Als wir im Dezember Stefano schrieben, dass wir in Panama sind und wann sie uns denn jetzt besuchen kommen. Bekamen wir sehr schnell als Antwort, dass die beiden spätestens Mitte Januar hier sein könnten und so war innerhalb von vier Wochen der geplante Besuch gebucht.
Wir haben uns vorher ein bisschen umgeschaut und die Inselwelt Las Perlas abgeklappert, um unserem angehenden El Capitano möglichst viele verschiedene Segel Reviere präsentieren zu können und gleichzeitig auch einen abwechslungsreichen Urlaub zu bekommen.
Am 11.1. durften wir dann unsere “neue Crew” in Empfang nehmen; wir holten die beiden im Hotel ab und gingen erst ein bisschen auf Sightseeing Tour durch Panama City zum Fisch – und Gemüse Markt; riesige Wolkenkratzer und einen kurzen Ausflug ins Shoppingcenter, damit wir für die nächsten zwei Wochen möglichst alles an Bord haben. Am Rückweg aus der Stadt noch die Koffer im Hotel abgeholt und dann mit dem Dinghy zu unserer Artemis; wenn an diesem Tag das Meer nicht so viel Rock and Roll getanzt hätte, wären wir alle auf einmal gefahren aber bei so starker Swell musste Neill zweimal fahren. Aber nachdem alle an Bord waren, entschlossen wir uns ziemlich zügig Las Brisas zu verlassen und die erste Nacht zum Segeln zu nutzen; wir hatten guten Wind und erreichten um 2 Uhr nachts unseren ersten Ankerplatz auf der Insel Pedro Gonzalez. Erst jetzt wollten Caro und Stefano ins Boot runter zum schlafen gehen; am Vormittag sprangen wir ins kühle Nass und Caro machte gleich Bekanntschaft mit einer Qualle – das Wasser hier ist sehr sandig und grün, so dass wir dieses Mistvieh leider nicht vorher bemerkt haben. Doch Caro nahm es total gelassen und meinte nur nächstes Mal machen wir es wie sonst immer, dass Stefano zuerst ins Wasser geht und nachschaut. Wir segelten weiter zur Insel Bayoneta, wo es die Möglichkeit gibt, bei Hochwasser zwischen den Inseln durchzusegeln und bei Niedrigwasser kann man zu Fuß durchlaufen. Auch dass war für die Zwei Neuland, denn bisher hatten die erfahrenen Wassersportler nichts mit Gezeiten zu tun und hier in Panama liegen die Unterschiede bei bis zu 5 Metern. Also ging Caro und ich Muscheln suchen und Insel erkunden und Stefano machte sich mit Neill daran, die Koordinaten für die Durchfahrt zu sammeln; anschließend gönnten wir uns einen ausgiebigen Schwimmgang um Sauber – na ja eher gesalzen und gesandet wieder an Bord zu gehen und auf die nächste Hochwasser Zeit zu warten um die schmale Passage zu durchqueren. Ich glaub für die beiden war es ein sehr interessantes Erlebnis und für Stefano, der die gesamte Planung übernommen hatte war der Nervenkitzel fast spürbar.
Die nächsten Tage verbrachten wir an einsamen Stränden mit Muscheln sammeln und schwimmen, denn hier war es auch für Caro möglich im klaren Wasser zu faulenzen. Einen Tag verbrachten wir auf der Insel Viveros einer zauberhaften Insel, die nach dem Vorbild Contadora angelegt wurde, um vielen Menschen die Möglichkeit zu geben hier Grundstücke zu erwerben und Häuser – eher Villen – zu bauen. Doch leider standen auf dem ganzen Weg vom Hafen zum Beachclub Balu nur fünf oder sechs Häuser, aber die waren echt klasse. Wir waren schon an meinem Geburtstag hier im Balu und konnten den Farinas einen Tag vollen Hotel Urlaub ermöglichen. Wir durften den Pool, die Duschen, die Beachbar wirklich alles nutzen ohne dass wir extra dafür bezahlen mussten – WOW!! Natürlich haben wir etwas gegessen und getrunken aber das war völlig ausreichend – stell dir das mal in einem Urlaubsort im Mittelmeer oder in Ägypten vor, du bist kein Hotelgast und darfst trotzdem die ganzen Bereiche benützen. Am Abend machten wir uns wieder auf den Weg “nach Hause” zu unserer Artemis. Wir segelten jeden Tag ein Stück mal mehr oder weniger um dann auch den für uns am weitesten entfernten Insel Canas anzukommen; letztes Mal gab es hier einen Wasserfall ganz nah am Ankerplatz, doch leider waren die Wochen vorher zu trocken und somit gab es auch keine Möglichkeit, den Beiden eine tägliche Frischwasser Dusche zu spendieren. Als wir am Anker lagen, wollten wir uns gleich noch um meinen 1. Selbst gefangen Fisch kümmern, als Stefano auf die Idee kam, den Schwanz des Fisches als Köder zu verwenden und es doch gleich nochmal mit dem Anglerglück zu versuchen. Kaum war der Köder fertig und ich hatte die Angel in der Hand fragte mich Stefano, ob sich schon was tut und ich hatte echt das Gefühl, dass wirklich jemand oder etwas am Köder rumnagt; Nach weniger als 5 Minuten hatte ich nochmal – unter sehr sehr fachlicher Aufsicht – meinen zweiten Fisch gefangen. Ich war so dankbar, dass Caro und Stefano mir ganz genau gezeigt haben, wie das mit dem Töten, Ausnehmen, Schuppen und eben alles geht, dass ich mir ganz fest vorgenommen habe, weiterhin, das Glück als Anglerin zu versuchen.
