Es ist echt kaum zu glauben, dass wir schon drei Wochen hier sind und bereits 500 Seemeilen gesegelt sind. In unserer tollen Ngiar Beach hat auch ein französisches Boot geankert und seit ewiger Zeit haben wir mal wieder “europäische Segler” getroffen. Wir wurden zum Sundowner eingeladen und haben eine Flasche Wein und Pizza mitgebracht, es wurde ein super lustiger Abend mit Virginie, Patrick und ihrem Sohn Hippolyte. Am nächsten Morgen legten beide Boote ab und wir hoffen Sie in Sorong oder in Raja Ampat wieder zu treffen.
Hier in Indonesien gibt es eher leichte Winde, so dass wir wieder mit unserem Parasailor unterwegs sind. Manchmal ist es unvorstellbar, mit so wenig Wind überhaupt segeln zu können, unsere Windsteuerung (Chiara) spürt den Wind jedenfalls nicht und verweigert ihren Dienst. So steuern wir oft selber oder benützen unseren Autopilot (Steven), was den Nachteil hat, das er eben Elektrizität braucht.
Während meiner Nachtschicht mitten im Nirgendwo, hatte ich plötzlich Internet und zwar soviel, dass ich mit meinem Sohn Michael problemlos telefonieren konnte. Die Seekarten hier sind ungenau und oft falsch und so hat Neill in seiner Schicht Satellitenbilder heruntergeladen, damit wir nicht ganz im Blindflug unterwegs sind. Als der Wind dann aufgehört hat, haben wir mal kurz eine “Internet Pause” eingelegt und für drei Stunden in Pulau Gorong geankert, dann ging’s weiter nach Fakfak. Der Ort hier heißt wirklich so und ist laut Internet bekannt für seinen Muskatnuss Anbau.
Wir haben erstmal einen Landspaziergang gemacht, wir sind hier wirklich ein außergewöhnliches Ereignis, denn jeder will ein Foto mit uns haben. Im ersten Ort, wurden wir zu einer ehemaligen Lehrerin geführt, denn Imelda konnte Englisch und sie übersetzte den ca. 20 Kindern, das wir mit einem Boot von Schottland hierher gesegelt sind.
Am nächsten Tag stand Fakfak auf dem Plan, wir wollten mit dem Taxi bzw. Kleinbus dahin und als wir in Uni Pokpok mit unserem Dinghy ankamen, liefen die Kinder uns schon im Wasser entgegen. Einer machte das Dinghy an der Boje fest und als wir an Land fragten, ob es in Ordnung wäre grinste uns der Mann an und meinte: OK. Nach wieder gefühlt zwanzig Fotos mit allen Kindern und Omas, zeigten uns die Leute, wo wir den Bus anhalten konnten. Der Busfahrer kam und los ging’s, erst wollte er keine anderen Fahrgäste mitnehmen, doch wir meinten, dass wäre schon ok und so füllte sich der Kleinbus mit 10 weiteren Leuten.
In Fakfak war eine Veranstaltung im Gange und wir wussten nicht genau was da los war, deshalb sind wir näher ran und haben festgestellt, dass es sich um einen Tanzwettbewerb handelte. Die Musik war gut und als dann ein Twist kam, hab ich natürlich auch zu tanzen angefangen und eine andere Frau hat mich bei der Hand genommen und gemeinsam haben wir dann getwistet, so witzig.
Wir haben den Markt durchstöbert und wieder Obst und Gemüse gefunden, die wir nicht kannten. Auf unserem Rückweg haben wir nochmal beim Fest vorbeigeschaut und die Damen haben gemeint, dass wir zu spät dran wären, den die Tänze seien schon vorbei. Wir beruhigten die Mädels und Neill zeigte ein Video von meiner Tanzeinlage und so kamen wir mit den Frauen ins Gespräch. Sie erzählten uns, dass hier der Jahrestag des Gesundheitsministeriums gefeiert wurde. Wir wurden zum Mittagessen eingeladen und als wir gefragt wurden, ob wir auch “Durian” probiert hatten, wussten wir nicht was sie meinten. Durian auch Stachelfrucht genannt, ist eine Spezialität von der Insel Papua und sofort wurde ein junger Mann losgeschickt um die Frucht zu kaufen, damit wir sie probieren konnten. Sie schmeckt ziemlich intensiv, süß und ist ziemlich fett. Interessant, doch zu unserer Lieblings frucht wird sie nicht werden. Später luden wir die Damen für den nächsten Tag auf unser Boot ein.
Nach einigen WhatsApp Botschaften war dann klar, dass Dewi, so der Name unserer neuen Bekannte, mit ihrem Mann Ben und ihren Kindern kommt. Neill holte die vier ab und wir konnten ihnen unser Boot zeigen und gemeinsam Kaffee und Kuchen genießen. Ihre Tochter Ariel studiert Bauingenieur, sie spricht super Englisch und es war für uns echt erstaunlich, dass wir die Ersten waren, an denen Sie ihre Sprachkenntnisse ausprobieren konnte. Leider war ihr Sohn Ken seekrank und so mussten wir schnell Adieu sagen.