3.7. und 4.7.18
6 Uhr morgens, kaum Nebel, dann starten wir den Übergang für die Transitstrecke von Belfast.
Gott sei dank, sehen wir soweit um andere Schiffe und Boote zu erkennen, doch je weiter wir fahren, werden wir wieder von Nebel umhüllt.
Egal dank Radar, Sea me und AES können wir Bojen und alles andere soweit erkennen, dass wir weiter motoren können, da es leider immer noch keinen Wind gibt. Ich lese mein Buch zu Ende, denn Steven (unser Autopilot) macht seine Aufgabe hervorragend und Neill überwacht die Instrumente, das heißt für mich Standby.
So nach ca. sechs Stunden Motorboot spielen, sehen wir plötzlich LAND – Boote, Bojen he wir sehen die Sonne wieder und sind so ca. eine Stunde vor den Isle of Man. Neill fragt, ob wir Platz im Hafen von Peel bekommen können und der Hafenmeister wirkt etwas gestresst, er meinte wenn wir im äußeren Hafen sind sollen wir uns nochmal melden.
Gesagt getan, wir fragen nach ca. einer Stunde vom äußeren Hafen nochmal nach ob es geht und wir bekommen einen Platz. Peel hat einen Hafen mit Sell, das bedeutet, dass man nur bei High Tide einfahren kann, dann bei Low Tide wir das Sell (wie eine Art Staumauer) geschlossen und das Wasser bleibt im Hafen.
Als wir reinfahren ist wahnsinnig viel los, eine Liveband spielt, gefühlt tausende von Menschen und enorm viel Motorräder. Der Hafenmeister steht auf der Brücke und schreit uns irgendetwas zu, dass wir bei dem Höllenlärm natürlich nicht verstehen – dann nochmal per Funk – er weißt uns dann ein und meint, dass er total geschafft sei und wir fragen ist es an jedem Sonntag so, da meinte er nein nur am – Mad Sunday – denn ab diesem Tag wird für eine Woche lang auf der gesamten Insel das weltbekannte TT Motorradrennen ausgetragen. Natürlich seid ihr auch deswegen gekommen, fragte er und wir meinten o das wussten wir nicht – so ein Zufall.
Mittlerweile weiß auch ich, dass das TT Motorradrennen eines der härtesten aber auch gefährlichsten Rennen ist, da die Teilnehmer auf normalen Landstraßen fahren und jedes Jahr leider auch Menschen ihr Leben dabei verlieren.
Wir haben uns den Ort angesehen und überall war Party mit wahnsinnig vielen Menschen, in einem Pub haben wir das Beiwagen Rennen angeschaut und ein junger Mann erzählte uns, dass morgen das Motorradrennen ist.
Heute sind wir mit dem Bus nach St. John gefahren und haben uns einen Platz an der Rennstrecke gesucht, wir haben am Radio gehört, wie das Rennen gestartet wurde – eine Rennaufsicht erklärte uns, dass die Starter mit einem Schlag auf die Schulter gestartet werden – und kurz darauf waren sie auch schon bei uns. Wir standen kurz nach einer Kurve und es war wahnsinnig interessant aber auch irre laut, über den Funk der Rennaufsicht hörten wir, dass eben ein Fahrer gestorben sei, damit war mir die Lust vergangen, wir machten uns auf den Rückweg und besuchten noch die Burg Peel Castle.
Wirklich ein Irrer Event doch dass jedes Jahr Menschen dabei sterben – am Ende des Tages waren es sogar zwei – ist für mich nicht nachzuvollziehen. Aber der Kick über Landstrassen zu jagen, wo normalerweise immer mit Gegenverkehr zu rechnen ist muss wohl besonders sein.
Für jeden so wie er es will.