Doch am nächsten Tag ging es den Fluss hinauf und dort wussten wir, dass es Wasserstufen gibt, die den “Frischwasser” führenden Fluss vom Salzwasser trennen; hier wollten wir ein bisschen planschen. Der breite Fluss wurde immer enger und seichter, bis wir ankamen, war bereits das halbe Dorf da, um Wasser zu holen, Wäsche zu waschen, zu baden (selbstverständlich in den Kleidern, denn dann sind die auch schon sauber) Holzlatten aus dem Urwald zu schlagen und auch auf der Jagd waren ein paar Männer, denn sie hatten doch tatsächlich einen Leguan erbeutet voll cool.
Doch bevor der Wasserstand zu niedrig wurde, brachten sie alles zu den Booten und weg waren sie. Wir konnten uns noch ein bisschen Zeit lassen, denn nur wir vier im Dinghy waren nicht so schwer und so genossen wir doch noch ein bisschen “ungestörte” Urwaldromantik und dann paddelten wir gemütlich zum Hauptstrom zurück um anschließend in der Stadt La Ensalada noch ein paar Früchte einzukaufen. Wir bekamen dann auch 1 Kokosnuss, 1 Papaya und bestimmt 20 Limetten direkt vom Baum, denn Caro begleitete die Einheimische und obwohl ihr Spanisch nicht so gut war, hatten wir dass Gefühl dass die beiden sich hervorragend verständigen konnten – Italienisch und Spanisch eben. Und so machten wir uns dann langsam wieder auf den Rückweg nach Panama, da die zwei uns ja leider nicht bis nach Ecuador begleiten wollten; wir bzw. Farinas verbrachten den Nachmittag auf der Insel Pacheca und wir blieben an Bord, da Neill über Bauchschmerzen klagte und wir wollten doch über Nacht zurück nach Panama segeln. Als die beiden dann da waren, wurden Neills Bauchkrämpfe immer schlimmer und Stefano meinte, dann bleiben wir diese Nacht eben noch hier und segeln erst morgen, aber ich sagte Nein Nein das machen wir bzw. das kannst du schon. Neill war wirklich fast außer Gefecht doch um 23.30 Uhr konnte er uns beim deankern helfen und legte sich anschließend wieder hin. Stefano hatte die Planung bereits im Vorfeld gemacht und so kamen wir sehr sehr flott mit fast 7 Knoten voran; eigentlich hätte ich die erste Schicht gehabt, doch Stefano blieb mit im Cockpit und wir haben uns wirklich prächtig unterhalten; haben falls es notwendig war Wenden durchgeführt und Caro mussten wir auch nicht extra wecken – ohne Anzugeben, glaub ich wir waren ganz gut. Gegen 5 Uhr morgens verließ uns leider der Wind und so mussten wir die letzten 14 Nautikel Miles mit dem Motor zurück legen; Neill ging es besser und er meinte, den Autopiloten kann er auch beaufsichtigen und schickte uns zwei ins Bett. Gegen 7 Uhr morgens machten wir das Hauptsegel weg und fuhren in Las Brises ein und entdeckten unsere Freunde von Bengt sofort, die einen Tag vorher mit Motorproblemen zurück gekommen waren. Nach 14 Tagen zusammen auf unserer Artemis brachten wir Caro und Stefano zu ihrem Hotel und nach einem gemeinsamen Mittagessen mussten wir uns leider von ihnen verabschieden, denn Neill war jetzt auch reif fürs Bett. Ich kann nur hoffen, dass die beiden genau soviel Spaß mit uns hatten wie wir mit Ihnen; segeln, kochen, spielen, ratschen, schwimmen einfach alles. Danke für die schöne Zeit mit euch.
Cool ich kann dem fast nix hinzufügen, es fehlt nur noch contadora und der dramatische Abschied von unseren schönen Muschelsammlung 😂🤣😂
Na ja da muss ich halt doch noch ein paar Zeilen hinzufügen 😘👍super geschrieben
Really sounds like you had a super time together. It brought back memories of our time with you.