bekommen, doch die “Singapur Sailing Federation” bietet die Möglichkeit, auf einem ihrer sechs Segelboote hier für 40 Minuten kostenlos mitzusegeln. Als wir gefragt haben, ob wir uns für ein Bild ans Steuerrad stellen dürfen, wurden wir gefragt, ob wir im Urlaub hier sind. Dann hat Neill von unserer Reise mit dem Boot erzählt und schon durfte er das Boot segeln. Er hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd, denn in Singapur Harbour zu segeln, war auch auf seiner “To do Liste” gestanden.
Am Ende unserer Ferien konnten wir am 9. August noch den 59. Nationalfeiertag von Singapur gemeinsam mit Christin, Schireen und ihren Familien sowie Freunden feiern. Auf einer großen Leinwand konnten wir die Militärparaden, die fantastischen Darbietungen und zum Schluss noch ein atemberaubendes Feuerwerk genießen. Fürs leibliche Wohl wurde gegrillt und alle hatten, natürlich in den Farben Singapurs – nämlich weiß und rot – , Salate, Würste, Desserts und vieles, vieles mehr vorbereitet. Was für ein wunderschöner Abschluss unserer Ferien in Singapur.
Wir haben hier in Singapur auch wieder sehr sehr viele freundliche, hilfsbereite und großzügige Menschen kennengelernt und wieder neue Freunde gewonnen. Wenn wir den Namen Singapur hören, werden wir für den Rest unseres Lebens an einen fantastischen wahnsinnig grünen Stadtstaat mit sehr lieben Menschen erinnert werden.