Eigentlich wollten wir heute nur Radeln gehen, nachdem wir gestern an einer Beachbar die Zusage bekommen haben, dass wir unsere Fahrradtaschen und das Dinghy mit Motor dort lassen können, haben wir uns eine Route zusammengestellt – da alle Radtouren im Internet auf der anderen Seite von Guadeloupe sind, mussten wir selber eine machen. Um 6 Uhr ging der Wecker und wir voll motiviert aus dem Bett Räder zum verladen vorbereitet, da stellten wir fest, dass Neill zwei Platten hat – okay macht nix, reparieren wir an Land, sobald wir draußen waren fing es zum regnen an; also doch gleich Platten repariert – wir fanden spitzige Dornen von unserer letzten Tour in Le Marin. Nachdem der Regen durch gezogen war machten wir uns auf den Weg, wir haben extra zwei Fahrten geplant, damit dass Dinghy nicht total überfüllt ist und wir leichter an Land kommen können. Kaum dass ich aus dem Boot springen konnte, erwischte uns eine Welle von hinten und setzte den Motor unter Wasser . Schei…. Aber wir sind ja positiv haben unsere Rahmen ins Trockene gebracht und auf ging es zur zweiten Runde; wir waren fast wieder zurück am Boot, da verweigerte der Motor seinen Dienst also paddeln aber ausgerechnet heute, haben wir die Ruder auf Artemis gelassen also dann mit den Händen und wir haben es geschafft. Motor vom Dinghy, die restlichen Dinge einpacken und wieder in Richtung Strand. Diesmal ging es besser – wir hatten ja auch keinen Motor drauf – und der Barmann Delton wartete auch schon auf uns, doch wir sagten ihm, dass wir bestimmt noch 30 Minuten brauchen bis wir fertig sind, da zeigte er Neill einen Platz, wo wir unsere Taschen hinlegen können und fuhr los. Langsam kehrte die normale Routine ein und als die Fahrräder Start klar waren, zogen wir uns um. Ich packte unsere Radlschuhe aus, als Neill meinte: ” das sind meine Turnschuhe und mit denen kann ich nicht radeln”. Lange Rede kurzer Sinn, er ist wieder zurück gerudert, hat seine Schuhe geholt und dann starteten wir um 8.40 Uhr und es ging Berg auf und steil Berg auf – meine Schaltung hat dann wieder mal zum streiken begonnen und Neill fuhr dann mit meinem Fahrrad um die Einstellungen selbst vorzunehmen, da ich auf seine Fragen in welche Richtung die Kette springt immer nur mit keine Ahnung geantwortet hab.
Wir wollten zum Vulkan und dort oben gibt es wohl einen See und auch warme Quellen; nach etwas mehr als 1000 Höhenmetern durch den Regenwald erreichten wir die Quellen und stellten fest, dass der weitere Weg – aufgrund des letzten Vulkanausbruches beschädigt und deshalb gesperrt ist. Gut dann ab in die warme Quelle aber ausgerechnet da fing es zu regnen an wie aus Eimern und mir wurde kalt; Neill setzte sich in die Wärme, doch als er ausstieg fing er auch an zu frieren. Eigentlich hatte ich mich total auf das Bad gefreut, denn auf dem Weg durch den Regenwald mit der wahnsinnig hohen Luftfeuchtigkeit waren wir wirklich durchgeschwitzt. Wir warteten bis der Regen nachließ, dann machten wir uns auf den Rückweg und ich kann euch sagen, es war eine geniale Abfahrt und zur Feier des Tages haben wir uns dann einen Mojito in der Strandbar gegönnt.
Doch wir mussten ja wieder zurück mit dem ganzen Zeug; erste Runde mit wenig Gepäck und rudern; alles ins trockene bringen und versuchen, den Motor wieder zu starten – Glück gehabt – zurück an Land die restlichen Farradteile einladen und wieder zurück. Am Rückweg hat es dann Gott sei Dank noch zum regnen angefangen und wir und unsere Räder wurden noch ein bisschen nass. Aber nachdem wir wieder alles getrocknet, verräumt, gewaschen und verstaut haben, können wir uns wieder über eine wunderschöne Radtour freuen. Es wäre ja auch zu einfach, wenn immer alles glatt laufen würde.