Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Ich denk es interessiert euch sicher, wie es überhaupt für uns möglich war, eine Woche auf einer Farm in Viktoria zu verbringen. Also wir verdanken dieses unglaubliche Erlebnis einzig und allein Catherine, unserer Freundin aus den Blue Mountains. Ihr Bruder James hat die Farm, auf der Max, Neills Sohn, auch schon für mehr als ein Jahr bei seinem Aufenthalt in Australien war. Die gesamte Familie ist so unglaublich hilfsbereit, nett, freundlich, liebenswert, gastfreundlich ….. ich hör jetzt auf, ansonsten komm ich nicht weiter mit erzählen.
Catherine hat uns in Lakes Entrance abgeholt, was für sie nur schlappe 300 km Umweg auf ihrem Weg zur Farm war und uns am Ende unserer Farmwoche auch wieder zurück gebracht. Wir sahen so viel Inland – etwas ganz neues, kein Meer – Wälder, Farmen, Kühe, Schafe und alles unglaublich weitläufig.
Als wir gegen 19 Uhr ankamen, hatte James bereits für uns gekocht, einfach köstlich, es gab Rindfleisch, dass auf der Zunge zerging. Ich konnte es kaum fassen, als Neill dreimal vom Fleisch nachgeschöpft hat, dies glaube ich war das größte Kompliment an James Kochkünste. Doch wir wurden auch mit frischgebackenem Brot, Kürbissuppe, Ente, Lamm und anderen Leckereien verwöhnt.
Die Farm ist für meine Verhältnisse riesig, ich glaube so um die 500 Stück “Poll Hereford” Vieh, vom Neugeborenen Kalb bis zum Zuchtbullen, und die sind riesig, und alles dazwischen ist vorhanden – unglaublich. Es ist so schön, die Mutterkühe und die Kälber zusammen zu sehen, echt idyllisch und im nächsten Feld bzw. hier Paddock genannt sind dann Jungvieh oder Bullen.
Aber da wir ja auch zum arbeiten gekommen waren, wurde eine “To du Liste” erstellt; wir durften ca. 250 Bäume pflanzen, Holz sammeln, zusammensägen und stapeln, Steine sammeln, Neill hat fast fünf Stunden mit dem Traktor ein Feld gewalzt, ich hab mit einem Aufsitzmäher den Hof gemäht und gerecht und Neill hat auch ein bisschen Elektriker spielen dürfen.
Wir haben alle zusammen das Jungvieh in ein ca. 5 km entferntes Feld umgetrieben, die Herden mit Heu gefüttert (dabei werden jeweils zwei Rundballen auf einen Pickup geladen und dann werden die einzelnen Paddocks angefahren, die Ballen abgekippt und abgerollt), Kälber mit Ohrmarken versorgt, Fersen markiert, Schafe getrieben und Hunde versorgt.
Wir waren auf drei verschiedenen Geburtstagsfeiern eingeladen, beim 80. Geburtstag von Jon konnten wir dem Jubilar mit unseren Geschichten wirklich ein Lachen aufs Gesicht zaubern und eine riesige Freude bereiten. Beim 87. Geburtstag von Onkel Ray waren wir erstaunt, dass man in dem hohen Alter noch so fit sein kann und bei der Party für die 18. jährige und den 21. jährigen Großcousin war das gesamte Dorf versammelt.
Wir haben mit Catherine einen Ausflug zum Mount Gambier nach Südaustralien gemacht, dort das Sinkhole besucht und den Blue Lake erkundet. Wir sind mit James, Frank und Catherine über Nacht in eine Hütte am Fluss zum Fischen gegangen dabei waren wir wirklich mega erfolgreich, ich glaub wir haben so um die 40 Fische gefangen und fast die Hälfte wieder zurück in den Fluss geworfen, weil sie zu klein waren. Es war ein so lustiger Abend mit viel Gesprächen, Lachen, Essen und nur die Schlaferei ist ein bisschen zu kurz gekommen :-), aber das holen wir einfach später nach.
Wir haben am Ende unserer Woche wirklich fast die ganze Liste abgearbeitet, doch wir hatten auch ausreichend Zeit zum ratschen und austauschen. Wir hatten so unglaublich viel Spaß und wir hoffen, dass James mit unserer Arbeitsleistung zufrieden war. Es war so eine unglaubliche Erfahrung und ein einfach wunderschönes Erlebnis und wir können den Humphries gar nicht genügend danken für ihre Gastfreundschaft und alles drumherum.
Wer noch mehr Bilder sehen möchte, hier der Link dazu.