Ausgiebige Reparaturen in Falmouth

Seit wir von Mousehole weg sind, haben wir uns bis heute 6.7.18 eigentlich nur rund um Falmouth aufgehalten.

Seit wir bemerkt hatten, dass unser Dachfenster im WC leckt, hat Neill an die Fa. Rustler geschrieben, die unsere Artemis 1992 -1993 gebaut haben, und gefragt, ob wir bei Ihnen  vorbeikommen könnten und sie das reparieren würden. Wir bekamen schnell Antwort und vereinbarten einen Termin mit Barnie (er ist der Serviceleiter bei Rustler) in Port Pendennis und Neill hat alles mit ihm durchgesprochen was auf der To do Liste stand (Dachfenster im WC wechseln, 2 weitere Dachfenster abdichten, Edelstahlhalterungen für Solaranlagen, neues Windrad anschließen,eine neue Heizung einbauen, in den Teakleisten die Dübel ergänzen, einen neuen Bridle zum Ankern). Barnie meinte dass sei alles kein Problem und wenn wir am Montag 29.6. um 9 Uhr in Falmouth in der Marina sind werden die Arbeiten in 4 Tagen erledigt sein und wir können weiter. Wir konnten also keine großen Sprünge unternehmen und gingen den River Fall erkunden und ankerten traumhaft schön in Rvon North im Fluß, wir wollten mit dem Dingi an Land doch die einzige Stelle, wo wir hätten Anlegen können war Privatbesitz. Wie uns der Hafenmeister von Truro erzählte gehört diese Parkanlage dem Lord von Falmouth und es war besser, dass wir es nicht versucht hatten. Wir ankerten nochmal in St. Mawes und Montagmorgen um 8 Uhr fuhren wir in die Marina und erwarteten unsere Handwerker.

Gegen 11 Uhr kam Gerry und baute das Fenster im WC aus, dabei muss die ganze Decke runter und zu unserem Erstaunen bzw. entsetzen , war die ganze Decke darunter verschimmelt, sieht so aus als ob das Fenster schon länger leckte, also ganzer Unterbau neu und neuen Himmel bzw. Decke. Ok, Gerry ging mit dem fauligen Zeug zurück in die Werkstatt alles neu machen und meinte, dass am Dienstagmorgen 9 Uhr sein Kollege Steve mitkommt und dann gehtˋs weiter.  Gegen kurz nach 9 Uhr bekamen wir eine Email von Barnie wo er uns mitteilte, dass seine Leute etwas später kommen, Gerry hat uns später erzählt, dass er zu Barnie gesagt hat, er muss uns Bescheid sagen, denn wenn man in Deutschland 9 Uhr ausmacht, warten Deutsche um 9 Uhr (er hat bei Daimler gearbeitet und weiß deshalb über die Pünktlichkeit von uns Deutschen bescheid). Kurz darauf kamen die Beiden und ich fragte, wie ich immer meinte ganz normal, ob sie Pizza mitessen wollen und Sie sagten zu.

Bei der Arbeit
Bei der Arbeit

Alle arbeiteten fleißig, ich hatte mir zur Aufgabe gemacht,  die lackierten Holzteile, wo der Lack gesprungen war abzukratzen und mit Teaköl wieder zu schön zu machen und Neill wollte für die Solaranlage und das neue Windrad die Verkabelung machen. Um 13 Uhr aßen wir gemeinsam und die beiden freuten sich riesig, Garry schickte seinem Chef gleich ein Bild und sie erzählten uns, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, etwas zu essen zu bekommen.

Ich kam mir diese Woche vor wie bei einer Altbausanierung (du machst ein Loch auf und dahinter kommen drei neue Baustellen zum Vorschein) doch mit unseren beiden hervorragenden Arbeitern war alles kein Problem egal was sich ergab, die beiden meinten immer “Kein Problem, können wir reparieren” und das machten sie auch.

Ich habe von Steve eine Heißluftpistole bekommen, wo sich der Lack durch erhitzen besser ablösen lässt und jetzt konnte ich dem alten “Varnish = Lack” an den Kragen. Wir haben in der Marina ganz vorne einen Platz gehabt, wo alle vorbei laufen mussten und ich habe viele aufmunternde Blicke und freundliche Worte der Männer bekommen aber nur missgünstige Blicke der Damenwelt. Ein Mann hat Neill sogar gefragt, was der Trick an der Sache ist und was man seiner Frau versprechen muss, damit sie so fleißig mitarbeitet.

Garry stellte beim Einbau der Heizung fest, dass unsere Anode nicht mit der Karosserie verbunden war (ich kenn mich jetzt aus, man braucht eine Anode damit dass Salzwasser die Metallteile im und am Boot nicht auffrisst – und eigentlich hätte wir das schon die ganze Zeit haben müssen) aber dafür muss das Boot aus dem Wasser. Okay, E Mail an Barnie und

hoffen, dass wir das diese Woche noch hinbekommen, aber wieder haben wir es der Zuverlässigkeit und dem Management der Fa. Rustler oder seinen hervorragenden Mitarbeitern zu verdanken, dass auch dieses Problem behoben werden konnte.

Wir haben unseren Handwerkern geholfen wo wir konnten, sei es mit Staubsaugen, etwas halten oder abmontieren oder einfach nur mit einem Kaffee oder etwas zu essen damit uns die Lust nicht verlässt.  Nach vier arbeitsreichen Tagen verbunden mit gemeinsamen Mittagessen und interessanten Gesprächen waren dann Wider meiner Erwartungen wirklich alle Arbeiten am Donnerstagabend erledigt, einschließlich dem neuen Bridle, der von einem Rigger (Subunternehmer) gemacht worden ist und ich glaube dass der sogar ein Öltanker festhalten könnte (weil er so massiv ist )und wir konnten heute früh um 9 Uhr das Boot aus dem Wasser nehmen und die Anode anschließen. Während dessen bekamen wir eine Führung durch die Firma und sahen wie der Aufbau von einem Rustler ist, von der Karosserie bis zum Innenausbau alles Handarbeit, da wundert es mich nicht mehr, dass Boote sooo teuer sind.

Falmouth Marina
Falmouth Marina

Gegen 13 Uhr war alles fertig und wir zogen los, Tanken und Gas besorgen dann nach St. Mawes wo wir noch zum Finale des Working Boots Rennen in erster Reihe zuschauen konnten, Super interessant, wie die Segelboote reinheizen und um die Bojen flitzen. Wir haben dann alles wieder geputzt, aufgebaut und morgen gehtˋs weiter, wohin noch keinen Plan aber wir gehen segeln so viel steht schon mal fest.

Und ich hab ein neues Sprichwort gelernt: “Ein Boot ist wie ein Loch im Wasser, wo man Geld reinschmeißt”.

 

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