Darwin und “Umgebung”

Wahrscheinlich ist jetzt die letzte Gelegenheit, um etwas vom Landesinnern von Australien zu sehen. Also haben wir nicht lange gefackelt und uns ein Auto gemietet, übrigens zum ersten Mal auf unserer bisherigen Reise, und sind 500 km ins Landesinnere gefahren.

Als Neill unseren Mietwagen abholte, traf er ein Paar aus Queensland und die meinten, wenn wir schon bis nach Katherine zu den warmen Quellen wollen, dann sollen wir doch noch die 100 km weiter zu den Bitter Springs fahren, denn die seien super mega schön.

Kaum hatten wir Darwin verlassen sahen wir einen Radler, wahnsinnig oder bei 38 °C !! Ich sagte zu Neill, so verrückt kann nur ein Deutscher sein und wir fragten ihn und tatsächlich, Martin kommt aus Berlin und ist in Perth gestartet, weiter nach Darwin und jetzt auf dem Weg nach Alice Springs. Wir radeln ja auch gerne, doch könnten wir uns nicht motivieren, durch Australien zu radeln, da bevorzugen wir “Weicheier” schon das klimatisierte Auto. Außerdem gibt es wirklich nicht viel zu sehen, außer Termitenhügel, ein paar Bäume und Sträucher aber sonst nichts und das über tausende von Kilometern. Aber es soll jeder nach seiner Wahl glücklich sein.

Unseren ersten Stop legten wir in Pine Creek ein und die Bedienung empfahl uns die Edith Springs zu besuchen, das ist nur ein kleiner Umweg von ca. 50 km, wie die Australier sagen würden “nur ums Eck”. Also dann, nächster Halt Edith Springs und es war wunderbar, schwimmen ohne Angst haben zu müssen, dass ein Krokodil oder sonst ein anderes Tier dich fressen will, einfach himmlisch.

Soviel planschen macht natürlich hungrig und wir mussten ja noch nach einem Quartier in Katherine suchen, also nichts wie los. Glücklicherweise haben wir gleich eine Schlafkabine mit externer Dusche und WC gefunden und unser leibliches Wohl haben wir bei einem Spaziergang durch den Ort gestillt. Wir stellten fest, dass hier in allen Läden, wo es Alkohol zu kaufen gibt, ein Polizist steht und die Leute kontrolliert. Neugierig wie wir sind, haben wir den Polizisten gefragt, ob dies etwas an der Situation verändert habe. Er erklärte uns, dass sie alle Personen befragen und individuell entscheiden, ob die Person Alkohol bekommt oder nicht. In den drei Jahren wo er das jetzt macht, ist die häusliche Gewalt um 70 % zurück gegangen und das ist doch ein absolut wahnsinniges Ergebnis !!

Am nächsten Morgen ging es weiter zu den Bitter Springs und auf dem Weg sahen wir dann unsere ersten Rode Train, bzw. den ersten, den wir fotografieren konnten. Wir erfuhren, dass diese Giganten hier in den Northern Territory bis maximal 56,4 Metern lang werden können.

Neben dem Parkplatz haben wir dann auch noch Brolgas gefunden, das sind ziemlich seltene Vögel in Australien , die für ihren Paarungstanz bekannt sind. Wir hatten schon einmal das Glück diese in Viktoria zu sehen.

Road Train
Brolgas

Die Bitter Springs waren einfach himmlisch, kristallklares Wasser mit einer Temperatur von ca. 35 °C das ist wirklich Wellness pur. Chrissi eine Westaustralierin hat uns freundlicherweise mit ihrer super Unterwasserkamera fotografiert, so könnt ihr vielleicht einen Eindruck bekommen.

Planschen in den Bitter Springs

In Mataranka haben wir dann noch die Thermalpools genossen und einen kleinen Spaziergang gemacht, bei 38 °C belohnten wir uns mit einem ausgiebigen Wasseraufenthalt und natürlich haben wir noch mit zwei Mädels aus Viktoria gequatscht. Die waren vielleicht erstaunt, dass wir Ballarat, ihren Wohnort kannten, aber wir sind damals auf dem Weg zu James Farm durch diesen Ort gefahren !!

Entlang der Straße sind auch die Eisenbahnschienen und wir haben schon zum Auftakt unserer Reise die Gleise, die ins Unendliche gehen, bewundert. Doch jetzt fuhr ein ewig langer Zug darauf, da müssen wir ein Bild bekommen oder noch besser ein Video!! Wir haben es geschafft, ein Bild gemacht, 108 Wagons!! gezählt und sogar ein Video, wen es interessiert!

Übernachtet haben wir dann in Bachelor kurz vor dem Lichfield Nationalpark, den wir uns für den nächsten Tag vorgenommen hatten. Zum Abendessen gab es Pizza im nur zwei Kilometer entfernten Bannyan Tree Resort, wo zwei Mädels aus Berlin als Backpacker arbeiteten. Die Chefin hier ist Deutsche und wir glauben, dass sie auch durch “Work and Travel” hier hergekommen ist, sich verliebt hat, geheiratet hat und hängen geblieben ist.

Alle unsere Bilder seit Thursday Island sind hier.

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