Sonntag ausklarieren und abends sind wir noch zu Elisabeth und Wim auf das Boot Bengt zum Essen eingeladen aber Montag früh 6 Uhr ist der Wecker gestellt und dann sind wir wieder Segler.😆 Ich wach auf als Neill sagt, dass er von unserer Windvane das Ruder festbinden muss, denn es scheppert; dann hör ich dieses “SSSSSS” wer kennt das nicht MOSKITOS; der Wind hat aufgehört und dann kommen diese Mistviecher sogar übers Wasser aufs Boot, es ist 3.30 Uhr morgens und ich mein, dann lass uns doch gleich losfahren, denn ob wir hier wach liegen und von Blutsaugern attackiert werden und nicht schlafen können macht auch keinen Unterschied. Anker heben und los – der Wetterbericht hat für die nächsten drei Tage unbeständigen Wind von allen Richtungen vorher gesagt aber spätestens am Donnerstag kommt der Wind zurück und wir haben ja auch unseren Parasailor, der auch bei wenig Wind segelt. ⛵Montags haben wir gleich zweimal den Parasailor auf- und wieder abgebaut aber immerhin sind wir 100 Nautikel Miles gesegelt dafür wars am Dienstag dann eher flau oder mau. Kein Wind und wenn ich sag kein Wind mein ich auch kein Lüftchen oder ähnliches, nein nein Null, nix, nada einfach gar nichts.😩😩 Also dann Segel verstauen und warten …..plötzlich bekommen wir Besuch, ein Vogel keine Ahnung was das für einer ist, aber er fühlt sich sehr wohl bei uns an Bord, denn er ist den ganzen Nachmittag und Abend da. Ich schau zu ihm ans Vordeck und muss dann gleich mal energischen Worte mit unserem Passagier wechseln, denn da wo er die ganze Zeit gesessen hat, war auch schon Schei… da. Später pfludert eine junge Schwalbe direkt in unseren Segelsack, ruht sich aus und ist wieder weg um kurz drauf mit einer weiteren Schwalbe aufzutauchen. Die Beiden sind witzig, machen es sich gleich im Hauptsegel gemütlich; nach 30 Minuten schau ich nach weil ich sie nicht mehr sehen kann doch die sind bestimmt 15 cm tief ins Segel gekrochen und schauen mich glückselig an; kurz darauf kommt noch eine dritte Schwalbe aber die übernachtet wohl an der Railing, denn sie findet die anderen genauso wenig wie ich.
Ich sitze hier im Cockpit und genieße den Neumond🌛, die imposante Milchstraße und die tausenden von Sternen – ich hatte fast vergessen, wie schön das ist. Ich hoffe, dass der Wind uns morgen wieder findet oder wir ihn 😂😂und wir nicht auf Donnerstag warten müssen; aber neugierig bin ich, wie viel von unseren “Gästen” morgen früh noch da sind.🤭
1.15 Uhr und ich spüre Wind auf geht’s Neill wecken und Segel setzen – mit mehr oder weniger Erfolg, denn der Wind kommt und geht und selbst unser Parasailor hängt am Mast wie ein nasser Sack. Also dann wieder alles runter und abwarten; das Meer ist total ruhig und ohne Wind ist es echt richtig heiß, also nutzen wir die Flaute für ein Bad im größten Swimmingpool den ich kenn😆😆, ein paar Delfine schwimmen auch total gelangweilt an uns vorbei und nur ein ganz kleiner hüpft aus dem Wasser um uns zu zeigen, was er schon kann.🤭
Jetzt zu unseren Gästen: Morgens waren es noch zwei Vögel einmal der große Schittivogel und ein kleine ganz zerzauste Schwalbe, die keinen gesunden Eindruck machte, sie flatterte auf dem Deck rum und gegen Mittag saß sie bei uns im Cockpit – irgendwie wollte sie wohl nicht alleine sein. Wie aus dem Nichts waren dann die anderen beiden Schwalben auch wieder da, als ob sie die Dritte suchen würden, aber diese war im wahrsten Sinne des Wortes vom Stängel gefallen.😭😭 Die anderen beiden tranken noch ein bisschen Wasser und machten sich auf den Weiterflug. Irgendwann kam der Wind zurück und mit ihm auch der große Vogel – ich hab ja nix gegen den aber der verscheißt uns das ganze Deck und auf unserer Mastspitze hat er unseren Windmesser demoliert, aber versuch mal einen ungebetenen Vogel zu vertreiben.😠😠😠 Manchmal wäre eine Schrotflinte echt nützlich.
Was für eine Nacht😲😲; wir entschlossen uns den Parasailor auch nach Sonnenuntergang zu segeln. Gegen halb zwölf drehte der Wind und dann wurden die Segel gewechselt und ich ging ins Bett. So um 2 Uhr zog ein Gewitter auf mit Windstärken von bis zu 28 Knoten🌩️ – der Windmesser hat das zumindest angezeigt – Blitz, Donner richtig wild und nach 1 Stunde war alles vorbei und der Wind ist auch gleich schlafen gegangen, so dümpeln und driften wir in Richtung Santa Marta.😊 Glücklicherweise kam der Wind wieder zurück und mit ihm auch genau Vögel; dieses mal waren es ein Fischadler ja ein richtiger Greifvogel mit scharfen Krallen landete auf unserem Bimini (Sonnensegel) und wieder drei Schwalben und auch wieder ein Gewitter mit starkem Wind, Blitz und Donner. Nach fast 300 Nautikel Miles mussten wir doch für die letzten 12 Miles noch den Motor einschalten, da wir gegen die starke Strömung und den Wind ankämpfen mussten und zum Rückwärts fahren hatten wir gegen Mitternacht keinen Nerv mehr. Aber am 4.10. um 4.30 Uhr waren wir glücklich und Sau müde in Santa Marta Kolumbien angekommen.
PS: alle anderen Segler, die ich gefragt hab ob das normal ist, dass man so viele Vögel an Bord hat meinten, dass sie keine hatten und es keinesfalls normal ist.